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Wildschweinsafari

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»Schmiddie! Hierher!«

Schmiddie, die gerade aufgeregt einer Wildfährte folgt, bleibt zwar stehen, kommt aber nicht zurück. Sie hat ihr Rückenfell aufgestellt – das bedeutet Gefahr!

Nur wenige Meter vor ihr knackt es laut in den dichten Blaubeerbüschen.

Ein monströses Wildschwein, weitaus größer und massiver als unsere schon ziemlich große und massive Vierzig-Kilo-Hündin, taucht wie aus dem Nichts auf und macht keinerlei Anstalten zu fliehen. Es hat riesige Hauer und sieht nach Ärger aus.

Ich stehe etwa zwanzig Meter entfernt und bekomme weiche Knie. Meine Gedanken rasen: Wo ist der nächste Baum, auf den ich mich retten kann? Wie kann ich meinen Hund dazu bringen, mit mir auf den Baum zu kommen? Und warum, um Himmels willen, war ich noch mal gleich in den Wald gezogen?

Es gibt keinen geeigneten Baum in der Nähe. Hund und Wildschwein stehen einander regungslos gegenüber und starren sich direkt in die Augen.

Ich versuche es noch einmal sehr laut und bestimmt: »Schmiddie, hier!!«

Endlich wendet sie sich von dem Keiler ab und rennt auf mich zu. Gott sei Dank!

Doch meine Erleichterung verpufft, als das Wildschwein wider Erwarten nicht wegläuft, sondern hinter Schmiddie her und direkt auf mich zu galoppiert …

Ruhig bleiben, denke ich, aber mir wird gleichzeitig heiß und übel.

Die Geschichte eines hiesigen Jägers fällt mir ein, der ein angreifendes Wildschwein im Nahkampf mit einem Messer getötet und sich dabei schwere Verletzungen zugezogen hat. Ich habe noch nicht einmal ein Messer bei mir.

Das Ungetüm rast schnaubend auf mich zu und ist nur noch wenige Meter entfernt.

Ich bin wie gelähmt.

Erst kurz vor mir dreht es abrupt ab und verschwindet im Dickicht.

Ich muss mich erst einmal auf den nassen Waldboden setzen. Meine Beine sind wie Wackelpudding.

Schmiddie setzt sich aufgeregt hechelnd ganz dicht neben mich, sodass ich mich bei ihr anlehnen kann. Ich begreife noch nicht wirklich, was da gerade passiert ist.

Als ich meine Beine wieder unter Kontrolle habe, laufen wir auf dem kürzesten Weg nach Hause, wo wir uns vor dem warmen Ofen von dem Schreck erholen und ich Carsten von unserem Abenteuer erzähle …

Kaffee mit Käuzchen

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