Читать книгу Wenn ich groß bin, werd' ich auch ein Machu Picchu - Gabriela Urban - Страница 15

REDEN WIR ÜBERSAlleinreisen mit Kind

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Was für ein Glück, dass Madeline auf meine Mail geantwortet hat! Denn ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich mich zu jenem Zeitpunkt allein getraut hätte. Damals hatte ich viel zu viel Angst, dass ich das nicht gewuppt bekomme. Dementsprechend war ich froh, dass ich durch Zufall eine passende Reisepartnerin gefunden habe – und vor allem, dass mein Mann mir, nachdem er die frohe Kunde beim Abendessen einigermaßen verdaut hatte, den Rücken stärkte. Natürlich war er traurig, dass er auf unseren Sohn und mich so lange verzichten musste, doch er konnte gut nachvollziehen, dass ich diese Gelegenheit nutzen wollte.

Vielen Müttern und Vätern, ob alleinerziehend oder nicht alleinerziehend, ergeht es ähnlich wie mir. Sie hätten die Zeit und gegebenenfalls auch finanzielle Mittel, um mit ihrem Kind zu verreisen, aber sie trauen sich nicht. Zugegeben, mit dem Nachwuchs allein dieses Abenteuer zu wagen, erfordert eine Extraportion Mut und selbstverständlich auch eine gute Belastbarkeit und Organisation. Vor allem beim ersten Mal! Aber im Grunde ist das Alleinreisen mit einem Kind oder gar mehreren Kindern ähnlich, wie auf eine befristete Zeit alleinerziehend zu sein – nur halt in einer deutlich entspannteren Atmosphäre als zu Hause. Die alltäglichen Aufgaben, Verpflichtungen und Herausforderungen mit Kind kennt man ja bereits von daheim, allerdings fallen im Urlaub in der Regel viele Tätigkeiten im Haushalt weg, wie zum Beispiel Kochen, Wäsche, Aufräumen, Einkaufen oder Kücheputzen. Das ist eine enorme Entlastung. Was allerdings neben der Reiseplanung und dem Gepäck hinzukommt, ist in erster Linie das erdrückende Gefühl, dass man auf sich allein gestellt ist und eine enorme Verantwortung trägt, die man nicht kurz mit jemandem teilen kann. Zudem auf unbekanntem Terrain! Dementsprechend ist die erste große Hürde, sich von dieser Angst zu befreien. Ich weiß, keine einfache Aufgabe! Aber mal angenommen, diejenigen von uns, die nicht alleinerziehend sind, müssten auf einmal ihren Alltag mit Kind für ein gewisses Zeitfenster allein stemmen. Ohne jegliche Hilfe und Unterstützung. So wie es Alleinerziehende tagtäglich tun. Würden wir diese Herausforderung nicht auch meistern?

Wenn ich groß bin, werd' ich auch ein Machu Picchu

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