Читать книгу Jenseits der Unschuld - Desirée Scholten - Страница 17

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Kapitel 13

Cathrynn quittierte Christian Smith’ erstaunten Blick, als er die Tür leise hinter sich zuzog und zu ihr auf die Veranda trat. Vielleicht hätte sie vorher anrufen sollen, anstatt direkt, nach ihrem Gespräch mit Tyson, zu ihm zu fahren, schollt sie sich. Ganz offensichtlich kam sie ungelegen. »Ich störe gerade, oder?«, murmelte sie zerknirscht, bevor Smith den Mund öffnen konnte.

Der allmählich ergrauende Hunter schüttelte den Kopf, wenngleich Cathrynn ihm nicht glaubte. »Was ist los, Cat?«, fragte er knapp. Der sonderbare Unterton in seiner Stimme verriet, dass er nichts Gutes erwartete.

»Ich brauche deine Hilfe, bei einer Ermittlung«, antwortete sie schlicht. Sie sah Überraschung in Smith’ dunkelblauen Augen aufflammen, dann machte sich dort Skepsis breit. Wahrscheinlich wunderte er sich darüber, dass sie mit einem Hilfsgesuch zu ihm gekommen war und nicht, wie gewöhnlich, sofort zu Nathan ging. Auch wenn sie und der ehemalige Secret Service-Agent seit Jahren zusammenarbeiteten und sich gegenseitig schätzten, waren sie nicht allzu eng miteinander befreundet. Zumindest war die Verbindung lediglich kollegialer Natur, gemessen an der Innigkeit ihres Verhältnisses zu den restlichen Agenten des Alpha-Teams. Das mochte zu einem Teil an Smith’ reservierter Art liegen und auch an seiner zur schaugetragenen Humorlosigkeit. »Ich will die Sache vorerst außerhalb der Bücher halten, bis ich mir sicher bin«, erklärte sie ihm, bevor er protestieren konnte, wenngleich sie sich kurz fragte, ob sie nicht einen großen Fehler beging, ausgerechnet mit Smith über eine nichtautorisierte Ermittlung zu sprechen. Er stand in dem Ruf einer der wenigen Agenten innerhalb der Hunter zu sein, der sich bemühte, Dienst nach Vorschrift zu leisten.

Smith blickte sie noch einen Moment schweigend an, bevor er nickte und sie mit einer knappen Kopfbewegung ins Haus bat. Cathrynn konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er gerade einen massiven inneren Kampf ausgefochten hatte über die Frage, ob er sie hineinließe oder nicht. Überrascht stellte sie im Zuge dieses Gedankens fest, dass sie noch nie bei Smith gewesen war. Obwohl sie schon lange zusammenarbeiteten und sich in diesem Rahmen schon einige Male gegenseitig das Leben gerettet hatten, wusste sie darüber hinaus erstaunlich wenig über ihn, wurde ihr mit einem Mal bewusst. Schweigend folgte sie ihm ins Haus, bevor er ihr im Flur die Jacke abnahm und ihr bedeutete ins Wohnzimmer zu gehen.

Während sie ihn in der Küche verschwinden sah, blickte sie sich in seinem geräumigen Wohnzimmer um, bis ihr Blick auf einer Reihe gerahmter Fotos hängen blieb. Sie trat näher, um die Bilder genauer zu betrachten. Sie zeigten ein älteres Ehepaar, vermutlich Smith’ Eltern, sowie zwei junge Männer in Uniform, dann sah sie das Foto eines schüchtern zu Boden blickenden Jungen und direkt daneben ein weiteres Foto desselben vielleicht zehn- oder elfjährigen Jungen, zusammen mit Smith. Auch auf diesem Foto hielt der Junge, der Smith wie aus dem Gesicht geschnitten schien, den Blick gesenkt.

Cathrynn hörte Schritte hinter sich und wandte sich um. Smith war mit zwei Bierflaschen in den Raum getreten. »Deiner?«, fragte sie mit einem Blick zu den Fotos, sie war sicher, dass er wusste, was sie meinte.

