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14 Gelingendes Christsein (Fastenzeit)

Am 05.03.03, 18:19 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:

Lähmenden Plunder ablegen!

„Steh auf, nimm deine Bahre und gehe!“ (Johannes 5,9)

Der Mann, zu dem Jesus dies spricht, ist schon 38 Jahre lang krank.

Eine ausweichende Antwort hat er, als Jesus ihn fragt, ob er gesund werden wolle: „Ich habe keinen Menschen.“ Er sucht die Lösung seiner Krankheit bei anderen, nur nicht bei sich selbst. Jesus dagegen mutet ihm zu, seine Krankheit, seine Lähmung zu überwinden.

Dieser Aufruf: Wirf deine Bahre, wirf deine Krücken weg! könnte zu Beginn der Fastenzeit stehen. Denn ich spüre in meinem Leben viele Krücken, die mich lähmen, die mir nicht gut tun, die mich hindern, eigene Weg zu gehen.

In einem Gedicht bringt Bert Brecht dies auf seine eigene Weise zum Ausdruck:

Sieben Jahre wollt kein Schritt mir glücken.

Als ich zu dem großen Arzte kam

Fragte er: Wozu die Krücken?

Und ich sagte: Ich bin lahm.

Sagte er: Das ist kein Wunder.

Sei so freundlich, zu probieren!

Was dich lähmt, ist dieser Plunder.

Geh, fall, kriech auf allen vieren!

Lachend wie ein Ungeheuer

Nahm er mir die schönen Krücken

Brach sie durch auf meinem Rücken

Warf sie lachend in das Feuer.

Nun, ich bin kuriert: ich gehe.

Mich kurierte ein Gelächter.

Nur zuweilen, wenn ich Hölzer sehe

Gehe ich für Stunden etwas schlechter.

Welcher Plunder lähmt mich? Welche „Krücken“, wie immer sie auch aussehen mögen, faszinieren mich? Welchen heftigen Anstoß benötige ich, damit ich meine Krücken loslasse? Wie oft bedauere ich mich selbst? Geh, fall, kriech auf allen Vieren! Ist das nicht zu brutal? Oder sind das notwendende Schritte, um aus dem lähmenden Plunder herauszukommen? Beide Texte muten uns zu, Lähmung abzulegen und zu gehen! Euch allen gute Wege durch die Fastenzeit!

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