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Weitersagen ist ein Übersetzen

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Was wir als Glaubensbotschaft gehört und erlebt haben, haben wir in einer bestimmten Situation erlebt, in einer bestimmten Sprache gehört. Der, dem wir unsere Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben wollen, lebt aber in einer anderen Welt, mit anderen Fragen, Unsicherheiten und Sehnsüchten. Die Sprachgestalt des Evangeliums und unsere persönliche geistliche Erfahrung müssen in eine neue Lebenswelt übersetzt, transformiert werden.

Wenn wir sagen: »Jesus ist der erwartete Messias«, versteht das kaum einer. »Messias – was ist das?« Ein Jude weiß, was gemeint ist, aber ein Nichtjude versteht nur Bahnhof. Was ich nach einem schweren Unfall an Geborgenheit und Trost durch Christus erlebt habe, ist nicht die Erlebenswelt des anderen. Ich muss die Erfahrung, in tiefster Verzweiflung und Unsicherheit im Glauben gehalten zu sein, in seine aktuelle Not- oder Ideologiewelt über-setzen; ich muss im wahrsten Sinne des Wortes an seinem Ufer an Land gehen.

»Von dem, den Gott durch seine Offenbarung beglückt hat, wird immer wieder eine Unbequemlichkeit gefordert, durch die er dieser Gnade danke. Die Unbequemlichkeit heißt: wirksame Weitergabe der Frohbotschaft in den der Zeit entsprechenden Formen. Der Gläubige hat es schwerer als der Ungläubige. Er muss umdenken um seiner Brüder willen.«3 Er muss sich in andere hineindenken und von ihnen herkommend das Evangelium so formulieren, dass sie es verstehen und in ihrem Alltag als befreiende Botschaft erkennen können.

Über meinen Glauben reden

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