Der ehemalige Secret Service-Agent nickte, die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Mundwinkel, dann wies er mit einer kurzen Geste zur Couch, als er Cathrynn eine der Bierflaschen reichte.

Für einen kurzen Moment kam sie nicht umhin sich zu wundern, dass außer dem kurzen bestätigenden Nicken nichts weiter von Smith kam, beschloss aber im gleichen Moment das Thema nicht zu forcieren. Sie war definitiv nicht hier, um ihn mit einem möglichen Trauma zu konfrontieren, dem sie wahrscheinlich ohnehin nicht gewachsen gewesen wäre, sondern weil sie seinen Rat brauchte. Sie beobachtete, wie er die Wohnzimmertür leise anlehnte und runzelte die Stirn.

»Ich möchte Michael nicht wecken, ansonsten kann ich mich morgen früh krankmelden«, erkläre er mit einem entschuldigenden Blick und wieder erwog die schwarzhaarige Hunterin, ihre eben gefassten Vorsätze über Bord zu werfen. Sie brauchte sicherlich keinen PhD in Psychologie, um zu erraten, dass Michael wohl der Junge auf den Fotos war.

»Bringen wir es einfach hinter uns«, knurrte Smith genervt, als er sich durch die Haare fuhr. »Michael ist mein Sohn, wir leben allein, seit seine Mutter uns vor neun Jahren sitzen lassen hat und er ist Asperger-Autist«, leierte er herunter. Seine Stimme hatte eine herausfordernde Färbung angenommen, wenngleich sie in der Lautstärke nicht merklich über ein Flüstern hinausgegangen war.

Cathrynn blickte ihren Kollegen erstaunt an, während sie seine Worte noch verarbeitete. Smith hatte ihre überraschte Reaktion zuvor, offensichtlich in den falschen Hals bekommen. »Ich war lediglich überrascht, dass du Kinder hast«, murmelte Cathrynn mit einem Blick auf zu ihm.

»Wunder Punkt«, murmelte er mit einem entschuldigenden Blick zu ihr. »Ich versuche Job und Privatleben weitestgehend voneinander zu trennen«, gestand er dann seufzend.

Nun war es Cathrynn, die entschuldigend nickte.

»Also, was ist los?«

Cathrynn schloss die Augen, während sie einen Schluck aus der Flasche nahm. »Es geht um Winfield«, erklärte sie, als sie die Augen wieder öffnete.

Smith blickte sie überrascht an. »Das war eine Warnung an die Ahnen, nicht mehr aus der Reihe zu tanzen, was willst du daran noch einmal aufrollen?«

»Ich war gerade noch einmal bei Tyson, um ihm auf den Zahn zu fühlen«, gestand sie. Schon bevor sie ausgesprochen hatte, erwartete sie Smith’ missbilligenden Blick, wegen ihres Alleingangs und wurde natürlich nicht enttäuscht.

»Dir ist hoffentlich die Anweisung bekannt, dass wir uns nicht allein mit irgendwelchen Ahnen treffen sollen?«, erkundigte er sich trocken. »Ganz abgesehen davon, dass es lebensmüde ist.«

Cathrynn verdrehte die Augen. Smith hatte natürlich in beiden Punkten Recht. »Vergessen wir mal kurz das Protokoll, Christian«, wiegelte sie ab, was ihr direkt den zweiten missbilligenden Blick ihres Kollegen einbrachte. »Ich bin da möglicherweise auf verschissenes Dynamit gestoßen.« Smith suchte mit verhaltenem Interesse ihren Blick, sagte aber nichts. »Ich denke, ich weiß, was es mit dem Machtwechsel innerhalb der Ahnen auf sich hat«, erklärte Cathrynn ruhig, »und ich befürchte, es gibt wirklich ein paar neue Spieler auf dem Plan.« Sie unterbrach sich kurz, um ihre Gedanken zu sortieren und die Ergebnisse ihrer Ermittlung für Smith nachvollziehbar zusammenzufassen.

