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24 Gelingendes Christsein (Weihnachten)

Am 21.12.03, 17:15 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:

Zwischen Ochs und Esel …

Das ist verwunderlich! Die ältesten biblischen Darstellungen der Weihnachtsbotschaft im Christentum zeigen nicht Maria und Josef und das Kind in der Krippe, sondern nur das Kind in der Krippe, eingerahmt von Ochs und Esel. Was zeichnet sie aus? Warum finden sie sich bei dem neuen Weltherrscher? Sie „wissen“, wo sie hingehören, wer sie liebt, wer sie am Leben erhält, wer sie nährt, wo sie daheim und geborgen sind. Und wir Menschen?

Wir und das Volk Israel wissen es offenbar nicht. Gott hat sich um sie gekümmert, sie groß gemacht, aber sie haben sich von ihm verabschiedet. Der Prophet Jesaja hält dies dem Volke Israel vor:

Hört zu, Himmel: lausche auf, Erde,

ja, der HERR hat gesprochen:

Söhne habe ich aufgezogen und großgemacht,

sie aber, sie haben mit mir gebrochen.

Es kennt der Ochse seinen Besitzer

Und der Esel die Krippe seines Herrn.

Israel aber erkennt mich nicht,

mein Volk zeigt sich unwissend (vgl. Jes 1, 2-3).

Gott schüttelt den Kopf über Israel. Er hat es großgemacht, ihm Leben, Freiheit und Lebens-Mittel gegeben. Sie aber schneiden sich ab vom Leben. Würde sich ein Ochse oder ein Esel jemals in vergleichbarer Weise seinem hingestellten Futter verweigern? Israel hatte die Aufgabe, aller Welt – Himmel und Erde – den Gott zu künden, der es befreite aus der Sklaverei, ihm Freiheit und Leben schenkte. Ihn hatte es vergessen, links liegen lassen. Da sind Ochs und Esel treuer, sie wissen, wohin sie gehören! Erkennen wir mit derselben Einfachheit, wie das Tier seinem Futtertrog zugewandt ist, wem wir im Kind in der Krippe begegnen? Verstehen wir eigentlich, dass es der Gott ist, der Israel befreit und erwählt hat, der sich uns zuwendet? Wie hältst du es mit dem sogenannten Alten Bund? Erkennst du den Befreier Israels in diesem Kind in der Krippe?

Vielleicht sollten wir einmal zu Weihnachten eine Krippe aufstellen, wo nur Ochs und Esel und das Kind in der Krippe zu sehen sind. Und der Pastor würde der irritierten Gemeinde all die Fragen weitergeben, die dieses Krippenkind uns stellt: Für wen haltet ihr mich? Wem begegnet ihr in mir? Wisst ihr, dass ich in der Krippe liege, damit ihr versteht, dass Gott euch durch Israel schon etwas gesagt hat und euer Altes Testament euch Nahrung und Leben geben sollte?

Ochs und Esel wissen, wohin sie gehören! Kennt ihr die Heilige Schrift, die euch sagt, wo ihr Nahrung findet und euch Freiheit geschenkt werden? Wahrlich kein romantisches Weihnachtsbild, das Kind zwischen Ochs und Esel.

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