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Оглавление16 Bibel Leben (Fastenzeit)
Von: | Georg Koch [mailto:koch.georg@t-online.de] |
Gesendet: | Sonntag, 6. April 2003 18:27 |
Seid fruchtbar – nicht erfolgreich
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ (Johannes 12, 24)
Das Gesetz des Kreuzes psychologisch formuliert heißt: Gewinn durch Verlust! Eine rätselhafte Formulierung. Aber: Hingabe ist Gewinn. Man rettet nur, was man gibt. Erst das Loslassen ermöglicht neues Leben, neues Wachstum. Dann können wir an unserem Leben ablesen, ob es fruchtbar ist.
Es braucht dann nicht erfolgreich zu sein. Denn der Karrieremensch muss Leistung bringen, müht sich ab, steht unter Druck. Er fragt: Was bringt mir das? Er muss erfolgreich sein und wird letztendlich einsam und ist allein.
Tatsächlich, das Weizenkorn, das sich nicht öffnet, bleibt allein. Das Wort vom Weizenkorn sagt Jesus von sich selbst. Sein Leben war vordergründig nicht erfolgreich. Bei ihm drehte sich nicht alles um die eigene Achse: Was bringt mir das? Er sah von sich ab und machte andere zum Maßstab seines Handelns. Er war nicht auf seine Position bedacht, es ging ihm um uns. Er forderte nicht für sich, er gab.
Er lebte nicht auf die Kosten anderer, er ließ sich seinen Einsatz für die Menschen etwas kosten. Er ließ sich nicht bedienen und wollte erst recht nicht verdienen, er diente. Er gab sich hin als Weizenkorn in den Acker der Welt. Aus dieser Hingabe ist das neue Leben geboren.
Seid fruchtbar! Das ist das Erkennungszeichen des guten Baumes, des gelungenen Lebens.
In meiner Sturm- und Drangzeit habe ich den Erfolg gesucht, vielleicht bin ich manchmal über „Leichen“ gegangen. Jenseits der Mitte des Lebens lernte ich das Wort vom Weizenkorn langsam verstehen. Gut, dass ich dieses Wort in jungen Jahren schon gehört hatte.
Deshalb diese Gedanken auch jetzt an viele, damit das rätselhafte Wort vom Weizenkorn später eingeholt werden kann. Dann, wenn es im Leben nach innen geht und das Loslassen auf der Tagesordnung steht. Fruchtbar sein kann dann zum Segen für einen selber und für andere werden.
Wir werden dann nicht allein sein, sondern in einer Gemeinschaft Trost und Freude finden.