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Karlchen: „Heini wird noch mehr gequält und erfährt dabei, wer die Schwarze Faust ist.“

Nachdem die Bande sich an uns ausgetobt hatte, wurden wir total verdreckt und stinkend zunächst unserem Schicksal überlassen. Wir waren weiter an dem Pfahl festgebunden. Heini an den Pfahl gefesselt und ich mit einem sehr kurzen dicken Strick daran befestigt. Wir bekamen natürlich nichts zu essen und zu trinken. Wir fühlten uns hilflos und ekelten uns vor uns selber. Es wurde langsam dunkel und wir hatten keine Idee; wie wir uns befreien könnten. Die schwarze Bande hatte sehr viel Bier, anderen Alkohol und Drogen konsumiert und einige waren schon dabei, einzuschlafen. Überall lagen Müll und leere Bier- und Schnapsflaschen herum. Da erschien noch einmal der kleine, dicke Mann und baute sich betrunken vor uns auf. Mit eiskalten Augen starrte er uns eine lange Zeit stumm an. Dann schien er eine Entscheidung getroffen zu haben. Er erklärte mit lallender und Stimme, dass er sich an dem Pastor und der blöden Kuh Else für die Schande, die sie ihm zugefügt hätten, rächen würde. Das würde er auch mit dem durchgeknallten Hippie - Paar machen, das gar nicht weit entfernt auf einem Hof leben würde. Der Hof wäre von ihm und seiner Bande jetzt schon mehrfach besucht worden. Wir wären ihm für seine Rache sehr willkommen. Er ginge davon aus, dass wir die Sonderbehandlung durch ihn und seine Freunde nicht überleben würden, deshalb könne er uns auch erklären, dass der Name „Schwarze Faust“ nur Tarnung wäre. Sie wären eine Gang, die hauptsächlich aus den Mitgliedern einer verbotenen und eigentlich aufgelösten Rockerbande bestehen würde. Sie würden mit Rauschgiften handeln, Schutzgeld erpressen, mit Diebstählen Geld verdienen und junge Mädchen von sogenannten Schleuserbanden an reiche Familien als kostenlose Haushaltshilfen und für andere Zwecke vermitteln. Ihr Diebesgut würde in einem Lagerhaus in der Stadt aufbewahrt und von einem Hehler vertickert werden. Sie würden das alles für einen Auftraggeber machen, vor dem sich jeder in Acht nehmen müsste. Ihr Auftraggeber und Boss wäre ein Polizist, zu dessen Revier auch der besagte Hof von diesem Paulchen und seiner Schnalle Emily mit ihrem Negerkind gehören würde. Wir hätten überhaupt keine Chance, ihm und seiner Gang zu entkommen, da er ja mit der Polizei zusammen arbeiten würde. Zum Schluss seiner Ansprache pinkelte er Heini an und spuckte ihm ins Gesicht und verzog sich schließlich torkelnd. Heini hatte keine Möglichkeit, sich die Spucke abzuwischen und ich konnte ihn weder beschützen noch sein Gesicht erreichen, um ihm die Spucke abzulecken, dafür war mein Strick zu kurz. Jetzt hatten wir noch mehr Angst, was ja wohl auch der Zweck der ganzen Aktion war.

Geschichten aus dem Murkelland

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