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4Ausflug zum Bayerischen Meer

Wo man gerne mal auf das Auto verzichtet

Eine Fahrt durch den Chiemgau ohne einen Schlenker zum Ufer des Chiemsees, das wäre fast eine Todsünde. Und der Umweg lohnt sich wegen der Aussichten und der Option, sich mit dem Schiff chauffieren zu lassen.


Die Feldwieser Bucht am Chiemsee ist ein beliebtes Seglerrevier.

Den inoffiziellen Titel »Bayerisches Meer« trägt der Chiemsee nicht zu Unrecht. Immerhin ist er mit rund 80 Quadratkilometern der größte See in Bayern, zumindest als kompletter See, denn Bayern hat auch einen Anteil am Bodensee, allerdings nur einen relativ kleinen. Unsere Tour streift zwar nur den Chiemsee, aber der kleine Abstecher zum Südufer ist es allemal wert. Von Bernau sind es nur zwei oder drei Minuten mit dem Auto bis nach Felden mit einer weitläufigen Freizeitanlage mit Badestrand, eingerahmt von mehreren Privatkliniken.

Dort gibt es reichlich Parkplätze, man kann Spaziergänge unternehmen, baden, sich ein Rad ausleihen und auf dem sehr beliebten Chiemsee-Radweg eine Tour machen oder einfach nur einkehren und den Blick auf den See genießen. Wo heute ganz am östlichen Rand ein moderner Klinikneubau steht, war früher ein Recreation Center der amerikanischen Armee.

Strandbad und Naturschutzgebiet

Vom Strandbereich in Felden hat man einen sehr guten Blick auf fast den gesamten See. In der Mitte sieht man die Wälder auf Herrenchiemsee, hinter denen sich das königliche Schloss versteckt. Neben Herrenchiemsee liegt die kleinere Fraueninsel. Schräg links erkennt man Prien am Chiemsee, die größte Ortschaft am See. Rechts im östlichen Uferbereich liegen Chieming und die Feldwieser Bucht. Dazwischen ist das Mündungsgebiet der Tiroler Ache, das unter strengem Naturschutz steht.


Die Fraueninsel ist die zweitgrößte Insel im Chiemsee und das ganze Jahr über mit dem Schiff zu erreichen.

Der Chiemsee ist zum großen Teil ein Erholungs- und Urlaubsgebiet. In den meisten Bereichen ist der Zugang zum See möglich. Lediglich im nordwestlichen Teil des Sees bei Gstadt und Gollenshausen und auf der Halbinsel Sassau sind größere private Uferbereiche. In der Feldwieser Bucht am Südosten des Sees hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Ausflugstourismus entwickelt, was mit neuen Lokalen direkt am Wasser und der Nähe zur Autobahn zusammenhängt, die von der Ausfahrt Feldwies-Übersee nur einige hundert Meter entfernt ist.

Mit dem Schiff zum Schloss

Für ein intensiveres Kennenlernen des Chiemsees ist eine Fahrt um den See mit dem Auto nicht die beste Methode. Das liegt daran, dass es in Teilbereichen viel Verkehr gibt und man oft abseits des Sees unterwegs ist. Schöner und komfortabler ist es, sich von der Chiemsee-Schifffahrt über den See fahren zu lassen. So kann man nicht nur einen herrlichen Blick über den See genießen, sondern auch an den bekannten Orten und an den beiden Inseln individuell Station machen.

Eine Attraktion ist eine Fahrt mit dem nostalgischen Raddampfer Ludwig Fessler, der mittlerweile rund 100 Jahre alt ist. Station machen die Schiffe in Prien am Chiemsee, in Felden, in Feldwies-Übersee, in Chieming und Seebruck sowie auf Herrenchiemsee und an der Fraueninsel.


TOP ERLEBNISSE

HERRENCHIEMSEE

Die mit Abstand größte Insel im Chiemsee ist Herrenchiemsee. Die 2,4 Quadratkilometer große Insel ist vor allem für das Königsschloss bekannt, das sich Ludwig II. nach dem Vorbild von Versailles erbauen ließ. Es wurde nie vollendet. Trotzdem ist es ein sehr beliebtes Ausflugsziel, das bei Führungen besichtigt werden kann. Die Schiffsanlegestelle ist beim Alten Schloss, einem ehemaligen Augustiner Chorherrenstift. Typisch für Herrenchiemsee sind die weitläufigen Wälder und die langen Spazierwege. Es gibt dort auch einen Jäger, der extra für die Insel tätig ist.

FRAUENINSEL

Rund 15 Hektar groß ist die Fraueninsel, die aber im Unterschied zu Herrenchiemsee relativ gut besiedelt ist mit Privathäusern und einigen Lokalen. Im 8. Jahrhundert gründete Herzog Tassilo das Kloster, das es auch heute noch gibt und von Benediktinerinnen bewirtschaftet wird. Bekannt ist die Fraueninsel für die Fischertradition und für das Töpferhandwerk. Hier kann man schöne Spaziergänge am Uferbereich machen und in einigen Gasthäusern und bei Fischern einkehren.

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