*

Aufrichtig entsetzt starrte Smith die Frau, die, ihm gegenüber, auf der Couch platzgenommen hatte, an. Was Cathrynn ihm in den letzten zwanzig Minuten erzählt hatte, hatte ihn zutiefst schockiert und jetzt gerade brauchte er erst einmal ein paar Augenblicke, um sich wieder zu fassen. Mit einem scharfen Ausatmen erhob er sich aus dem Sessel und trat mit steifen Bewegungen an das Panoramafenster, das zum Garten hin lag. Ihm entfuhr ein tiefes Seufzen, als er die Augen schloss, während er weiterhin, mit dem Rücken zu seiner Kollegin, dastand und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Er spürte, dass ihr Blick sich förmlich in seinen Rücken brannte, doch auch sie schwieg. Dafür war er ihr aufrichtig dankbar. »Willst du meine ehrliche Meinung hören, Cat?«, fragte er die schwarzhaarige Agentin nach einigen weiteren Herzschlägen, ohne sich umzuwenden. »Du solltest mit Direktor Singer über das sprechen, was du mir gerade erzählt hast.«

Er hörte Cathrynn hart auflachen. »Welchen Teil von ‚unausgegorene Vermutung‘ hast du innerhalb meiner Ausführung nicht verstanden, Christian?«, fragte sie, das missbilligende Kopfschütteln, das sie dabei sicherlich zeigte, schwang deutlich in ihrer Stimme mit. »Ich kann nichts von alledem beweisen.«

Langsam wandte Smith sich wieder zu Cathrynn um. Kurz quittierte er den eigenartigen Ausdruck, der unter seinem Blick schnell wieder von ihren Zügen verschwand. Ein ungutes Gefühl versicherte ihm, dass hier noch etwas anderes im Argen lag. »Was hältst du davon, wenn du alle Fakten auf den Tisch legst?«, forderte er sie ohne Umschweife auf. Solche forschen Ansagen sahen ihm eigentlich nicht ähnlich, doch er glaubte, dass er mit Behutsamkeit bei Cathrynn nicht sonderlich weit käme.

»Das ist nicht ganz so leicht erklärt«, murmelte sie unter einem angespannten Lachen. Smith blickte sie mit offenem Mund an. War die Frau, dort auf der Couch, wirklich seine DO? »Ich befürchte, dass Ian verflucht tief in der ganzen Nummer mitdrinsteckt«, gestand sie seufzend, auf seinen auffordernden Blick hin.

»Du sagtest doch, dass Gonzales eine Agenda neben Phoenix verfolgt hat«, erinnerte Smith sie. »Wieso könnte nicht das hier in direkter Linie die Phoenix-Agenda sein?« Wieder sah er, dass Cathrynn dem Blickkontakt auswich. »Cat, du wirst schon mit mir reden müssen, wenn ich das Ganze verstehen soll«, ermahnte er sie genervt, während er sich noch über ihre plötzliche Zurückhaltung wunderte.

»Projekt Phoenix wurde 1991 aus der Taufe gehoben«, murmelte sie mit deutlichem Unwillen in ihrer Stimme. »Ian unterwandert die Ahnen seit 1988.«

»Woher willst du das so genau wissen?«, fragte Smith, die Nennung der zweiten Jahreszahl ließ unangenehme Erinnerungen in ihm aufkommen.

»Ich habe Phoenix fast auffliegen lassen«, erklärte sie.

Smith schüttelte den Kopf. »Ich meine, dass McConaghey schon davor die Ahnen unterwandert haben soll«, präzisierte er. Unwillkürlich hielt er den Atem an.

»Als ich ihn damals, bevor ihr mich inhaftiert habt, gestellt habe, sprach er selbst von fünf Jahren an Vorarbeit.«

»Für mein Verständnis reicht allein das schon aus, um McConaghey für eine genaue Untersuchung aus dem Verkehr zu ziehen«, bemerkte er ruhig und wieder huschte dieser Schatten, den er vorhin schon einmal gesehen hatte, über Cathrynns attraktive Züge. »Warum habe ich das Gefühl, dass du mir noch immer die Pointe verschweigst?«, murmelte er, unsicher, ob er es überhaupt hören wollte.

