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Noch zwei Gangster

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Er half dem Mädchen aus dem Bett, hakte es unter und wollte soeben den Wohnwagen verlassen, als er draußen laute Geräusche vernahm. Die beiden anderen Schläger, die von dem Aufenthaltsort des Mädchens wussten, knatterten mit schweren Motorrädern heran. Sie stellten die Motorräder auf ihren Stützen ab, zogen ihre Waffen und gingen dicht nebeneinander auf den Wohnwagen zu. Als sie nahe genug heran waren, sahen sie ihren Kumpel auf dem Boden liegen. Und sie erkannten sofort seinen jämmerlichen Zustand. Das versetzte sie in helle Aufregung.

Sie ahnten, was mit ihnen passieren konnte, wenn sie nicht vorsichtig waren. Langsam und angespannt bewegten sie sich auf den Wohnwagen zu. Angstschweiß trat auf ihre Stirn. Steve Marlow sah die Schweißperlen im morgendlichen Sonnenlicht auf ihren kahlrasierten Schädeln stehen.

Steve packte einen schweren Kochtopf und warf ihn aus dem geschlossenen Frontfenster des Wohnwagens. Das lenkte die beiden Schläger ab. Sie drehten sich beide zu der Lärmquelle hin. In dem Augenblick riss er die Tür auf, hechtete sich aus der Tür hinaus und rollte sich draußen ab. Er hatte nicht sehr viel Vertrauen in die rostige Pistole, die er dem Gangster vorhin abgenommen hatte. Vielleicht würde sie aber im Nahkampf doch den einen oder anderen nützlichen Dienst versehen. Deshalb musste er so nahe wie möglich an die beiden herankommen.

Abgelenkt von dem Geräusch, das durch die zerbrechende Scheibe entstand, und verwirrt von dem Umstand, dass plötzlich die Tür aufflog und sich daraus auch noch ein Mann hechtete, wussten die beiden Gangster nicht, was sie tun sollten. Die wenigen Augenblicke der versteinerten Blicke der beiden reichten Steve Marlow aus, um dem einen sofort einen aufgesetzten Schuss durch die Kniescheibe zu verpassen und dem anderen einen Hieb auf den Solar Plexus zu verpassen.

Beide gingen zu Boden und ließen ihre Waffen fallen. Steve Marlow sicherte zunächst eine der beiden Pistolen. Als einer der am Boden liegenden Gangster danach greifen wollte trat er ihm auf die Hand, so wie er es schon mehrfach in den letzten Tagen praktiziert hatte. Der Tritt zerquetschte dem Glatzkopf seine Hand. Der andere schaffte es, tatsächlich beinahe bis zu seiner Waffe zu kriechen. Doch als er danach griff, sprang Steve mit viel Schwung auch auf dessen Hand.

Die Hand hatte nicht die geringste Chance. Einhundertzwanzig sportliche Kilo, kräftiger Kerl, der mit Schwung durch die Luft heran rauschte, reichten aus, um auch diese Hand für alle Zeiten unbrauchbar zu machen.

Steve Marlow bog den beiden ihre Arme auf den Rücken, achtete dabei überhaupt nicht darauf, dass in beiden Fällen die Gelenke aus den Kugeln sprangen. Steve band dem einen mit einem Stromkabel, das er aus einem Toaster gerissen hatte und dem anderen mit seinem Klebeband aus seiner leicht ramponierten Trenchcoattasche jeweils die Arme auf den Rücken.

Dazu hatte er längst beide an einen Baumstamm gesetzt und die Arme hinter dem Baum gefesselt. Aus der Position würden sie alleine nicht wieder wegkommen. Steve Marlow rief die Polizei. Er bat darum, dass man mehrere Krankenwagen entsenden sollte und wartete ab.

Er übergab das verletzte Mädchen zu treuen Händen an einen Notarzt und wies die Polizisten auf die zwei Gangster und auch auf die malträtierte Hexe hin. ‚Hexe’ war natürlich der falsche Ausdruck. Es handelte sich um eine verwirrte alte Frau, die in unzulänglichen Umständen hauste.

Noch am selben Tag wurde der Rest der Bande, es waren ja inklusive der im Keller verwahrten schwer verletzten Schläger nicht mehr viele, aufgelassen und die Mädchen aus dem Laufhaus in sichere Verwahrung gebracht. Das Sündenregister der Schläger war nicht zu knapp. Sie würden sehr lange einfahren. Schade war nur, dass Steve Marlow nicht alle an Knien und Händen erwischt hatte. Aber wer weiß, vielleicht ergab sich später noch mal die Gelegenheit, lebenslänglich war ja schließlich spätestens nach fünfzehn Jahren vorbei.

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