Читать книгу Jenseits der Unschuld - Desirée Scholten - Страница 5

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Kapitel 1

Cathrynn grunzte missmutig. Der Kugelschreiber landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Aktendeckel.

Christian Smith unterbrach erstaunt den Statusbericht seiner laufenden Ermittlung.

Aus dem Augenwinkel fing sie Nathans Stirnrunzeln auf.

»Fühle dich bitte frei, uns an deiner schlechten Laune teilhaben zu lassen, Rayven«, forderte Frank sie trocken auf, ohne den Blick dabei von seinen Notizen zu heben.

Mike Beckett zu ihrer Linken begann zu lachen, verstummte jedoch sofort wieder, als sie ärgerlich den Kopf zu ihm drehte.

»Hat sie ihre Tage?«, flüsterte Martin McDermott belustigt, mit einem Blick zu Dustin. Ihr Freund deutete ein Kopfschütteln an und Cathrynn beschloss, die beiden Männer ihr gegenüber, zu ignorieren. Mit einem mürrischen Knurren in Franks Richtung winkte sie ab.

»Bist du fertig, Christian?«, fragte der grauhaarige Direktor der Hunter, ohne weiter auf ihr Verhalten einzugehen.

»Ich denke, das war es im Großen und Ganzen«, bestätigte Smith knapp. Sein Blick heftete sich dabei noch einmal fragend und besorgt zugleich auf Cathrynn, was sie ebenfalls ignorierte.

»Vince, wie sieht es bei dir aus?«, richtete Frank das Wort an Montgomery.

Cathrynn verdrehte die Augen. Ihr war durchaus bewusst, dass ihr Vorgesetzter sie mit seinem plakativen Desinteresse aus der Reserve zu locken versuchte. Er provozierte sie ganz bewusst mit seiner trügerischen Nonchalance.

Montgomery öffnete den Mund zum Statusbericht.

Cathrynns Stuhl schabte über den Boden, als sie auf die Beine sprang. Sie musste hier raus, ansonsten würde sie in den nächsten Minuten dem stärker werdenden Impuls eines Amoklaufs nachgeben. Sollte in dieser Dienstbesprechung noch einmal das Wort »unauffällig« in Verbindung mit den Sieben Ahnen fallen, konnte sie für nichts mehr garantieren. Dafür, dass dieser Morgen ein unblutiges Ende fände, am Wenigsten.

»Du hast jetzt welchen Auftrag, Cathrynn?«, fragte Frank mit jener trügerischen Gelassenheit in der Stimme, die ihr verriet, dass er kurz vor der Explosion stand. Seine erstaunlich ausdruckslosen, stahlgrauen Augen hefteten sich auf sie, als Cathrynn, peinlich berührt, feststellte, dass inzwischen die Blicke all ihrer Kollegen interessiert auf ihr klebten.

»Ich hole mir einen Kaffee«, informierte sie Frank. »Möchte noch jemand einen?« Ihr Blick glitt kurz in die Runde. Das verhaltene Interesse in einigen Gesichtern, wandelte sich zusehends in Faszination.

»Dein Arsch bleibt auf diesem Stuhl, bis wir fertig sind«, befahl Frank ihr trocken.

Cathrynn lachte freudlos auf, als sie seinen Blick genervt festhielt. »Ich habe gehofft, dass wir uns die fünfte, sechste und siebte Variante von ‚unauffällig‘ sparen würden«, seufzte sie. Ihre dunkelgrünen Augen wanderten dabei zu Montgomery. »Das war es doch, was du sagen wolltest, Vince«, vermutete sie mit einem zuckersüßen Lächeln zu ihrem Kollegen hin.

Der massige Ex-Ranger nickte, bedachte sie dabei allerdings mit einem warnenden Blick. Natürlich ahnte er, was hier gerade vor sich ging. Es war keine Seltenheit, dass sie ihren Vorgesetzten, in den morgendlichen Dienstbesprechungen, bis zur Weißglut trieb und es zwangsläufig zwischen ihnen eskalierte.

Cathrynn zog es vor, die stumme Ermahnung ihres Kollegen zu ignorieren. Ihr war ohnehin bewusst, dass sie den Bogen zu überspannen begann. »Martin?«, fragte sie McDermott, der seinen Statusbericht noch nicht abgeliefert hatte.

Der schüchterne Rotschopf ihr gegenüber nickte widerwillig in Bestätigung, dass auch bei ihm alles ruhig gewesen sei. Offensichtlich befürchtete er, zwischen die Fronten zu geraten, die sich zusehends verhärteten.