»Ich glaube, dass Ian Winfield umgebracht hat.«

Smith spürte, dass ihm die Gesichtszüge entgleisten. »Wie, zum Teufel, kommst du darauf?«, fragte er fassungslos, während er noch einmal die Bilder von Winfields Leiche vor seinem inneren Auge heraufbeschwor. Er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Wie konnte Cathrynn ernsthaft eine solche Vermutung anstellen? Bei allem Respekt, den er vor ihren Fähigkeiten als Profilerin hatte, er konnte beim besten Willen nicht glauben, dass Ian McConaghey, zu einer solch bestialischen Tat in der Lage gewesen wäre. »Ian könnte etwas in dieser Art niemals tun.« Cathrynns hartes Lachen machte deutlich, dass sie in diesem Punkt ganz anderer Meinung war. »Cat, ich bitte dich«, rief er erstaunt. »Was wir an besagtem Tatort gesehen haben, war definitiv das Werk eines Irren«, erinnerte er sie.

»Eines Psychopathen«, korrigierte sie trocken.

»Von mir aus auch das.« Smith nickte mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Das ändert nichts daran, dass wir hier von Ian sprechen«, beharrte er.

»Die Psychopathie-Diagnose wurde gestellt, als er zwanzig war und du kannst mir glauben, ich unterschreibe sie dir ohne zu zögern«, hielt sie trocken dagegen.

Smith konnte nicht fassen, was er da hörte. McConaghey sollte ein Psychopath sein? Das war abwegig. Aber etwas anderes erschien ihm unter diesen neuen Informationen noch weit abwegiger. »Cat, du bist mit Ian verheiratet«, stellte er fest.

Wieder begann seine Kollegin zu lachen. »Abgesehen davon, dass hier die Vergangenheitsform angebracht wäre«, begann sie amüsiert, »wieso sollte das gegen eine bestätigte Psychopathie-Diagnose sprechen?« Sie suchte seinen ungläubigen Blick, dann seufzte sie. »Christian, ich hatte doch selbst nicht damit gerechnet, dass sich zwischen Ian und mir mehr als eine Affäre entwickeln würde«, gestand Cathrynn freimütig.

»Gehen wir einfach mal davon aus, dass du mit deiner Annahme richtig liegst und McConaghey Winfield umgebracht hat«, wechselte Smith unwillig das Thema. Wenngleich ihm der Gedanke, dass McConaghey zu einem solch perversen Mord in der Lage wäre, nicht behagte, so wollte er hier noch weniger weitere Informationen über die Beziehung seiner DO hören.

Er sah seine Kollegin mit einem mürrischen Knurren abwinken. »Du kannst aufhören, ich weiß, worauf du hinauswillst«, murrte sie genervt. »Es sollte uns eigentlich Recht sein, dass inzwischen zwei Ahnen tot sind und wir uns nicht mehr darum kümmern müssen, sie aus dem Verkehr zu ziehen.« Smith nickte, das war in der Tat sein Ansatzpunkt gewesen, doch etwas in Cathrynns Blick verriet ihm, dass sie seine Meinung hier nicht teilte. »Ich würde dir sogar Recht geben, wenn es nicht ausgerechnet Winfield gewesen wäre«, fuhr sie fort.

Er dachte einen Moment über ihre Worte nach. Natürlich waren ihre Bedenken hier nicht von der Hand zu weisen. Winfield war gestorben, weil er mit den Huntern gesprochen hatte. Sein Mörder hatte ein ganz deutliches Exempel an ihm statuiert, als er das Motiv des Judas Ischariot gewählt hatte. »Du glaubst also wirklich, dass wir es hier mit einer dritten Partei zu tun haben?«, hakte er nach, etwas anderes konnte ihre letzte Bemerkung nicht bedeuten.

