Читать книгу ChessPlanet - Edahcor's Geheimnis - Gabriella Gruber - Страница 18

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RENKO

Schon wieder kann ich meinen Blick nicht von Anyta abwenden. Sie trägt einen Bikini in leuchtendem Orange und ihr langer brauner Zopf, den sie seitlich über die linke Schulter trägt, lässt ihr blasses Gesicht schmal wirken.

Während sie mit Talika plaudert, sieht sie immer wieder mal zu uns herüber und lächelt mich an. Dabei leuchten ihre strahlend blauen Augen genauso intensiv wie das Wasser um uns herum.

Emilian stupst mich an und reißt mich somit aus meinen Gedanken. »Pass auf, du sabberst«, flüstert er kichernd.

Ich lache verlegen und versuche, mich abzuwenden und an etwas anderes zu denken.

Anyta hat sich inzwischen auf den Steg gesetzt und schwenkt ihre Beine im Wasser hin und her. Sie fängt meinen Blick auf und lächelt mir zu.

Ich fasse mir ein Herz und winke sie zu uns.

Sie versteht meine Geste sofort und steht wenige Herzschläge später direkt vor uns auf dem Steg. »Na ihr zwei? Glaubt ihr, Samuel springt heute noch?« Sie sieht zu Samuel hoch, der noch immer auf dem Felsen steht und das Wasser voller Ehrfurcht beobachtet.

»Traust du dich etwa nicht?«, fragt Emilian den sonst so prahlerischen Jungen.

Ehe ich auch noch meinen Senf dazu geben kann, erwischt mich eine Wasserfontäne.

Samuel ist tatsächlich gesprungen und taucht zitternd neben uns hoch. »Ihr hättet mir ruhig sagen können, dass das Wasser so kalt ist.«

»Nachdem du so lange da oben auf dem Felsen gestanden bist, war das ja kein Wunder«, antwortet Emilian belustigt.

Ich will auch gerade etwas zu dieser Konversation beitragen, doch jemand umarmt mich schwungvoll von hinten. Ich spüre, wie sie ihren Kopf ganz fest an meinen Rücken drückt.

»Anyta, was machst du denn da?«, frage ich lachend.

Sie kichert auf eine so süße Weise, dass ich sie am liebsten selbst umarmen und nie wieder loslassen will. Mein ganzer Körper kribbelt an den Stellen, an denen sie mich berührt, und darüber hinaus.

»Habe ich dich überrascht?«, fragt sie nur, lässt mich los und schwimmt vor mich hin.

»K-kein bisschen«, antworte ich unsicher und bekomme ein zärtliches Lächeln von ihr geschenkt. Empfindet sie etwa genauso wie ich?

»Und warum zitterst du dann so?«, fragt sie neckend und rückt noch näher an mich heran.

Unsere Lippen sind sich so nah wie noch nie. Mein Mund wird ganz trocken und ich bemerke den Frosch, der es sich in meinem Hals bequem gemacht hat. Kommt dieser etwa aus dem See?

Eine Gänsehaut kriecht über meinen Körper. Am liebsten möchte ich sie an mich ziehen und küssen.

Aber das traue ich mich nicht. Nicht hier. Nicht jetzt. Ich habe Angst, alles zu verlieren, was wir uns über viele Jahre hinweg aufgebaut haben. Ich habe Angst, unsere Freundschaft könnte wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, wenn ich meine Lippen auf ihre presse. Und noch dazu vor allen anderen! Ich finde, unser erster Kuss sollte etwas ganz Besonderes werden. Etwas, wovon wir noch unseren Enkeln mit glitzernden Augen erzählen werden. Ist dafür ein Treffen am See schon ausreichend?

Ehe ich weiter darüber nachdenken kann, bespritzt Anyta mich mit Wasser. Ich setze zum Kontern an und auch Samuel schließt sich uns an. Im Nu veranstalten wir eine Wasserschlacht zu dritt.

Talika rutscht sicherheitshalber noch weiter vom Ufer weg und Emilian steht am anderen Ende und beobachtet das Direktorenhaus.

ChessPlanet - Edahcor's Geheimnis

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