»Bei mir war ebenfalls alles unauffällig«, fügte sie ihren gleichermaßen noch ausstehenden Statusbericht hinzu, bevor sie ihren Blick wieder auf Frank richtete. »Warum genau, darf ich mir jetzt keinen Kaffee holen?«, erkundigte sie sich, freundlich wie selten, bei ihrem Vorgesetzten. Ein Teil von ihr vollführte Jubelsprünge darüber, dass er zusehends wütender wurde, doch dann verdrängte etwas anderes ihre Schadenfreude. Wieder war die Mischung aus Wut und Frustration da, die überhaupt zu diesem bevorstehenden Eklat mit Frank geführt hatte. »Merkt ihr Knallerbsen es wirklich nicht?«, fuhr sie unvermittelt ärgerlich auf, bevor Frank auch nur daran denken konnte, den Mund zu öffnen, um sie erneut darauf hinzuweisen, dass die Besprechung noch nicht beendet war. »Verfluchte Scheiße«, brüllte sie unbeirrt los, als ihr seitens ihrer Kollegen nur Verständnislosigkeit entgegenschlug. »Ich kann unmöglich die Einzige sein, der auffällt, dass es zu ruhig ist.«

Neun Augenpaare starrten sie an.

»Wenn du sie geschwängert hast, kannst du was erleben, Singer«, knurrte Montgomery ihrem Freund über den Tisch hinweg zu. Der dunkelblonde Agent erbleichte, als er ihren Blick suchte. Cathrynn schüttelte kurz beschwichtigend den Kopf und er entspannte sich merklich.

»Komm runter, Cat. Du solltest dich freuen, dass wir endlich eine Verschnaufpause bekommen«, betonte McDermott. Wie immer, wenn er sprach, umspielte ein jungenhaftes Grinsen seine Mundwinkel.

»Martin hat Recht: Die Arschlöcher werden uns bald genug wieder auf Trab halten«, pflichtete Marc Thompson dem rothaarigen Scharfschützen bei.

Auch Mike Becketts brauner Lockenschopf wippte bestätigend auf und ab, als er sich in den allgemeinen Tenor einreihte.

Cathrynn schloss, mit einem vernehmlichen Ausatmen, die Augen. Wenn sie nicht schnell einen Gang zurückschaltete, würde sie in den nächsten Minuten den einen oder anderen ihrer Kollegen zusammenschlagen. »Ihr Idioten merkt es echt nicht, oder?«, rief sie, fassungslos über den Leichtsinn, den die Männer hier an den Tag legten. Gerade, dass alle Sieben Ahnen sich gleichzeitig ruhig verhielten, bereitete ihr Sorgen. Sie konnte nicht begreifen, dass die anderen Hunter das Gefahrenpotenzial nicht sahen. Jeder von ihnen hätte es, aus langjähriger Erfahrung heraus, besser wissen müssen.

»Ich bemerkte vor allem ein hohes Maß an sexueller Frustration bei dir, Rayven«, diagnostizierte Gray trocken, bevor sein Blick zu Dustin wanderte. »Wenn du Hilfe brauchst, sag mir Bescheid«, bot der Althippie dem dunkelblonden Agenten, mit einem anzüglichen Grinsen auf den Lippen, an.

Cathrynn sparte sich eine Antwort auf Grays Diagnose. »Ich schätze, du siehst es wie die Anderen«, motzte sie Frank stattdessen an. Er hatte sich dem laufenden Disput vollständig enthalten.

Zu ihrem Erstaunen schüttelte ihr Vorgesetzter den Kopf. »Nein, ich teile deine Meinung, dass dies hier die Ruhe vor dem Sturm ist«, pflichtete er ihr, überraschend resignierend, bei.

»Dann entzieht es sich meinem Verständnis, warum wir nicht sofort in Habachtstellung gehen und versuchen, herauszufinden, was bei den Hurensöhnen läuft«, fuhr Cathrynn ihn an.

»Zähl die Köpfe am Tisch durch«, wies Frank sie unwirsch an. »Ich bin zuversichtlich, dass du von selbst auf die Antwort kommst.«

»Waren wir jemals nicht unterbesetzt?«, entgegnete sie säuerlich, als sie wieder auf ihrem Stuhl, zwischen Nathan und Beckett, platznahm. Es konnte Frank unmöglich ernst damit sein, dass er eine engmaschige Überwachung der Sieben Ahnen ablehnte, nur weil es, wie gewohnt, personelle Engpässe in der Einheit gab. Er hatte gerade selbst eingeräumt, dass er in der plötzlichen Stille ein gewisses Gefahrenpotenzial sah. »Was denkst du, wie viele Männer uns fehlen werden, wenn wir unvorbereitet in diesen Sturm geraten?«, prophezeite sie missmutig. Ihre Augen suchten dabei wieder provozierend Franks Blick.

»Jeder, in diesem Raum, kompensiert derzeit drei Agenten«, erinnerte er sie bitter.

Cathrynn nickte. In diesem Punkt konnte sie nicht widersprechen. Der Einheit fehlten mindestens sieben oder acht gute Manöveragenten, neben diversen anderen humanen Ressourcen, aber bis heute hatten sie immer das Beste daraus gemacht und dabei erstaunliche Arbeit geleistet.

