Читать книгу Meine besten Hausmittel - Dr.med. Franziska Rubin - Страница 12
Frühe Wurzeln
ОглавлениеDie wohl umfangreichste Überlieferung enthält ein ägyptischer Papyrus aus dem 16. Jahrhundert v.Chr., in dem etwa 700 tierische und pflanzliche Wirkstoffe dokumentiert sind. Von den Ägyptern ist bekannt, dass sie die antibakterielle Wirkung von Knoblauch und Zwiebeln nutzten, um den massiven Ausbruch von Infektionskrankheiten beim Bau der Pyramiden zu verhindern. Einer der berühmtesten Pharmakologen des Altertums, der römische Militärarzt Dioskurides, verfasste im Jahr 60 n.Chr. die aus fünf Büchern bestehende „Materia medica” („Über Heilmittel”). Sie gilt als das wichtigste antike Werk mit über 1.000 Heilmitteln und bildete bis ins 16. Jahrhundert die Grundlage für die Behandlung mit pflanzlichen, tierischen und mineralischen Arzneimitteln.
Im Mittelalter war der Orden der Benediktiner wegweisend für die Verbreitung medizinischen Wissens. Dieses beruhte zu einem großen Teil auf der Heilwirkung von Kräutern des Klostergartens. Die Beobachtungen und Beschreibungen der Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098–1179) über die Heilkräfte der Pflanzen sind bis heute von Nutzen. Paracelsus (1493–1541) schließlich systematisierte in seinem Werk „Herbarius” die heimische Heilpflanzenkunde. Er berief sich auch auf die inzwischen überholte medizinische Theorie der „Signaturenlehre”, wonach schon die Gestalt einer Pflanze, ihr Geruch oder ihre Farbe auf die Heilwirkung hinweist.
Außerdem entstanden im 15. und 16. Jahrhundert erste Sammlungen getrockneter Pflanzen (Herbarien) und botanische Gärten in Nürnberg, Padua, Pisa, Bologna, Heidelberg und Leipzig. Durch genaue Beobachtung und Beschreibung der Pflanzen und ihrer Wirkung entwickelte sich die Pflanzenheilkunde zu einer Erfahrungswissenschaft, die zunehmend naturwissenschaftlich vorging.
Apotheke der Natur: Die Heilpflanzen werden als Tee, Tinktur, Saft, Extrakt oder Pulver angewendet.