Читать книгу ChessPlanet - Edahcor's Geheimnis - Gabriella Gruber - Страница 17

Оглавление

ANYTA

»Was machst du denn hier?«, frage ich Talika scherzhaft.

»Das Wetter ist so herrlich und da dachte ich, dass ein Besuch beim See doch gar nicht so schlecht ist.«

»Das Wunder der Heilkraft«, lese ich den Titel laut vor. »Ist es gut?«

»Ja, es ist sehr interessant!«

Eine leichte Windbrise streichelt mir über die Wangen und trägt ein heiteres Lachen über die Wellen. Ich genieße dieses Gefühl und wende mich dem Ursprung zu.

Samuel steht auf dem Felsvorsprung neben uns, grinst mich an und macht sich bereit, ins Wasser zu springen. Es ist einer der wenigen großen Felsen, der direkt am rechten Ufer angrenzt und oft als eine Art Sprungbrett in den tiefsten Teil des Sees dient.

»Bist du sicher, dass du nicht auch baden willst, Talika?«

»Ja!«, antwortet sie ohne zu zögern.

Neben uns bemerke ich Renko, wie er seine Klamotten auszieht. Es kommt eine hellblaue Badehose zum Vorschein, in der er einfach umwerfend aussieht.

Dann läuft er los und springt direkt neben Talika ins Wasser. Ein paar Tropfen fliegen durch die Luft und landen direkt auf Talika – und ihrem Buch.

»Hey!«, ruft Talika entsetzt. »Renko, du Idiot! Was soll das?«

»Warte, ich ziehe mich auch schnell um und dann gibt’s Rache«, sage ich lachend zu meiner besten Freundin und ziehe mich zurück ins Gebüsch.

Das große Dickicht neben dem See ist ideal zum Klamottenwechsel geeignet. Niemand kann mich sehen, aber ich kann alles durch die Blätter beobachten. Ich sehe Emilian, wie er in seiner grünen Badehose über den Steg läuft und mit angezogenen Beinen ins Wasser springt. Wieder spritzt Wasser durch die Luft, jedoch wird Talika dieses Mal nicht getroffen.

Ich verlasse die schützenden Pflanzen und tapse barfuß zurück zu Talika. Doch ehe ich richtig bei ihr ankomme, werde ich mit Wasser bespritzt.

»Ich mache dich schon einmal nass«, sagt Renko lachend. Die kurzen blonden Haare kleben an seiner Stirn. So im Wasser versunken sieht er noch süßer aus als sonst.

Ich strecke ihm die Zunge raus. »Mach nur, aber dadurch gehe ich auch nicht früher ins Wasser.«

Es folgen noch ein paar Wasserladungen, dann taucht Renko ab in die Tiefe des Sees.

»Anyta, ganz ehrlich, ich finde, du solltest dich auf das Date mit Julius einlassen«, sagt Talika auf einmal und klingt wie meine Mutter.

»Wieso?« In mir sträubt sich alles, wenn ich daran denke, Julius zu küssen. Es fühlt sich falsch an, sich seine Lippen auf meinen vorzustellen. Als wären wir zwei Puzzleteile, die nicht zusammenpassen.

»Na ja, ich finde einfach, dass ihr ein süßes Paar wärt.«

Ich denke kurz über ihre Worte nach und versuche mir vorzustellen, Händchen haltend mit Julius über den Marktplatz zu gehen. Doch stattdessen sehe ich mich immer wieder neben Renko. Nein, mit Julius zusammen zu sein, kann ich mir nicht vorstellen. So sehr es sich Talika auch wünschen mag, ich werde das Treffen mit Julius absagen. Ich gehöre nicht zu ihm.

Plötzlich fällt mir etwas ein. »Was ist denn mit dir?«

»Mit mir? Was soll mit mir sein?«

»Du redest den ganzen Tag nur von Julius.«

»Das stimmt gar nicht!«, verteidigt sie sich.

»Doch, jedes Mal, wenn du mich siehst. Was hat das für einen Grund?« Ich halte kurz inne und rutsche ein wenig näher an Talika heran. »Es wirkt fast so, als würdest du auf ihn stehen.«

Talika lacht ertappt und winkt ab. »Ich bitte dich, Anyta, mach dich doch nicht lächerlich.«

»Dafür, dass er dir egal ist, spukt er aber ganz schön oft in deinem Kopf herum.« Ich rücke von Talika ab, um mich auf den Steg zu setzen und die Beine schon etwas zu kühlen, bevor mein restlicher Körper ihnen ins kalte Wasser des Sees folgt.

Und ich will Talika eine Gelegenheit geben, über meine Worte nachzudenken.

ChessPlanet - Edahcor's Geheimnis

Подняться наверх