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Die Keratinisierung

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Keratinisierung

Die Verhornung der Epidermiszellen kann bis zu den Endstufen der Keratinbildung verlaufen. Sie kann aber auch auf Vorstufen oder auf anomalen Seitenwegen stehen bleiben. Normalerweise stößt sich die Hornschicht nach vollkommener Keratinisation von selbst ab.

Orthokeratose

Verläuft die Keratinisierung vollkommen normal bis zum Endstadium der Hornzellen, spricht man von einer Orthokeratose. Bei der Orthokeratose verändert sich sowohl die Einzelzelle wie auch der ganze Zellverband strukturell und biochemisch. In der Körnerschicht entwickeln sich dabei zeitgleich mit dem Kernzerfall die Keratohyalinkörner. Die Hautzellen der Hornschicht sind kernlos.

Retentionshyperkeratose

Wenn die Abstoßung der Hornzellen ausbleibt oder drastisch vermindert ist, dann spricht man von einer Retentionshyperkeratose (z. B. Ichthyosis).

Proliferations-Hyperkeratose

Werden jedoch die Epidermiszellen von der Keimzellenschicht vermehrt nachgeschoben und verhornen überstürzt, dann spricht man von einer Proliferations-Hyperkeratose.

Parakeratose

Bei der Parakeratose bleiben – als Charakteristikum – die Zellkerne bis in die Hornschicht erhalten. Es fehlen hingegen die Keratohyalinkörner im Stratum corneum. Im Zuge der komplexen Umwandlungsprozesse in den Epidermiszellen erscheint die Parakeratose als eine Disharmonie, als ein Auseinanderfallen der normalerweise miteinander verbundenen und aufeinander abgestimmten Vorgänge des Kernabbaus und des Verhornungsvorgangs. So verläuft bei der Parakeratose die Verhornung mit einer bis zum 30-fachen des Normalen übersteigerten Vehemenz, während der Kernabbau stark verzögert ist, ja sogar vollkommen unterbunden sein kann.

Abstoßung der Hornzellen

Die normale Abstoßung der Hornlamellen von der Hornschicht beträgt 0,05 bis 0,5 g pro Tag, bei Psoriasis ist sie auf 8,9 bis 13,3 g erhöht, während sie sich bei einer ledrigen Atrophie um 0,05 g und darunter bewegt. Mit diesem Abstoßen der Hornlamellen gehen der Haut aber nicht nur die Keratinkörper verloren, sondern auch Ausscheidungsprodukte, welche Abbausubstanzen der Epidermiszellen sind, die aber von den Hautschichten wieder rückresorbiert werden.

Stoffliche Veränderungen

Mit Abstoßung und Resorption gehen Verschiebungen innerhalb der verschiedenen Aminosäuren und ihres prozentualen Anteils einher, eine Erhöhung oder Verminderung der Wasserbindung, der Säurezahl, der Fermente und der Fermentaktivität. Diese stofflichen Verschiebungen und Umwandlungen sind nicht nur in der Epidermis und ihren Zellen feststellbar. Sie werden auch durch analoge Veränderungen im Ionen- und Molekularhaushalt des Serums, in den Geweben, in der Lymphe und im Kapillargebiet beobachtet. Die Praxis der Bio-Kosmetik führt daher zu der Notwendigkeit, auf diese stofflichen Verschiebungen und Veränderungen zu reagieren:

1 Stofflich ergänzend auszugleichen.

2 Physiologisch in normalen, gesunden Relationen zu erhalten.

Der ergänzende Ausgleich ist durch die Anwendung von Präparaten möglich, deren Grundsubstanzen der natürlichen, stofflichen Zusammensetzung der Epidermis verwandt und adäquat sind: Das heißt, es müssen Emulsionen sein, deren Lipide mit Polypeptiden, Aminosäuren und den wasserlöslichen Hautstoffen so inkorporiert sind, dass ihre biophysikalische und physiologisch-chemische Zusammensetzung weitestgehend mit den natürlichen Hautbedingungen übereinstimmen.

Biologische Wirkstoffe

Die Aufrechterhaltung des natürlichen Gleichgewichts in Hautstoffwechsel und Energiehaushalt lässt sich durch die Applikation von spezifischen, organischen Wirkstoffen erzielen, wie sie die Vitamine, Fermente und andere Biokatalysatoren darstellen, die aus dem Pflanzenreich und aus der Tierwelt gewonnen werden.

Fließ-Gleichgewicht

Eine natürliche Beeinflussung des stofflichen Fließ-Gleichgewichtes der Hautprozesse lässt sich durch eine biologische Schälung erreichen. Durch das Abtragen der peripheren Hornschichten tritt infolge des physiologischen Ausgleichsbestrebens häufig eine Gesundung des nachfolgenden natürlichen Regenerationsprozesses der Epidermiszellen ein.

Bio Kosmetik

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