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Bevölkerung

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Die Nahrungsproduktion erlaubte eine Bevölkerungszunahme, die umfangreicheren Pflanzenanbau und Tierzucht zugleich möglich und nötig machte, was die Zunahme weiter anregte. Dass Frauen kohlehydratreiches Getreide aßen, beseitigte die hormonale Hemmung des Eisprungs während der Milchproduktion, die einen langen Abstand zwischen den Kindern der Jäger und Sammler garantiert hatte.56 Der Demograf Mark Nathan Cohen schätzt, dass die neolithische Bevölkerung um 0,1 Prozent pro Jahr wuchs und sich alle 700 Jahre verdoppelte, zehnmal schneller als bei den Jägern und Sammlern.57

Wie viele Menschen genau in der prähistorischen Epoche lebten, lässt sich nur wohlbegründet vermuten. Wissenschaftler haben ihre Zahlen auf Schätzungen der Belastbarkeit des Landes gegründet und sind so zur Bevölkerungsdichte vor der Jungsteinzeit und einige Zeit danach gekommen. Obwohl die Schätzungen schwanken, reichen sie von 4 bis 10 Millionen Menschen zu Beginn der Jungsteinzeit und 40 bis 200 Millionen um das Jahr Null, ein Anstieg um das 10-Fache oder mehr. Was die Bevölkerungsdichte betrifft, kann der Ackerbau 250-mal mehr Menschen pro Flächeneinheit (oder an manchen Orten noch mehr) ernährt haben als Jagen und Sammeln.58 Aus der Sicht der Evolutionsbiologie, in der der Erfolg einer Gattung daran gemessen wird, wie gut ihre Mitglieder überleben und sich fortpflanzen, bedeutet dieses Wachstum einen gewaltigen Sieg für den Homo sapiens. Der Historiker William McNeill erinnert uns aber daran: „Vom Standpunkt anderer Organismen aus betrachtet, ähnelt also der Mensch durchaus einer akuten epidemischen Krankheit, deren gelegentliches Zurückweichen zu weniger virulenten Erscheinungsformen noch nie ausgereicht hat, ein wirklich stabiles dauerhaftes Verhältnis herzustellen.“59

Macht euch die Erde untertan

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