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Fette
ОглавлениеNach den Eiweißstoffen sind die Fette, auch Lipide genannt, die wichtigste Bausubstanz im menschlichen Körper. Sie stellen einen Großteil des Gewebes dar und sind in jeder Zelle des Körpers ein Bestandteil der Zellmembran. Sie bilden die Einbettung für die inneren Organe und helfen der Haut bei der Temperaturregulierung. Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie die essenziellen Fettsäuren werden erst mit ihrer Hilfe durch die Darmwand in den Blutstrom transportiert.
Der französische Physiker und Chemiker Michel Eugène Chevreul (1786–1889) fand heraus, dass Fette aus Glycerin und Fettsäuren durch Wasserabspaltung (Veresterung) entstehen. Der Glycerinanteil ist bei allen Fetten gleich. Den Unterschied machen die Fettsäuren aus, die gesättigt oder ungesättigt sein können. Sie liegen in den meisten Nahrungsfetten gemischt vor. Gesättigte Fettsäuren kommen überwiegend in tierischen Nahrungsmitteln (außer auch in Kokos- und Palmfett) vor und sind bei Raumtemperatur hart. Ungesättigte Fettsäuren dagegen sind meist weich oder flüssig und stammen von Fischen, aber vor allem von Pflanzen, zum Beispiel von Nüssen, Samen und Oliven.
Je mehr ungesättigte Fettsäuren ein Öl oder Fett enthält, desto wertvoller ist es als Lebensmittel. Besonders gesund sind die sogenannten Omega-3-Fettsäuren, die zum Beispiel in fetten Seefischen reichhaltig vorhanden sind, aber auch in einer Reihe von Pflanzenölen (allen voran Lein- und Rapsöl) und in Nüssen vorkommen. Unter den Fettsäuren haben sie einen herausragenden Stellenwert, da sie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, die Fließfähigkeit des Blutes verbessern können und so einer Reihe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken. Darüber hinaus besitzen sie positive Wirkungen auf das Nervensystem. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren können sich jedoch nur entfalten, wenn zugleich weniger Omega-6-Fettsäuren mit der Nahrung aufgenommen werden (optimal ist ein Verhältnis von 5:1), da beide um dasselbe Enzym im Körper konkurrieren. Omega-6-Fettsäuren sind ebenfalls in vielen Fetten enthalten. Am besten kontrollieren Sie die Fettsäurenanteile der Pflanzenöle grundsätzlich schon beim Einkauf durch einen Blick aufs Etikett.
Ähnlich wie bei den Aminosäuren kann auch hier der Körper manche Fettsäuren nicht selbst produzieren. Sie werden als essenzielle Fettsäuren bezeichnet und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Die essenziellen Fettsäuren sind unentbehrlich für unsere körperliche Entwicklung. Sie halten Zellwände und Haut elastisch und sind maßgeblich an der Spannung unserer Gefäße sowie an der Funktion von Nerven und Gehirn beteiligt. Nicht zuletzt sind sie zuständig für den Transport von Cholesterin.
Cholesterin ist entgegen seinem Ruf nicht per se schädlich, sondern zunächst einmal ein lebensnotwendiger Bestandteil in Nerven, Gehirn, Leber, Blut und Geschlechtsorganen. Es wird zur Herstellung von Sexual- und Stresshormonen sowie für die Fettverdauung benötigt. Gefährlich wird Cholesterin erst, wenn ein Zuviel an „schlechtem” Cholesterin (LDL) nicht mehr ausreichend vom „guten” (HDL) Cholesterin aus den Gefäßen abtransportiert werden kann und sich deshalb in den Gefäßwänden ablagert.
Für die Gesundheit von Interesse sind noch die Transfettsäuren, die in geringen Mengen natürlicherweise in Milchfetten und Fleisch vorkommen oder durch Härtung von Pflanzenölen entstehen. Sie finden sich besonders reichlich in industriell produzierter Nahrung, wie zum Beispiel in Kartoffelchips oder Keksen, und gelten als sehr abträglich für die Gesundheit. Der Verzehr von Transfettsäuren erhöht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen den Gehalt von LDL-Cholesterin. Dieses „schlechte” Cholesterin gilt als Mitverursacher der koronaren Herzkrankheit (Arteriosklerose) und eines Herzinfarktes.
Mein besonderer Tipp |
Frische Vielfalt in der Küche!
Bei uns zu Hause wird täglich gekocht. Frisch und abwechslungsreich lautet dabei unsere Devise. Für unseren Speiseplan holen wir uns gerne Anregungen aus der internationalen Küche, denn was die fantasievolle Verarbeitung von Gemüse betrifft, ist die deutsche vergleichsweise einfallslos. Blumenkohl, Möhren oder Rote Bete einmal marokkanisch zubereitet, ist ein Erlebnis.
Ich bin Fan der thailändischen Küche. Man braucht nur wenige Zutaten (und wenig Zeit): Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, verschiedene Gemüsesorten, ein wenig weißes Fleisch oder Fisch. Alles anbraten, etwas Brühe und viel Kokosmilch aufgießen, fertig garen. Mit Salz, Pfeffer und Curry würzen und mit Zitrone abschmecken – fertig ist ein sehr gesundes und herrlich schmeckendes Gericht!