Es war richtig, dachte Cathrynn mürrisch, keiner von ihnen hatte mehr ein Privatleben, das diese Bezeichnung verdient hätte, wegen der permanenten mindestens fünf Überstunden, die sie täglich ableisteten, um das Pensum zu schaffen, das sie zu bewältigen hatten. Dennoch, jetzt die Füße stillzuhalten, wäre lebensgefährlicher Wahnsinn. »Was schlägst du stattdessen vor?«, fragte sie Frank trocken. »Sollen wir uns wie Opossums auf den Rücken schmeißen, in der Hoffnung, dass wir es irgendwie überleben?« Sie sah sich außerstande, es dabei bewenden zu lassen. Sie konnte und wollte nicht glauben, dass Frank bereit war, ein solches Risiko einzugehen. Cathrynn blickte sich wieder am Konferenztisch um. »Die Vergangenheit sollte uns inzwischen gelehrt haben, dass die Taktik, ‚was ich nicht sehe, sieht mich auch nicht‘, völliger Schwachsinn ist«, knurrte sie.

Viele Augenpaare wichen ihr aus.

Sie wissen es alle ganz genau, stellte sie bitter fest. »Ihr könnt mich kreuzweise«, murrte sie. Sie stand hier auf verlorenem Posten. Keiner der Männer erweckte den Anschein, als würde er sie hier unterstützen wollen.

»Wofür du deine spärliche Freizeit opferst, bleibt deine Angelegenheit, Cathrynn«, erinnerte Frank sie seufzend. Er warf Dustin, bei diesen Worten, einen entschuldigenden Blick zu.

Die Hunterin erschrak, dass Frank, derart zielsicher, ihre Gedanken erraten hatte, die darum kreisten, wie sie diese Überwachung in eigener Regie übernehmen konnte, ohne vollends auf die vier Stunden Schlaf, die sie jede Nacht bekam, zu verzichten.

Eine Schuhspitze berührte leicht ihr Schienbein und sie blickte ertappt zu Dustin, der ihr gegenübersaß. Ihr Freund starrte sie finster an, während seine Lippen »Wage es dich« formten. Cathrynn antwortete ihm mit einem kleinlauten Nicken.

»Da wir somit bei der personellen Situation sind, können wir direkt bei diesem Punkt weitermachen«, wechselte Frank das Thema, während Cathrynn und Dustin noch immer den stummen Dialog über ihre möglichen Feierabendaktivitäten führten. Interessiert löste Cathrynn ihre Aufmerksamkeit von Dustin und blickte wieder zu Frank. Sollte sich, entgegen aller Erwartungen, das Wunder ereignet haben, dass sie Verstärkung bekämen? Die Hunter hatten frisches Blut wahrlich nötig, besonders nach den herben Verlusten der letzten drei Jahre. »Auch wenn Nate verdammt gute Arbeit leistet, müssen wir endlich einen neuen DO wählen, damit er sich wieder ganz auf seine Aufgaben, als stellvertretender Direktor, konzentrieren kann.« Allgemeines Nicken und zustimmendes Murmeln antwortete Frank. Nathan hatte großartige Arbeit in den letzten Jahren geleistet und es würde schwer für jeden werden, der ihn als Director of Operations beerbte.

Cathrynn grinste, als sie die Hand hob. Ihres Erachtens gab es nur einen Mann an diesem Tisch, der die Fußspuren ausfüllen konnte, die Nathan hinterlassen hatte. »Ich denke, dass Vince für den Posten prädestiniert ist«, schlug sie vor, was ihr jedoch sofort einen strafenden Blick des massigen Agenten einbrachte.

»Fick dich, Rayven«, fuhr Montgomery sie ärgerlich an. »Habe ich dir irgendwas getan, über das wir reden sollten?«

Sie runzelte überrascht die Stirn. Warum war Montgomery nun offensichtlich sauer auf sie? Es gab niemanden innerhalb der Einheit, der besser, als er, zum Director of Operations geeignet wäre. Vince Montgomery blickte zuvorderst auf fast dreißig Jahre Diensterfahrung als Manöveragent der Hunter zurück. Ganz abgesehen davon, dass sie keinem anderen, außer Frank und Nathan, das nötige Durchsetzungsvermögen zusprach, um das Alpha-Team, das aus einem Teil der Chaoten hier am Tisch bestand, zu befehligen. »Was denn? Mir fällt niemand ein, der besser zum DO geeignet wäre«, beharrte sie auf ihrem Vorschlag. Sie verstand wirklich nicht, warum Montgomery sich darüber aufregte. In der Army hatte, soweit sie wusste, ein zwölfköpfiges Ranger-Squad unter seinem Kommando gestanden.

