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Aus Andreas Ganzigers Tagebuch

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Es ist schwer einzusehen, dass unser Leben hier eine große Lüge ist.

Für uns ist es selbstverständlich, dass Frauen Kinder von mehreren Männern haben. Dass sie alleine leben und die Kinder oft sich selbst überlassen. Oder ihre Männer betrügen.

Meine eigene Mutter ist kein bisschen besser. Über Religion hat sie uns auch nie etwas beigebracht. Sie hätte doch ihre Nase mal in den Koran, die Bibel oder die Tora stecken können. Ein Buch über die Gnosis wäre am besten gewesen. Dann hätten wir uns anders entwickelt.

Die Kinder in dieser Wegwerfgesellschaft laufen teilweise in Fetzen herum, haben kein Pausenbrot dabei. Nach der Schule sitzen sie vor ihrem tatsächlichen Gott, dem Fernseher. Oder der Spielkonsole. Es kümmert sich kaum einer um sie. Wäre es nicht besser, das Kinderkriegen zu limitieren? Dass nun noch Paare Kinder bekommen, die dafür geeignet sind? Lieber ein gut aufgezogenes, geliebtes und gebildetes Kind als Tausend, die einfach nur existieren, um eines Tages dem Steuerzahler auf der Tasche zu liegen und grundlos Ressourcen zu verschwenden.

Wie eine Gesellschaft aussehen sollte, sieht man gut im Film „Demolition Man“. Sex ohne Anfassen, Kinder nur mit Erlaubnis. Keine Überbevölkerung, keine Vernachlässigung.

Als ich das erste Mal in meinem Buch gelesen habe, war ich entsetzt darüber, was ich schon alles falsch gemacht hatte im Leben. Ich trug Kleidung, die billig im Ausland hergestellt und quer durch die Weltgeschichte transportiert worden ist. Meine Mutter hatte mir sogar Seidenhemden zu Weihnachten geschenkt.

Wer braucht die! Raupen lebendig zu kochen, wie barbarisch! Und immerzu dieses Schweinefleisch ... Wieso ignorieren wir hier so hartnäckig, wie sehr die Aufzucht von Schweinen die Umwelt belastet? Warum besteht unsere Gesellschaft darauf, Gott ständig zu beleidigen?

Das sind moderne Zeiten, sagte meine Mutter, Religion ist schön und gut, aber wir sind doch nicht mehr im Mittelalter.

Was hat es mit Mittelalter zu tun, wenn man sich an die Regeln unseres Befreiers halten will? Da draußen fingern alle mit ihren Smartphones herum, machen, was sie wollen und denken, Gott gibt es gar nicht. Oder wenn, dann versteht er das alles schon. Wieder ein Kondom gerissen, wieder ein Waster auf dem Weg. Ein Waster, der schon in der Aufzucht enorme Mengen an Ressourcen benötigt, bevor er selbst aktiv zu verschwenden beginnt. Wegen ihm oder ihr werden wieder Tonnen über Tonnen Plastik im Meer schwimmen, Gewässer verschmutzt, Autos produziert. Er oder sie wird das Klima weiter negativ verändern. Und Gott, den es in ihren Augen gar nicht gibt, versteht das schon.

Aber Gott ist real, seine Gebote sind real … und das Höllenfeuer ist es auch ...

IXXI

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