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Die Antithese zur Biodiversität

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Dazu musst du wissen, dass Bauern seit Urzeiten so verfahren, dass sie Samen wachsen lassen, um daraus zum Beispiel Weizen oder Maispflanzen zu gewinnen, diesen Pflanzen ihre Samen entnehmen und diese dann im nächsten Jahr erneut aussäen, wodurch sie vollkommen unabhängig von irgendwelchen Konzernen ihre Ernten einfahren und Nahrungsmittel mit einer hohen Biodiversität und einer natürlichen biologischen Vielfalt produzieren können. Eine Praktik, der nun der Kampf angesagt wurde, weil Großkonzerne nicht länger zusehen wollen, wie Bauern unabhängig landwirtschaftliche Produkte produzieren.

Lass uns nun aber auf das dritte Instrument zurückkommen, das die Industrie neben der Gentechnik und der Patentierung von Saatgut zur Kontrolle der Groß- und Kleinbauern der Welt benutzt: Das »dritte Instrument« sind die sogenannten »Free-Trade-Treaties« — Freihandelsabkommen, die gewöhnlichen Menschen, Landwirten und Winzern der Freiheit beraubten, Samen zu speichern. Das Design einer Terminatortechnologie, um sterile Samen zu schaffen, um noch mehr Abhängigkeit der Menschheit auf eine Handvoll Unternehmen zu verteilen, ist hier der letzte Schritt. "Wir sind durch das, was wir mit dem Saatgut tun, wirklich gerade zum ersten Mal dabei eine Kolonisierung zu erstellen, welche ich als die »Kolonisierung der Zukunft« bezeichne", empört sich die Aktivisten, die mit aller Macht gegen alle drei Vorhaben angeht.8 Trotz Shivas tapferen Kampfes denkt die Industrie nicht daran aufzugeben. Weiter zerstört sie systematisch den Lebensraum indigener Kulturen — sei es durch Abholzung, Landraub, erzwungene Landflucht oder durch Müll. Und weiterhin raubt sie dem Menschen sämtliche Mittel zur unabhängigen Selbstversorgung. Ein Zustand, zu dem die Rechtsanwältin Julie Cavanaugh, die sich für die Rechte der Indianer einsetzt, sagt: "Für mich ist das Demokratie durch Genozid." Und tatsächlich könnte man all diese Praktiken zusammengenommen als groß angelegten Völkermord an der Dritte-Welt-Bevölkerung bezeichnen. Denn durch unseren unbewussten Konsum führen die Instrumente der Industrie tagtäglich dazu, dass sich in Indien alle acht Sekunden ein Bauer das Leben nimmt, weil er — wie viele seiner Kollegen — keinen anderen Ausweg mehr sieht, um sich aus den wirtschaftlichen Zwängen, dem Anbau von Monokulturen und der Abhängigkeit seiner Feudalherren zu befreien.9

Die Weltgesundheitsformel 2

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