»Es wird nicht lustiger, nur weil du die Scheiße wiederholst, Rayven«, fuhr er auf, dann blickte er sich unter seinen Kollegen um. »Ich habe mich hoffentlich schon bei der letzten DO-Wahl deutlich ausgedrückt, dass jeder stirbt, der mich aufstellt.« Mit verschränkten Armen lehnte er sich im Stuhl zurück. »Denkt also nicht einmal im Traum daran!« Sein ärgerlicher Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er jeden zusammenschlüge, der es trotzdem wagen sollte.

»Ich verstehe nicht, wo dein Problem liegt, Vince«, forcierte Cathrynn das Thema, ungeachtet der offenen Drohung ihres Kollegen, weiter. Das Risiko, dass er ihr seine Gründe bei einer Schlägerei in der Trainingshalle näherbrachte, nahm sie bereitwillig in Kauf.

»Ich bin Manöveragent und genau das bleibe ich bis zur Rente«, erklärte er genervt. »Ich habe keine Lust, euch Pfeifen bei Einsätzen zuzugucken, wie ihr ohnehin wieder nichts auf die Reihe bekommt oder mir den Arsch im Büro platt zu sitzen.« Sein Blick glitt kurz prüfend über seine Kollegen. »Wie wäre es stattdessen mit Christian«, schlug er vor. »Für seinen Arsch kommt ohnehin jede Rettung zu spät.« Ein rauchiges Lachen untermalte seine letzten Worte.

Cathrynn musste schmunzeln, als um sie herum gutmütiges Gelächter anhob. Sie nahm sich einen Moment Zeit, um über diese neue Option nachzudenken. Montgomery hatte Recht, Christian Smith wäre vermutlich ein ausgezeichneter DO. Wenn sie sich richtig erinnerte, brachte er gleichfalls eine Menge an Erfahrung als Einsatzleiter, aus seiner Zeit beim Secret Service, mit. Dennoch, Cathrynn konnte hier nicht aus ihrer Haut, gab sie Montgomery, gerade wegen seiner rauen Art, bei weitem den Vorzug vor Smith und seinem meistens nichtexistenten Humor. Vincent Montgomery als die Nummer Drei der Einheit wäre, ihrer Meinung nach, das Beste, was den Huntern passieren konnte. Erstaunt stellte die schwarzhaarige Agentin fest, dass sie sich, trotz Montgomerys deutlicher Warnung, immer weiter für den Gedanken zu erwärmen begann, die Hunter unter der Triade Frank Jackson, Nate Gregory und Vince Montgomery zu sehen. Diese Aufstellung wäre spektakulär gewesen, eingedenk der Tatsache, dass diese drei Männer bereits heute in Unterweltkreisen als Legenden galten.

»Wenn wir das an Ärschen festmachen, dann sollte Cat den Job bekommen, ihrer ist nämlich der geilste«, gab Gray, mit einem weiteren anzüglichen Grinsen in ihre Richtung, zu bedenken.

Kopfschüttelnd ließ Cathrynn das zustimmende Johlen ihrer Kollegen einen Moment über sich ergehen. Etwas in dieser Art hatte natürlich kommen müssen.

»Lass mal sehen, Rayven. Ich kann mir sonst kein Urteil bilden«, forderte Beckett sie trocken auf.

Die Hunterin antwortete darauf, indem sie ihrem Kollegen, anstelle ihres Hinterteils, lachend ihren ausgestreckten Mittelfinger präsentierte. Es hätte sie aufrichtig schockiert, wenn keiner der Männer Grays Pass gefangen hätte.

»Ladies, bitte«, rief Frank die Einheit gutmütig zur Raison, als die Gespräche endgültig vom Thema DO zu Cathrynns Hintern abzuschweifen drohten. »Bleiben wir noch ein paar Minuten beim Thema: Vince und Christian stehen, soweit ich das sehe, zur Wahl«, fasste er es zusammen. »Gibt es weitere Vorschläge, die sich nicht ausschließlich auf irgendwelche Körperteile begründen?« Sein Blick glitt kurz in die Runde.

Marc Thompson hob die Hand. »Fraglos heißer Arsch oder nicht, ich finde Justins Idee nicht schlecht«, betonte der ehemalige Detective des LAPD. Seine Augen streiften Cathrynn.

»Ich auch nicht«, pflichtete Nathan dem drahtigen Schwarzen bei, als er ihr einen nachdenklichen Seitenblick schenkte. »Mit Cat würde definitiv neuer Wind ins Team kommen.«

Cathrynn fiel fast vom Stuhl, als sie ihren besten Freund fassungslos anstarrte. »Willst du mich verarschen?«, fragte sie den stämmigen Hunter lachend. »Ich verfüge wohl kaum über die nötigen Qualifikationen dazu.«

»Du bist, im Gegensatz zu den Meisten hier, als CIA-Agentin auch in taktischer Leitung ausgebildet«, erinnerte Thompson sie trocken.

