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Bewusstes Leben ist Auseinandersetzung mit dem Leben.

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Leider leben die meisten Menschen unbewusst. Unbewusstes „Leben“ könnten wir als fristgebundenes Dasein bezeichnen, das der Mensch in Minuten, Stunden, Tagen und Monaten in Umlauf bringt, indem er die Tage ablaufen, seines Daseins Lauf sich abspulen lässt, ohne selbst aktiv zu einer Überwindung des Unerfreulichen, Unguten, und zum Aufbau von Positivem beizutragen.

Ist bewusstes Leben überhaupt möglich?

Um in ein bewusstes Leben zu gelangen, müsste sich der Suchende erst einmal mit der ewig waltenden, mächtigen Ur-Energie eingehend befassen, mit dem All-Energiefeld, das alles zusammenhält und das, als Einheit gesehen, alles durchströmt, sowohl das Sichtbare als auch das für Menschenaugen Unsichtbare. Wer sich mit den kosmischen Gesetzen der allströmenden Energie und Einheit auseinandersetzt, der wird sich auch mit dem Sterben und dem Tod befassen, denn das Leben ist grenzenlos. Leben geht somit über den Tod hinaus.

„Tod“ ist ein Wort, mit dem man das Leben ausgrenzt. Die Ausgrenzung des Lebens führt in die Bewusstlosigkeit, in die Argumentation: „Tod ist ‘Aus’; darüber hinaus weiß man nichts.“ Und logisch denkende Nihilisten fügen dann eventuell hinzu: „weil darüber hinaus eben nichts, gleich das Nichts, ist“. Doch das Nichts als absolute Leere an sich gibt es nicht.

Ein guter Analytiker wird das Wort „Sterben“ analysieren und die Natur mit einbeziehen. Z.B. stirbt eine mehrjährige Pflanze, aber nicht die Wurzel. Sterben fordert uns also auf, über den Tod hinauszuschauen, denn Gott, das Leben der Seele, geleitet den Sterbenden über den Tod hinaus in eine andere Daseinsform, in einen anderen Aggregatzustand, in das Leben, das unzerstörbar ist. Ein guter Analytiker wird also die Worte „Sterben“ und „Leben“ näher beleuchten, um sich irgendwann selbst die Frage zu stellen: Was ist das Leben? Bin ich nur ein Daseinsmensch, der durch die Tage gleitet, ohne das Leben wahrzunehmen, das sie ihm bringen wollen? Bin ich bewusstes Dasein? Bin ich also bewusst im Tag, im Augenblick? Oder: Welchen Sinn hat überhaupt mein Hiersein als Mensch? Oder sterbe ich, um zu leben? Und: Bestimmen überdimensional gültige Gesetze unser Dasein?

Ob wir es hören wollen oder nicht – jeder Mensch ist in einer Erdenschule, um sich mit dem Leben auseinanderzusetzen.

Wer sich also intensiv mit dem Sterben und Leben befasst, der wird sich auch mit dem Weiterleben auseinandersetzen und sich den sogenannten Tod begreiflicher machen, weil es ihm bewusst geworden ist, dass keine Energie verloren geht und somit auch die Natur keine Vernichtung kennt, sondern nur Umwandlung.

Vielen Menschen, die ihr Erdendasein in vollen Zügen genießen und auskosten wollen, die für ihr Tun und ihr Unterlassen nicht gern die Verantwortung übernehmen, ist es gerade recht, dass sie scheinbar für ihre Lebensführung nicht zur Rechenschaft gezogen werden und auch nach ihrem Ableben dafür nicht die Rechnung präsentiert bekommen, also – wie sie meinen – keine Konsequenzen zu tragen haben. Für sie ist ihre Auffassung, „Der Tod, das ‘Aus’“, eine Art Schutzmechanismus. Kommt für diese Kategorie von Menschen in diesem Erdenleben ein Teil der Ernte ihrer Saat, Wirkungen auf ihre Ursachen, in Gestalt eines Schicksals auf sie zu, so wird auch dies sie kaum zu Einsicht und Umkehr bewegen. Für sie ist die Sachlage einfach und klar: Der andere ist schuld.

Wer sich mit dem Schutzmechanismus begnügt, nach dem Tod sei alles aus, für den bleibt der Tod ein großer Unbekannter, eine dunkle, undurchdringbare Macht.

Das Leben und Sterben, um weiterzuleben

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