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Kulturprogramm mit Kindern? Warum nicht!

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Ich bin überzeugt, dass sich mit Kindern fast alles machen lässt – und dass sie sogar an vermeintlich langweiligen Dingen ihren Spaß haben können. Es ist sicherlich eine Frage der Gewohnheit, wie man ihnen etwas vermittelt und vor allem inwieweit man ältere Kinder in die Planung miteinbezieht. Und natürlich darf man sich als Eltern auf keinen Fall selbst unter Druck setzen! Wenn also das Kulturprogramm in Geschrei endet, dann ist es halt so. Und wenn kein Schnuller, kein gutes Zureden und kein Snack weiterhilft, dann sucht man auf leisen Sohlen den Ausgang. Aber wenigstens hat man es versucht.

Dante und ich lieben Städtereisen. Seit Madrid haben wir auf den unterschiedlichsten Städtetrips zahlreiche weitere Museen angeschaut und Kirchen, Tempel, Schlösser, Galerien, Open-Air-Konzerte, Freilichtausstellungen, Partys, Restaurants, Märkte, Beach-bars und vieles mehr besucht. Außerdem haben wir relativ problemlos diverse Aktivitäten unternommen, die auf den ersten Blick vielleicht als nicht besonders kindgerecht eingestuft werden könnten: Akropolis in Athen, Salzkathedrale in Kolumbien, Königspalast in Phnom Penh, Gottesdienst in Lissabon, Tempel Wat Pho in Bangkok, Sky Bar in Warschau, Wasserpuppentheater in Hanoi, Thermalbäder in Budapest, ...

Seit Dante zweieinhalb Jahre alt ist, verläuft unser Kulturprogramm etwas anders. Er darf mitbestimmen, was er erleben oder anschauen möchte, und selbstverständlich gibt es zur Belohnung auch öfters mal ein Eis. Ich bemühe mich, seine Aufmerksamkeit zu wecken, ihm Dinge zu erklären und vor allem spannend zu gestalten. Wenn wir uns zum Beispiel in dessen angeblichem Heimatort Sighișoara auf Draculas Spuren begeben, ist es für Dante deutlich aufregender, als ein langweiliges Haus anzuschauen. Auch Geschichten von Königen, Rittern, Piraten, Elfen, Hexen, Trollen und anderen Heldenfiguren beflügeln seine Fantasie, sodass er Schlösser oder alte Gassen mit anderen Augen betrachtet und schlussendlich auch den Städtetrip viel lebhafter, eingängiger und abwechslungsreicher erlebt. Und wenn er mal an einem Tag rumbockt, dann wird das Tagesprogramm voll und ganz auf ihn zugeschnitten. Dann fahren wir Boot, Rikscha oder Straßenbahn, machen ein Picknick, gehen auf den Spielplatz, besuchen ein Kindermuseum, gehen schwimmen oder bewundern voller Faszination die Unterwasserwelt in einem Ozeanarium.

FÜNF DINGE, DIE ICH IN MADRID GELERNT HABE

 Auf den Versuch kommt es an: Man sollte den Mut haben, auch mit einem kleinen Kind in ein Museum zu gehen oder an einem anderen Kulturprogramm teilzunehmen. Mehr als ein schreiendes Kind und genervte Blicke kann ja schließlich nicht passieren!

 Eine Unterkunft in zentraler Lage ist Gold wert. Muss ja nicht gleich ein WG-Zimmer sein, aber ich fand das Zusammenwohnen mit meinem Namensvetter toll.

 Abends auf den spanischen Spielplätzen steppt der Bär. Sogar zur späten Stunde noch. Dementsprechend haben wir unseren Tagesrhythmus angepasst und sind so wie die spanischen Kinder auch um einiges später ins Bett gegangen.

 Ein Hoch auf das Mittagsschläfchen! In dieser wertvollen Zeit konnte ich mich voll und ganz meinen eigenen Interessen widmen. Und ein zweites Hoch auf einen robusten, leichten und wendigen Buggy!

 Obwohl wir zwei Wochen in der spanischen Hauptstadt verbracht haben, haben wir es nicht ins populäre Stadtviertel Chueca geschafft. Egal, dann halt auf unserer nächsten Madrid-Reise.

MEIN STECKBRIEF FÜR MADRID

Geeignet für: Reiseanfänger

Beste Reisezeit: April bis Oktober

Kosten: mittel

Am besten fortbewegen mit: zu Fuß oder mit der Metro

Highlights mit Kindern: Spielplatz Plaza Santa Ana, Bahnhof Atocha, Retiro-Park, Botanischer Garten, Warner Park Madrid, Fußballstadion von Real Madrid (Santiago Bernabéu), Nationalmuseum für Naturwissenschaft

Unser schönster Moment: abends mit anderen Kindern auf dem Spielplatz

Unsere größte Herausforderung: die Hitze im August

Lieblingsorte: Plaza Mayor, Mercado de San Miguel, Plaza de España, Stadtviertel Las Letras

Auf keinen Fall verpassen: am besten alle drei wichtigen Kunstmuseen, Nationalbibliothek, Königspalast, El Rastro (Flohmarkt am Sonntag), Tempel von Debod

Wenn ich groß bin, werd' ich auch ein Machu Picchu

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