»Das heißt überhaupt nichts«, hielt Cathrynn spitz dagegen. »Die beiden besten DOs, die wir je hatten, waren ein Lehrer für englische Literatur und ein Psychologe«, erinnerte sie ihre Kollegen an die nahe Vergangenheit, als sie auf McConaghey und Nathan anspielte, die beide niemals auf der Farm gewesen waren.

Nathans Lachen ertönte zu ihrer Rechten. »Ich weiß nicht, wie ihr das seht«, richtete er belustigt das Wort an die versammelten Agenten. »Aber soweit es mich betrifft, wäre ich bereit, es mit einem weiteren Psychologen zu versuchen«, er schoss ihr einen amüsierten Seitenblick zu. »Wenngleich die Kollegen im forensischen Sektor, in meinen Augen, alle einen an der Klatsche haben.« Cathrynn schluckte hart, als sie den Großteil ihrer Kollegen zustimmend nicken sah.

»Also Vince, Christian und Cat«, fasste Frank zusammen, während Cathrynn noch über Argumente nachdachte, um ihren Kollegen den Schwachsinn wieder auszureden. »Weitere Vorschläge?«

Smith hob die Hand. »Keinen Vorschlag«, setzte der langsam grauwerdende Agent an, »ich würde dich gern unter vier Augen sprechen, Frank.« Cathrynn beobachtete den kurzen Blickkontakt zwischen den beiden Männern, bevor Frank nickte und, zusammen mit Smith, den Konferenzraum verließ. Für einen Moment fragte sie sich interessiert, was das zu bedeuten hatte, dann wandte sie sich wieder einem weiteren wichtigen Problem zu, dass unbedingt geklärt werden musste.

»Christian zieht zurück«, hörte sie Nathan versonnen murmeln.

»Wie kommst du darauf?«, fragte sie überrascht, als sie den Blick ihres besten Freundes suchte. Nathan hob die Achseln und blieb ihr die Antwort schuldig, wenngleich der Ausdruck in seinen haselnussbraunen Augen ihr sagte, dass er die Gründe ganz genau kannte.

Frank und Smith kamen zurück, sie blickte wieder auf. »Die Wahl wird zwischen Cat und Vince entschieden«, erklärte Frank der Einheit. »Christian zieht zurück.«

Cathrynn stutzte, als ihre Kollegen diese Nachricht nur mit einem knappen Nicken zur Kenntnis nahmen. Offensichtlich wussten sie alle etwas, das ihr nicht bekannt war, dass sie diesen Rückzug stillschweigend hinnahmen. Aber, überlegte sie, das war jetzt der beste Zeitpunkt, um es ihrem Kollegen gleichzutun. »Ich gehe übrigens ebenfalls nicht gegen Vince in den Ring, Leute«, richtete sie das Wort an die Männer, die sie daraufhin fassungslos anblickten.

»Du kannst dich nicht einfach drücken, Cat«, rief Beckett kopfschüttelnd. »Über so was wird abgestimmt«, belehrte er sie weiter.

Cathrynn begann zu lachen. »Christian hat zurückgezogen, warum sollte ich das nicht auch tun?«, konterte sie.

»Christians Gründe stehen auf einem anderen Blatt«, betonte Frank kompromisslos, ohne näher auf das Thema einzugehen. »Du, meine Liebe, hast lediglich Schiss, dass du DO werden könntest.« Seine stahlgrauen Augen bohrten sich dabei kalt in ihre grünen.

Cathrynn schluckte. Natürlich war das einer der Gründe, warum sie sich nicht zur Wahl aufstellen lassen wollte. Noch einmal nahm sie, fast beschwörend, mit jedem ihrer Kollegen Blickkontakt auf. Es konnte ihnen unmöglich ernst damit sein, dass sie in Betracht zogen, dass sie diesen Posten übernehmen könnte. »Vince ist nicht nur der erheblich dienstältere von uns, er ist darüber hinaus das Beste, was dieser Einheit als DO passieren kann.«

Die ausdruckslosen Mienen ihrer Kollegen machten ihr deutlich, dass sie hier auf verlorenem Posten stand.

Montgomery lachte hart auf. »Was ist das hier: Ein beschissener Kindergeburtstag?«, knurrte er in ihre Richtung.

»Du bist tausendmal besser für den Job geeignet, als ich es je sein könnte, Vince«, startete sie einen weiteren vergeblichen Versuch, ihren Kollegen zur Vernunft zu bringen.

»Vince oder Cat. Ich bitte um Handzeichen«, unterbrach Frank ihren, erneut entbrennenden Disput mit dem Ex-Ranger.

Bevor jedoch einer ihrer Kollegen die Hand heben konnte, sprang Cathrynn auf die Beine. »Ich kann und werde diese Nominierung nicht akzeptieren, Jungs«, rief sie, noch immer erschüttert darüber, dass ausgerechnet ihr Name gefallen war.

