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Das nächste Vögelchen ist dran

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Zwei Stunden später, früh um sechs, stand Steve Marlow bereits wieder auf. Er war noch vollgepumpt mit körpereigenem Adrenalin. Er schlich sich an das Haus heran, indem die Bande wohnte. Von dem singenden Schläger hatte er in der Nacht erfahren, welche drei Bandenmitglieder wussten, wo sich Gabrielas Schwester Dorina befand.

Gerade als er an dem Haus eintraf, um die Bande zu observieren, kehrten die Schläger aus der Nachtschicht zurück. Einer davon gehörte zu den dreien, die den Aufenthaltsort kannten. Die Bande parkte ihren großen schwarzen Mercedes-Geländewagen im Hof des Hauses. Für Steve Marlow ergab sich leider keine Gelegenheit, schon in dieser Minute zuzugreifen. Der Typ, den er dringend sprechen wollte, hieß Radu. Steve hatte sich beschreiben lassen, wo der Mann wohnte. Glücklicherweise schlief er in einem Zimmer im Erdgeschoss, dessen Fenster zur Straße hin lag. Radu hatte, da er ständig mit Schnarchen und Mundgeruch kämpfte, keinen weitern Mitschläfer in seinem Zimmer.

Steve Marlow versuchte es mit einem Trick, den er zusammen mit Mausi in einem früheren Fall bereits eingeübt hatte. Auf sein Zeichen hin rief Mausi eine bestimmte Telefonnummer an. Die Telefonnummer gehörte zu einem Handy, das Steve Marlow auf den Fenstersims vor dem Zimmer des Schlägers legte. Er gab das Zeichen natürlich erst, als er sicher sein konnte, dass im Haus Ruhe eingekehrt war und die Schläger nun samt und sonders im Bett lagen. Die einen, weil sie schon längst schliefen, die anderen, weil sie eben erst müde nach Hause gekommen waren.

Steve Marlow platzierte das Handy direkt am aufgestellten Fenster des Gangsters. Dann rief er bei Mausi an, auf dass sie wiederum ihren einstudierten Anruf tätigen sollte. Das Handy klingelte direkt auf dem Sims am Fenster. Es dauerte nicht lange, bis der Schläger mit nacktem Oberkörper aus dem Fenster blickte, um nachzusehen was ihn aus dem Halbschlaf holte.

Er sah das Handy und ging ran. Mausis süße Stimme erklang im Telefon. Sie erklärte dem erstaunten Glatzkopf, er solle doch mal heraus schauen, sie stünde gleich links um die Ecke und hätte solche Sehnsucht nach ihm. Der Mann vernachlässigte sämtliche Sicherheitsregeln und lehnte sich weit aus dem Fenster heraus.

Steve Marlow, der vor dem Fenster auf dem Boden saß, schnellte hoch, ergriff den Gangster an Kopf und Schulter und schleuderte ihn mit einem gewaltigen Schwung aus dem Fenster heraus. Er verabreichte dem Körper des Mannes dabei so viel Schwung, dass dem die Luft weg blieb, als er mit dem Rücken voran auf dem Gehsteig landete. Das reichte fürs erste, um ihn kampfunfähig zu machen. Steve stülpte ihm sofort einen Sack über den Kopf und schleppte ihn weg.

Da es in der Nachbarschaft keine bewohnten Häuser gab, blieb das Risiko, entdeckt zu werden, für Steve Marlow minimal.

Unterwegs kam der Mann zu sich. Er wollte sich wehren. Steve Marlow versetzte ihm einen Schlag mitten ins Gesicht. Zumindest vermutete er hinter dem Sackleinen an der Einschlagstelle das Gesicht. Der Mann sackte wieder in sich zusammen. Der Sack färbte sich rot. Steve schleppte den Typ auf ein brachliegendes Grundstück, fesselte ihn mit Klebeband und zerrte ihn dann in seinen Polo, den er zuvor mit der Heckklappe voraus auf das Grundstück gestellt hatte.

Niemand hatte von der Entführung etwas mitbekommen.

Steve fuhr mit dem Mann in die bewährte Gartenlaube. Dort zog er ihm den Sack vom Kopf. Der Mann wusste sofort Bescheid. Wahrscheinlich von seinem Kumpel, der nachts vor dem Laufhaus abgelegt worden war. Mit weit aufgerissen Augen blickte der Kahlkopf sich um und schaute dann fragend zu Steve Marlow. Der erklärte ihm in kurzen Worten, was er von ihm wollte.

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