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Ruhig weiteratmen und nicht verrückt machen

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Reisen mit Kindern ist anstrengend? Auf jeden Fall! Und meistens liegt es daran, dass wir Eltern uns im Vorfeld zu viel Stress machen – und nicht an unseren kleinen Reisebegleitern. Diese ewigen Fragen, die mit einer schwindelerregenden Geschwindigkeit in unserem Kopf kreisen, uns zermürben und fast verrückt machen. Dieser Gedanke, dass wir die Kontrolle abgeben müssen und nicht zu 100 Prozent wissen, was genau uns erwartet. Hinzu kommen die ganzen Vorbereitungen, das Packen (im Idealfall unter 36,4 Kilo!) und das Gefühl, dass man dem ganzen Abenteuer nicht gewachsen ist – und schon würde man lieber im dunklen Kämmerlein die Bettdecke über den Kopf ziehen, statt ins Flugzeug Richtung unbekanntes Terrain steigen. Ich kann nur sagen: Alles ganz normal! Und ja, dieses beklemmende Gefühl in der Brust, diese pochende Frage, ob man wirklich an alles gedacht hat, oder den flatterigen Zustand, der sich wie eine lähmende Panikattacke anfühlt, kenne ich nur zu gut. Und bis jetzt bin ich noch keinen Eltern begegnet, die sich vor ihrer ersten Familienreise nicht so gefühlt haben. Da hilft nur eins: ruhig weiteratmen, sich bloß nicht verrückt machen und schön entspannt bleiben.

Was sich gerade wie der gut gemeinte Rat einer Hebamme für die anstehende Geburt anhört, ist bereits die halbe Miete für eine stressfreie Familienreise. Denn sind die Eltern entspannt, sind es die Kinder in der Regel auch. Das gilt zu Hause, aber vor allem in der Ferne. Der Rest der Miete sind zum kleineren Teil eine gute, systematische Vorbereitung und vor allem, dass die Eltern sich wohlfühlen. Mit ihrer Entscheidung. Mit dem Ziel. Und auch mit der Art und Weise, wie sie ihren Urlaub verbringen. Ob es ein Pauschalurlaub im Luxusresort auf Mauritius, eine individuelle Koffer-Tasche-Rucksack-Reise mit dem Mietwagen durch Neuseeland oder ein wagemutiger Backpacker-Trip durch Kolumbien ist, müssen Eltern für sich entscheiden. Seinen eigenen Weg finden, heißt die goldene Regel. Trotz des kleinen Reisebegleiters. Oder vielleicht gerade wegen ihm.

FÜNF DINGE, DIE ICH AUF BALI GELERNT HABE

 All meine Befürchtungen und Ängste waren unbegründet. Wieso sollten wir der Herausforderung und Verantwortung, mit unserem Kind zu reisen, eigentlich nicht gewachsen sein? Die Herausforderung, Eltern zu werden, ist um einiges größer!

 36,4 Kilo Gepäck ist viel zu viel. Egal wie weit und wie lang man unterwegs ist. Das Gepäck war auf unserer Bali-Reise die schwerste Belastung. Mit der Hälfte wären wir ebenfalls klargekommen. Und wahrscheinlich sogar mit noch weniger!

 Von wegen das Kind wird den ganzen Flug weinen! Ich habe S-Bahn-Fahrten erlebt, die stressiger waren als der Flug nach Indonesien, den Dante zum größten Teil in seinem super gemütlichen Baby-Bassinet verschlafen hat.

 Jetlag? Halb so wild! Wir waren ja im Urlaub und konnten alles mit viel Ruhe angehen.

 Auch ohne selbst gekochten Babybrei kam mein Sohn wohlgenährt von Bali zurück.

MEIN STECKBRIEF FÜR BALI

Geeignet für: Reiseanfänger

Beste Reisezeit: Mai bis Oktober (Trockenzeit)

Kosten: günstig

Visum: für deutsche Staatsangehörige nicht notwendig bis zu 30 Tagen Aufenthalt, keine Option auf Verlängerung

Am besten fortbewegen mit: Moped, Taxi, privatem Fahrer

Highlights mit Kindern: Monkey Forest (Ubud), Tempel, Turtle Conservation and Education Center (Sanur), Butterfly Park (Tabanan), Delfine beobachten (Lovina), Waterbom-Park (Kuta)

Unsere schönsten Momente: erstes Weihnachten zu dritt am Strand, der Ausblick vom Infinity-Pool auf die malerischen Reisfelder in Sidemen

Unsere größten Herausforderungen: die Speedbootfahrt nach Lombok, das Gepäck und nichts zu verlieren

Lieblingsorte: Sidemen, Nusa Penida, Jimbaran, Amed

Auf keinen Fall verpassen: Canggu, Dreamland Beach bei New Kuta, Wanderung durch Reisfelder bei Sidemen, Tempel Tanah Lot, faule Strandtage auf Gili Meno oder Gili Air

Wenn ich groß bin, werd' ich auch ein Machu Picchu

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