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Karlchen: „Else und Emily tauschen sich am Telefon über ihre Erlebnisse aus.“

Beim Frühstück in der Küche im Haus des Pastors gab es nur ein Thema: Wer waren die dunklen Gestalten und wie sollte man mit der Drohung in dem anonymen Brief umgehen?

Natürlich musste der Brief der Polizei gegeben werden. Dort würde man den Brief nach den bisherigen Erfahrungen zur Kenntnis nehmen aber nicht dafür sorgen, dass der Pastor beschützt werden würde. Dafür müsste schon mehr passieren. Mit Sicherheit würde immer mal ein Polizeiwagen in der Nähe des Friedhofs und am Haus des Pastors vorbei fahren, um abzuschrecken. Den Tätern kam man damit aber bestimmt nicht näher. Der Pastor bot Heini und mir an, bei ihm und Else im Schuppen hinter dem Haus zu wohnen, weil er oft unterwegs wäre und ihm nicht wohl dabei wäre, wenn Else ohne Schutz allein im Haus wäre und man ja abwarten müsste, bis man genau wüsste, wie es mit Mario weitergehen würde. Heini könnte sich nützlich machen und Else bei der Gartenarbeit unterstützen und auch einige Reparaturarbeiten erledigen, für die er selbst keine Zeit hätte und die Heini mit seinem handwerklichen Geschick, von dem der Pastor wusste, bestimmt gut erledigen könnte. Heini war das Angebot zunächst unangenehm, weil er niemanden zur Last fallen wollte, wurde dann aber von Else und dem Pastor doch davon überzeugt, dass er ihnen eine große Hilfe wäre. Heini beschäftigte sich in dieser Zeit sehr viel mit mir und erzählte mir sehr viel und zeigte mir immer wieder, dass er sehr froh darüber war, dass er mich gefunden hatte. Es wäre sehr schön und vollkommen gewesen, wenn es nicht immer die Sorge um Mario gegeben hätte. Heini war jetzt fest entschlossen, wenn Mario aus dem Krankenhaus kam, wieder den Weg in das „normale Leben“ zu suchen. Irgendwann erwähnte Heini im Gespräch mit dem Pastor Heini dann noch einmal die Geschichte von der Pferderettung, die er mir in der Nacht nach dem Anschlag auf den Friedhof und den Überfall auf Mario erzählt hatte. Der Pastor wurde jetzt richtig aufmerksam und bat Else deshalb, doch einmal mal mit Emily zu telefonieren und ihr von unseren Erlebnissen zu erzählen. Else telefonierte also mit Emily und Heini und ich durften dabei sein und zuhören, weil Else das Telefon mit Emilys Zustimmung laut gestellt hatte, um die Hände für die Vorbereitung des Mittagessens frei zu haben. Aus dem Telefongespräch erfuhren Else und wir von den Dingen, die da am Hof passiert waren. Emily ist damals auch von dem Pferdehalter, dem die Tiere weggenommen wurden, bedroht worden. Langsam ergab sich für Heini ein Bild. Der Pferdehalter war ein kleiner, dicker Mann, vor dem schon damals jeder Angst hatte. Wenn dieser Mann hinter den Aktionen gegen den Pastor und den Hof am Waldrand steckte, dann ergab das alles schon einen Sinn. Aber die dunklen Gestalten wirkten eher so wie Neonazis auf Heini. Emily wollte mit Paulchen über die Sache reden.

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