»Wenn du zurückziehst, ziehe ich auch zurück, Perle«, fuhr Montgomery sie harsch an, als er sich nun ebenfalls erhob. »Setz dich wieder hin und halt endlich die Klappe, ansonsten lege ich dich übers Knie«, herrschte er sie wütend an, bevor sie ihm erneut widersprechen konnte.

Cathrynn gehorchte kommentarlos.

Montgomery folgte ihrem Beispiel, als auch er wieder platznahm, dann blickte er zu Frank. »Bringen wir die verfluchte Abstimmung endlich hinter uns!«

Frank suchte kurz fragend ihren Blick.

Cathrynn nickte. »Bringen wir es hinter uns«, seufzte sie schicksalsergeben.

*

»Erklärst du mir, warum ausgerechnet du, nach Duncans letztem Befehl, derart entspannt bleibst?«, fragte Victor Serpentine in seinem Rücken. McConaghey verdrehte die Augen, als er kurz von dem CIA-Agenten abließ, den er mit seinem Jagdmesser traktierte. »Ich sage es ja nur«, fuhr der blonde Ahn ungeachtet des stechenden Blicks fort, mit dem McConaghey ihn bedachte. »Strenggenommen arbeitest du ebenfalls für die Regierung.«

Der schwarzhaarige Hüne nickte. Nach der, vor vier Monaten erfolgten Übernahme der Sieben Ahnen durch die Genesis-Agenda, war der Befehl ergangen, alle aktiven Doppelagenten der US-Amerikanischen Geheimdienste, die die Gruppierung bis dato unterwandert hatten, zu verhören und dann auszuschalten.

Das freudlose Lachen aus einer Ecke des Raumes hinderte McConaghey an einer Antwort auf Serpentines Frage. »Der Hurensohn weiß nicht, was Loyalität bedeutet, deshalb ist Genesis seinetwegen unbesorgt«, rief einer der festgesetzten Agenten abfällig.

McConaghey suchte kurz den Blick des aschblonden Mannes. Sein Name war, soweit er sich richtig erinnerte, Mitchell Carter und wenn er sich weiterhin nicht irrte, dann arbeitete Carter für die NSA. »Victor, wir haben einen freiwilligen für den nächsten Durchgang gefunden«, informierte er Serpentine grinsend, ohne auf die Provokation des Doppelagenten einzugehen. Er hätte ohnehin nicht gewusst, was er darauf hätte antworten können. »Unser guter Freund, Mitch, kann es gar nicht erwarten, als Nächster mit uns zu sprechen.«

Wieder lachte der NSA-Agent auf. »Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich euch irgendetwas erzählen werde, oder McConaghey?«

Erneut suchten die fast schwarzen Augen des Hünen Mitch Carters Blick, bevor er desinteressiert die Schultern hob. Im Grunde genommen war es ihm egal, ob einer der zehn Doppelagenten, die sie vor zwei Tagen aus dem Verkehr gezogen hatten, redete oder nicht. Jeder von ihnen würde ohnehin sterben. Mit einem weiteren Achselzucken wandte er sich wieder dem CIA-Agenten zu, den er, bis zu Serpentines Störung, verhört hatte. »Wie sieht es aus, David: Möchtest du uns vielleicht doch noch etwas sagen?«

Der junge Mann schüttelte den Kopf.

»Du hast meine Frage übrigens noch nicht beantwortet, Alex«, beharrte Serpentine, der an der Wand neben dem Waschbecken lehnte.

McConaghey seufzte tief, schwieg jedoch weiter, während er dem CIA-Agenten das linke Ohr abschnitt. Genesis hatte Serpentine und ihm freie Hand bei der Ausführung dieses Auftrags gelassen, die einzige Vorgabe lautete, ein unübersehbares Statement mit der Ermordung der Doppelagenten abzugeben. »Hier, nimm mit«, knurrte McConaghey, als er Serpentine das blutige Ohr hinhielt. »Dann musst du nicht immer meine Ohren vollheulen.« Langsam begann es ihn aufzuregen, dass der blonde Bastard in den letzten zwei Stunden, die er selbst sich nun mit den Gefangenen abmühte, noch keinen Finger gerührt hatte.

Serpentine winkte mürrisch ab. »Vergiss bitte nicht, dass wir Partner sind«, ermahnte er den Hünen spitz. »Ich will ein paar Details über dein letztes Gespräch mit Elias hören.«