Cathrynn nickte. »Daran habe ich inzwischen keinen Zweifel mehr«, bestätigte sie mit einem tiefen Seufzen. »Ich kann es nur noch nicht beweisen.«

»Cathrynn, spätestens jetzt, solltest auch du einsehen, dass du dich in Teufelsküche bringst, wenn du das nicht sofort weitergibst«, erinnerte Smith trocken, Cathrynn musste doch selbst erkennen, dass sie allein hier nichts tun konnte, die Sache war mehr als eine Nummer zu groß für sie.

»Solange ich für all das keinen unumstößlichen Beweis habe, will ich McConaghey nicht in Lebensgefahr bringen«, hielt sie stur dagegen.

»Hast du eine Vorstellung davon, wie weit du dich dafür aus dem Fenster lehnen müsstest?«, versuchte er an ihre Vernunft zu appellieren. Er konnte nicht glauben, dass sie nicht erkannte, worauf sie bereit war, sich einzulassen. Sie müsste verdammt tief graben und dabei würde sie zwangsläufig, mal wieder, den falschen Leuten auf die Füße treten. Das konnte nur in einem Fiasko enden, selbst wenn McConaghey wirklich nur seinen Job machte und möglicherweise durch den Führungswechsel gezwungen war, zu improvisieren und wenn er doch in die ganze Geschichte involviert war, dann konnte sie sich gleich eine Kugel in den Kopf jagen. »Was du vorhast ist lebensgefährlicher Wahnsinn«, versuchte er erneut an ihre Vernunft zu appellieren, doch ihr unwilliges Knurren sagte ihm, dass sie dich gemacht hatte. »Dann verrate mir, über wie viele Leichen du dieses Mal zu gehen gedenkst«, forderte er sie harsch heraus. Natürlich war es nicht fair, gerade jetzt auf die Ereignisse um ihre Flucht vor der Regierung herum, anzuspielen, aber er hegte die absurde Hoffnung, dass er sie damit wachrütteln könnte.

»Sage mir einfach ins Gesicht, dass du mir nicht helfen wirst und wir beenden das Gespräch hier«, schnappte die Hunterin ärgerlich.

»Cat, das ist keine Frage des Wollens«, widersprach Smith ihr leise, als er ihren Blick suchte. Sie hob fragend die Augenbraue, er seufzte wieder. Offenbar konnte sie noch immer nicht ganz glauben, dass er hier nicht zwischen die Fronten geraten wollte, weil es lebensgefährlich werden könnte. Immerhin war der Job, den sie täglich machten, auch nicht gefahrlos. »Was wird dann aus Michael?«, fragte er sie müde, ohne auf ihre stumme Frage einzugehen. »Was glaubst du, passiert mit meinem Jungen, wenn ich sterben sollte?« Er sah seine Kollegin zusammenzucken, dann nickte sie, bevor sie sich mit einem entschuldigenden Blick erhob. Schnell trat er zu ihr und holte sie ein, als sie die Wohnzimmertür erreicht hatte. Ohne lange nachzudenken, fasste er sie sanft beim Oberarm. Sie wandte ihm automatisch den Kopf zu, noch immer wirkten ihre Züge beschämt. »Gib mir ein oder zwei Tage Bedenkzeit, Cat«, bat er sie resignierend, wenngleich er bereits jetzt die dumpfe Ahnung nicht verhehlen konnte, wie seine endgültige Entscheidung in dieser Sache aussehen würde.

Sie nickte bestätigend und öffnete den Mund zu einer Erwiderung. Bevor ein Wort ihre Lippen verlassen konnte, schlug ihr Piepser an. Nur wenige Augenblicke später meldete sich auch sein eigener. Beide Hunter tauschten einen irritierten Blick miteinander. Es hatte noch nie etwas Gutes verheißen, wenn sie am späten Abend ins Büro zitiert worden waren. »Ich muss auf den Babysitter warten«, murmelte Smith, mit dem Handy bereits am Ohr.

Cathrynn verabschiedete sich mit einem knappen Nicken.

Jenseits der Unschuld

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