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Vorwort

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Warum gelingt es so selten, mit anderen über den Glauben zu sprechen? Ihnen mitzuteilen, was mir, uns wichtig, ja das Wichtigste ist. Wir wollen dazu anregen und ermutigen, dies gemeinsam einzuüben, sprachfähig und auskunftsfähig zu werden.

Viele tun sich schwer, über Persönliches zu reden. Religion und persönlicher Glaube sind Privatsache geworden, gehören in die Privatsphäre – darüber spricht man nicht. Und worüber man nicht spricht, dafür hat man oft keine Worte mehr.

Manche haben Angst, ein umfassendes Bekenntnis ablegen zu müssen, weil sie sonst von der Gruppe oder der Gemeinde nicht als Christ akzeptiert werden: Ganz oder gar nicht heißt die Parole. Einen halben Glauben gibt es nicht.

Andere halten sich zurück, weil sie selbst noch auf der Suche sind, bei wichtigen Glaubensaussagen noch schwanken oder erhebliche Zweifel haben. Sie fürchten, alles sagen zu müssen, wozu sie im Augenblick noch nicht in der Lage sind. Aber gerade Selbst-noch-Suchende können anderen suchenden Menschen oft gute Gesprächspartner sein.

Viele haben Bedenken, ob sich der Glaube in einem kurzen Satz ausdrücken lässt.

Aber es ist wie in der Liebe: »Ich mag dich!« sagt oft mehr als viele Worte.

Manche fürchten, zu wenig zu sagen, es geht doch um »the full Gospel«. Nur wenn ich alles sage, kann der andere genau wissen, worauf er sich einlässt. Am Anfang des Johannesevangelium aber gibt es genügend Beispiele, dass ein erster klarer Hinweis Menschen ins Nachdenken und in Bewegung bringt (1,37–46; 4,5–42f.). Alles Weitere kann folgen. Die ersten Schritte sind wichtig.

Andere blockieren sich selbst, weil sie meinen, eine bestimmte fromme Sprache gebrauchen zu müssen. Das Pro­blem ist nur, diese verstehen nur Insider, es geht immer um ein Übersetzen in die Sprache und in die Denke unseres Gegenübers. Also: »sprachschöpferisch« werden und Worte aus dem Sprachschatz des anderen heraushören, die ihm vertraut, aber mit anderem Inhalt oder Akzent weiterhelfen können.

In kleiner Runde oder in Seminaren zur Sprachfähigkeit in Sachen christlicher Glaube sind Sätze wie: »Das ist falsch!« oder »Das ist zu wenig christlich!« streng verboten. Negative Kritik verhindert Offenheit und behindert jeden Sprechversuch.

Weil der Glaube an Jesus Christus persönlich ist, original, deshalb muss jeder seine eigene Sprache finden. Da­rum können auch wir oft nur im Ich-Stil formulieren.

Die folgenden Seiten wollen ein paar grundlegende Aspekte zum Reden über den Glauben verdeutlichen, aber vor allem durch vielfältige Beispiele zu eigenen Sprechversuchen anregen und anleiten.

Friedhardt Gutsche, Martin Schrott

Über meinen Glauben reden

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