Erneut stöhnte McConaghey genervt über Serpentines Beharrlichkeit, während er sich dem rechten Ohr des jungen Agenten widmete. Die Idee, wie das Statement an die Regierung aussehen würde, war ihm gestern Abend spontan gekommen und nach längerem Nachdenken, hatte er sich immer mehr für das Motiv der Drei Affen erwärmt. Er war sich sicher, dass er damit einem Profiler eine ganze Reihe schlafloser Nächte bereiten würde. Kurz überlegte McConaghey, ob er sich nun erst den Augen oder der Zunge des Agenten widmen sollte, dann fiel ihm auf, dass er Serpentine die Antwort auf seine letzte Frage, nach wie vor, schuldig geblieben war. »Du bekommst überhaupt nichts, solange du meine Arbeit weiterhin massiv torpedierst«, grunzte er, nachdem er sich nun doch für die Zunge des Agenten entschieden hatte. Als er das Messer ansetzte, wünschte er für einen Moment, dass es Serpentines Zunge wäre. Das ewige Jammern und Nörgeln des blonden Ahnen trieb ihn in den Wahnsinn. Die Schmerzensschreie, die durch seine Gedanken hindurchdrangen, fachten seine Wut weiter an. Bevor er wusste, was er tat, schlug er dem schreienden CIA-Agenten den Ellenbogen vor den Kehlkopf. Das schrille Kreischen verstummte zugunsten eines gemäßigten Röchelns.

»Ich torpediere gar nichts. Ich habe mir lediglich anzumerken erlaubt, dass wir die Hunter nicht aus dem Fokus verlieren dürfen«, verteidigte Serpentine sich schnippisch.

McConaghey knurrte, als er herumfuhr. Ihm behagte der Gedanke, nach wie vor, nicht, einen offenen Krieg gegen die Hunter anzuzetteln. Wenngleich sein Missfallen nicht ausschließlich darin begründet lag, dass er mit empfindlichen Verlusten auf ihrer Seite rechnete, wenn es zur direkten Konfrontation mit der CIA-Sondereinheit käme. Nein, und da hatte er schon vor einer Weile aufgehört sich etwas vorzumachen, es lag vor allem daran, dass Cathrynn bei einem solchen Angriff zwangsläufig, als eines der vier Primärziele einer solchen Aktion, über die Klinge springen würde. Serpentines Lachen riss ihn aus seinen mürrischen Gedanken, die, wie gewöhnlich in diesem Zusammenhang, auch sofort darum zu kreisen begannen, dass er in der Vergangenheit nur bei einem einzigen seiner Aufträge konsequent versagt hatte. Er drehte den Kopf, als er blonde Ahn, mit einem Skalpell in der Hand, neben ihn, an den bewusstlosen CIA-Agenten herantrat. »Ich bin hocherfreut, dass du endlich mitspielst.« McConaghey beobachtete, wie Serpentine das Skalpell routiniert zum rechten Auge des Agenten führte. Er trat einen Schritt zur Seite, um dem Ahnen das Feld zu überlassen.

»Weißt du, was ich bis heute nicht begriffen habe?«, murmelte Serpentine, hochkonzentriert auf seine Arbeit. »Es will mir nicht in den Kopf gehen, warum du die Schlampe nicht längst umgebracht hast.«

McConaghey fuhr ertappt zusammen, als der blonde Ahn treffsicher seine düsteren Gedanken erraten hatte. Für einen Augenblick erwog er, Serpentine harsch in die Schranken zu weisen, besann sich dann jedoch schnell eines Besseren. Die ewige Diskussion darüber, wer von ihnen wann versagt hatte, die schwarzhaarige Hunterin zu töten, führte ohnehin immer ins Leere.

»Ich streite hier nicht ab, dass Rayven eine richtig geile Schlampe ist. Trotzdem hättest du sie längst töten können«, beharrte Serpentine, während er sich mit der Routine eines Chirurgen, der er vor den Eternity-Experimenten gewesen war, dem linken Auge des Agenten widmete. »Gib mir mal die Arterienklemme«, wies Serpentine McConaghey an.

»Wir werden Cathrynn nicht thematisieren«, knurrte er, als er dem Ahn das Instrument reichte. Seine Stimmung begann, sich immer weiter zu verdüstern, als seine Gedanken natürlich, wie aufs Stichwort, zurück zu der Zeit seines Zusammenlebens mit der bildschönen Agentin glitten, die ihn so tief fasziniert hatte. McConaghey stieß hörbar die Luft aus, als er diese aufkommenden Gedanken vehement verdrängte. In seiner Leistengegend begann es zu pochen. Er hatte eine Erektion.

»Ich bin hier fertig. Willst du nochmal?«, holte ihn Serpentines schneidende Stimme aus den aufkommenden erotischen Fantasien zurück in die Realität. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Ahn zum Waschbecken ging, um sich das Blut des CIA-Agenten von den Händen zu waschen. »Was macht der denn hier?«, schnaubte Serpentine verächtlich, als McConaghey noch darüber nachdachte, ob die Botschaft an die Regierung wirklich eindeutig genug war.

