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Prolog

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Wenn dieser eine Moment alles ändert. Dieser winzig kleine Anruf, der das Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Das kann manchmal positiv sein, vielleicht die Zusage für den neuen Traumjob, oftmals ist es aber ein Anruf, der nichts Gutes verheißt. Das sind zum Beispiel oft Ergebnisse der letzten Untersuchung beim Arzt oder noch viel häufiger kommt die Nachricht, dass ein geliebter Verwandter gestorben ist. Letzteres in meinem Fall. Urplötzlich kam die Nachricht, dass meine Tante Annabelle gestorben ist.

Manche sagen, so spielt halt das Leben und irgendwie wird man schon drüber hinwegkommen. Die Zeit heilt alle Wunden und so. Das mag ja auch sein, aber für einen Moment steht die Welt Kopf. In meinem Fall hatte ich das Gefühl, als würde ich mit einem Auto frontal gegen eine Backsteinmauer fahren. Totalschaden. Ja, so etwas am Telefon zu erfahren ist nie schön. Aber was für mich in dem Moment am Schlimmsten war, dass ich meine Tante kaum gekannt habe. Ich habe sie in mit meinen dreißig Jahren nur einmal gesehen, ich meine so richtig bewusst. Da war ich sechs und das war an meiner Einschulung. Klar, gibt es Bilder von ihr und auch nur einmal ihren Namen in Google einzutippen reichte und ich wusste über ihr halbes Leben Bescheid, aber es war eben nicht dasselbe. Ich hatte keine persönliche Verbindung zu ihr, sie war eine perfekte Fremde könnte man sagen, obwohl wir verwandt waren. Aber trotzdem war da diese Verbindung, die man nicht erklären kann, diese Art Seelenverwandtschaft.

Annabelle

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