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Kapitel 13

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Eine gefühlte Ewigkeit später, in Wirklichkeit wohl eher eine Stunde, sind wir mit der Post fertig. Ich habe es tatsächlich geschafft, mich auf die Arbeit zu konzentrieren und sämtliche Anmerkungen und Weisungen zu notieren. Hängt zwar im Wesentlichen damit zusammen, dass ich seit dem Fehler, meinem Chef direkt in die Augen zu schauen, stur auf meinen Notizblock gestarrt habe, aber was soll´s.

„Stimmt etwas nicht, Lisa?“ Vor Schreck wäre mir beinahe mein Stift aus der Hand gefallen und schon mache ich denselben Fehler wieder und sehe meinem Chef in seine blauen Laserstrahler. Die müssten echt verboten werden.

„Ähm, wie bitte? Nein, wie kommen Sie da drauf?“ Wie sinnfrei ist das denn? Frage ich mich, nachdem mir die Worte bereits über die Lippen gehuscht sind.

„Na ja, Sie starren auf Ihren Block, als ob Sie dort die Antworten auf die Fragen des Lebens vermuten und deswegen frage ich mich, ob mit Ihnen alles in Ordnung ist.“

Er hat ja keine Ahnung und wenn ich will, dass das so bleibt, sollte ich mich schleunigst wieder zusammenreißen! Ich verpasse mit gedanklich eine Kopfnuss und sage nur: „Nein, alles bestens. Ich gehe dann mal und setze die Briefe auf. Der nächste Termin ist heute Nachmittag.“ Ich stehe auf und gehe aus seinem Büro, so schnell es meine High-Heels zulassen, ohne dass ich renne.

Doch das Schicksal meint es heute nicht gut mit mir. Mein Chef folgt mir.

„Lisa!“ Ich drehe mich um. „Sie machen jetzt eine Kaffeepause und in einer halben Stunde treffen wir uns in meinem Büro und nehmen uns den Fall Schuster vor. Ist das in Ordnung?“

Er fragt wirklich, ob es in Ordnung ist. Dieser Mann macht mich wahnsinnig. Kann er nicht wenigsten ein Ekel sein, wenn er schon so gut aussieht? Nein, so viel Glück habe ich nicht. Ihn muss man einfach lieben, zumindest, wenn man eine Vagina besitzt. Und ich besitze definitiv eine.

„Klar! Wenn Sie wollen. Dann in einer halben Stunde.“, sage ich und halte seinem Blick tapfer stand bis er sich wegdreht und wieder in sein Büro geht.

Nochmal Glück gehabt, zumindest für eine halbe Stunde bin ich vor Fräulein Östrogen und Fräulein Gestagen sicher. Man muss die kleinen Dinge zu schätzen wissen.


Liebe ist...

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