Überrascht fuhr der schwarzhaarige Hüne zusammen, als die Stimme des Ahnen seine Überlegungen unterbrach. Automatisch folgte er dem Blick seines Partners zu der Scheibe, die den Blick auf den Flur vor dem Labor, in dem sie sich befanden, freigab. Er erstarrte, als er den attraktiven, dunkelblonden Mann erblickte, der mit einer der Wachen vor der Tür sprach. Das nahezu immer präsente, verschmitzte Grinsen, für das er ihm schon seit Jahren mit Freuden den Schädel gespalten hätte, umspielte natürlich auch heute wieder die Lippen, des, wie gewohnt, unrasierten Agenten. »Dass der Hurensohn hier ist, bedeutet mit Sicherheit nichts Gutes«, knurrte McConaghey. Schon beim ersten kurzen Blick auf den dunkelblonden Agenten, den er nie wiederzusehen gehofft hatte, war seine altbekannte, abgrundtiefe Verachtung für ihn, sofort wieder aufgewallt.

»Warum ist der kleine Stricher nicht mehr in Frankreich?«, murmelte Serpentine mürrisch, der McConagheys innige Abneigung für den Dunkelblonden teilte.

McConaghey hob die Schultern. Er befürchtete, dass er die Antwort auf diese Frage ohnehin früher bekommen würde, als es ihm lieb sein konnte. Das plötzlich beginnende Sodbrennen versicherte ihm, dass ihm der Grund für Jason Singers Anwesenheit nicht gefallen würde.

Der Agent ließ seinen Blick versonnen durch die Glasscheibe schweifen. Seine hellgrünen Augen trafen sofort zielsicher McConaghey dunkelbraune. Er hob interessiert die Augenbrauen.

Der schwarzhaarige Hüne hob kurz grüßend, die noch blutverschmierte Hand, während er seine Lippen zwang, ein falsches Lächeln zu formen.

Jason erwiderte seine Geste mit einem zynischen Grinsen, bevor er sich zur Tür wandte und kurz darauf ins Labor hineintrat. »Ich sehe schon, die Welt ist ein Dorf«, rief er mit übelkeiterregender Fröhlichkeit.

»Was tust du hier?«, fragte McConaghey, ohne auf den unterschwelligen Spott seines früheren Hunter-Kollegen einzugehen. »Ich dachte, du bist inzwischen in unserer Einrichtung in Frankreich die ganz große Nummer.« Er hatte vor einer Weile läuten hören, dass Jason es zur rechten Hand von Edward Koczinski, eines weiteren Genesis-Verantwortlichen, gebracht hatte.

Jasons nervtötendes Lachen durchdrang seine Gedanken. »Ich kann dir sagen, dass Edward nicht froh darüber war, dass ich nach Los Angeles abkommandiert wurde, um dich zu ersetzen«, erklärte er leichthin.

McConaghey wusste für einen Moment nicht, woher er die Besonnenheit nahm, um nicht blass zu werden, als seine Gedanken sich zu überschlagen begannen. Er musterte den dunkelblonden Agenten, mit dem ihm eine, fast dreizehn Jahre alte, innige Feindschaft verband, als er sich fragte, ob Genesis, ihn wirklich geschickt hatte, um ihn selbst aus dem Verkehr zu ziehen. Dass Jason sich um diese Aufgabe gerissen hätte, daran hatte er keinen Zweifel. McConaghey schreckte aus seinen Überlegungen, als Jasons Stimme in seine rasenden Gedanken drangen. Fragend blickte er zu dem dunkelblonden Agenten.

»Ich sagte, dass wir uns später noch einmal zusammensetzen müssen, damit du mich vernünftig ins Bild setzt«, wiederholte Jason ausnehmend freundlich, wenngleich ein Anflug von Interesse unter der demonstrativen Belustigung in seinen hellgrünen Augen aufblitzte. »Ich will die Hunter nicht misstrauisch machen, nur weil ich ausversehen den Modus Operandi des King of Spades verändere«, fuhr er fort.

McConaghey konnte im letzten Moment das erleichterte Ausatmen unterdrücken, als ihm bewusst wurde, dass Jason geschickt wurde, um ihn in seiner Funktion als Auftragskiller zu ersetzen. Er zweifelte nicht einen Moment daran, dass der jüngere Agent die vorangegangene Doppeldeutigkeit seiner Aussage ganz bewusst gewählt hatte. McConaghey nickte bestätigend.

Jason wandte sich mit einem Grinsen ab, doch an der Tür drehte der Agent sich noch einmal um und suchte lauernd McConagheys Blick. »Darf ich deine Reaktion so verstehen, dass ich von Anfang an Recht damit hatte und du mehr Dreck am Stecken hast, als Genesis weiß?«, fragte der dunkelblonde Agent trocken, während er McConaghey einen Moment musterte. »Ich denke, ich werde dich im Auge behalten«, versprach er zum Abschied und ließ McConaghey perplex zurück. Die, seit Jasons Auftauchen aufgekommene, böse Vorahnung, dass hier eine zweite Runde der Machtkämpfe, die er mit dem anderen Agenten in der Vergangenheit ausgetragen hatte, anstand, wurde zusehends zur tödlichen Gewissheit.

Jenseits der Unschuld

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