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Kapitel 17: Die Nahrungsmittelkrise

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Nichts konsumieren wir so häufig wie Lebensmittel. Fast täglich rennen wir in den Supermarkt und greifen zu der einen oder anderen Mogelpackung, die viel verspricht, aber wenig hält.

In Kantinen und Großküchen konsumieren wir Lebensmittel die nährstoffarm und ohne Liebe zubereitet, keine echten mehr sind und das Prädikat "Leben" nicht verdienen. Und auf unseren Pausenhöfen essen unsere Kinder Süßigkeiten zum Frühstück.

Ja. Deutsche Lebensmittel verändern sich! Und dass nicht gerade in einer gesunden Art und Weise.

430.000 Deutsche sterben pro Jahr an ernährungsbedingten Krankheiten und das metabolische Syndrom breitet sich schneller aus als je zuvor. 1

Was ist das metabolische Syndrom?

Die Todesursache Nummer eins in Deutschland genauso wie in fast allen modernen Industriestaaten. Was auch als tödliches Quartett, Reavan-Syndrom oder Syndrom X bezeichnet wird, ist eine Erkrankung, die aus vier Komponenten besteht: abdomineller Fettleibigkeit, Bluthochdruck (Hypertonie), veränderten Blutfettwerten (Dyslipidämie) und Insulinresistenz (Diabetes).

Die Zahl der vom metabolischen Syndrom geschädigten, nimmt täglich zu und eskaliert laut aktuellen Zahlen in einer neuen Epidemie der Fettleibigkeit. Jedes fünfte deutsche Kind ist übergewichtig, jeder dritte Erwachsene zu dick und jeden Tag erkranken 1000 Bundesbürger neu an Diabetes - alle 20 Minuten stirbt ein Mensch daran, allein in Deutschland.2

Zahlen die aufrütteln sollten. Doch weil auch das Denkorgan vieler Industriestaatler von ihrer permanenten Fehlernährung schwer gebeutelt ist, finden die unseriösen Methoden der Nahrungsmittelindustrie, die so manch einer auch als "Lebensmittelmafia" bezeichnet, weiter großen Anklang in der Bevölkerung. Dass derzeit 1,1 Milliarden Menschen im Süden hungern, während der Westler aus allen Nähten platzt, ist nicht

zuletzt dem Geflecht aus Politik, Wirtschaft und Medien zu verdanken, dass einem Konsortium von Agrochemie-, Biotech-, Pharma, Agrar-, Verpackungs-, Fleisch-, Molkerei-, Lebensmittel- und diversen anderen Konzernen den Rücken deckt und zu einem Monster ungeahnter Macht herangewachsen ist.

Es lässt Nationalspieler für ein überzuckertes Kinderfrühstück werben, Basketballstars wie Dirk Nowitzki öffentlich Tierkadaverreste verschlingen und erhält dafür noch zusätzlich Subventionen von der EU.

Wie es dazu kommt, wer das Monster nährt und mit welchen Praktiken es täuscht, sollten wir hinterfragen, damit wir nicht länger seine Opfer und Komplizen sind.

Aber das ist doch eigentlich der Job von der Behörden für Lebensmittelsicherheit und unabhängigen Verbraucherschutz-organisationen?

In der Tat. Und tatsächlich schlagen letztere bereits seit geraumer Zeit Alarm. Unsere Lebensmittel, ihre Herstellung und unser Essverhalten haben sich in den letzten 100 Jahren drastisch verändert und sind mittlerweile fast gänzlich von unseren natürlichen Bedürfnissen abgekoppelt, so Verbraucherschützer im Kanon. Aus einst naturbelassenen Samen ist »Terminator-Saatgut« geworden, das genetisch verändert wurde; aus kleinbäuerlichen Betrieben, die nach biodynamischen Prinzipien fruchtbare Böden bewirtschafteten, sind riesige Agrarkonzerne geworden, die nur noch mit Hilfe von Bioziden und Düngemitteln ihre Massenproduktionen aufrechterhalten können; und aus gesunden Nahrungsmitteln sind tödliche Gefahrenherde geworden, denen Wissenschaftler unterschiedlicher Lager nachsagen, für sämtliche große Zivilisationskrankheiten verantwortlich zu sein.

Durch die Verelendung ihrer Produkte sieht sich die Lebensmittelmafia gezwungen, uns über den Inhalt, die Beschaffenheit, die Wirkung und die Gefahren ihrer Produkte zu belügen. Zudem ist sie dabei, ihrem schlechten Ruf mit einer neuen Art von Nahrungsmitteln immer mehr gerecht zu werden: Ihre jüngste Erfindung nennt sich Biopharmazeutika: Lebensmittel, die heilen sollen aber weniger halten, als sie versprechen, und die Spitze ernährungstechnologischer Kriegsführung darstellen, so der Lebensmittelmafia-Kritiker Dr. Ulrich Grimm.

Die Politik steht diesem Schauspiel scheinbar hilflos gegenüber und ergreift weder couragiert die Initiative noch wagt sie es der Megaindustrie Schranken vorzusetzen. Im Gegenteil: sie subventioniert die Lebensmittelproduzenten, wo sie nur kann, und winkt alle chemischen Neuerungen durch, ob sie nun die Volksgesundheit, den Planeten und die Zukunft der Menschheit gefährden oder nicht.

Dann lass uns dem düsteren Treiben der Lebensmittelmafia durch Wissen, Informationen und Aufklärung ein Ende machen. Lass uns die Produktion unserer Lebensmittel von der Saat bis in den Magen des Verbrauchers nachvollziehen und herausfinden, inwieweit sie für Leid verantwortlich ist, um ihm ein Ende zu machen. Lass uns die Geheimniskrämerei um ihre Wirkung beenden und Möglichkeiten finden uns gesund zu ernähren.

Äußerst gerne. Wir werden also zu echten Food-Detektiven und ein Studium der Lebensmitteltechnologie, Agrarindustrie sowie verschiedenen Gebieten der Ernährungswissenschaft beginnen, um tiefe Einblicke in das zu bekommen, was die Lebensmittelindustrie versucht zu verschleiern und mit ihrem politischen Einfluss an sämtlichen Lebensmittelkontrollen vorbeischleust.

Die Weltgesundheitsformel 2

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