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1Die Märchenschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau

Traumschlösser und Traumaussichten

Ein geradezu märchenhafter Anblick sind die beiden Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Dass sie direkt nebeneinander am Rand der Berge stehen, macht einen Besuch und eine Begegnung mit der ungewöhnlichen Geschichte der sehr unterschiedlichen Bauwerke noch reizvoller.


Schloss Neuschwanstein bei Füssen, das unvollendete Prachtschloss von Ludwig II.

Neuschwanstein gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in ganz Deutschland. Die Lage und die prachtvolle Ausstattung, dazu die mystische Geschichte von König Ludwig II. sorgen auch heute für weltweites Interesse. Einzigartig macht diesen Ort auch, dass Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind. Begonnen hat die Geschichte Neuschwansteins im Jahr 1869, als der Grundstein für ein Bauwerk gelegt wurde, das laut Ludwig im Stil einer alten deutschen Ritterburg gestaltet werden sollte. Gebaut wurde im Stil der Romanik des 13. Jahrhunderts, bei den Wandmalereien bezog man sich auf die Opern Lohengrin und Tannhäuser von Richard Wagner. Der königliche Bauherr ließ sich auf verschiedene Weise inspirieren. So ist der prachtvolle Thronsaal nach dem Vorbild der Hofkirche der Münchner Residenz gestaltet worden.

Beim Sängersaal orientierte man sich am Festsaal auf der Wartburg in Eisenach. Es wurde, wie man sich gut vorstellen kann, ein ziemlich langwieriges und komplexes Bauprojekt und erst im Jahr 1880 konnte das Richtfest stattfinden, vier Jahre später wurden die ersten Räume bezogen. Ludwig II. verbrachte viel Zeit auf Neuschwanstein. Heute zieht das Schloss Besucher aus aller Welt an, kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ein schöner Aussichtspunkt ist auch die Marienbrücke, die etwas südlich und oberhalb des Schlosses ist, und von der man einen herrlichen Blick auf Neuschwanstein und das Alpenvorland, aber auch auf die nahe Pöllatschlucht hat.

Gotik und Biedermeier

Das benachbarte Schloss Hohenschwangau ist nicht etwa, wie man meinen könnte, ebenfalls im Auftrag von Ludwig II. gebaut worden. Es gab bereits im 12. Jahrhundert eine Burg Schwanstein an dieser Stelle, von der sich auch der Name Neuschwanstein ableitete. Das war eine echte Ritterburg, deren Ruine König Maximilian II. im gotischen Stil neu errichten ließ.

Die Burg, deren Innenleben von der mittelalterlichen Sagenwelt inspiriert war, diente der Königsfamilie als Sommerresidenz. Hier verbrachten Ludwig und sein Bruder Otto einen großen Teil ihrer Kindheit. Später richtete sich Ludwig II. während des Baus von Neuschwanstein eine Unterkunft in Hohenschwangau ein, ein Schlafzimmer mit einem Felsen mit Wasserfall. Die Inneneinrichtung im Biedermeierstil ist weitgehend original. Dazu gibt es 90 Wandgemälde mit Motiven aus der Geschichte und mittelalterlichen Heldensagen. Auch Schloss Hohenschwangau kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Rund um Neuschwanstein und Hohenschwangau hat sich eine weitläufige Infrastruktur mit Parkplätzen, Gaststätten und Hotels etabliert. Wer etwas mehr Ruhe sucht, kann auch zu den benachbarten Seen wie dem Forggensee und dem Hopfensee wechseln.


Ruderer auf dem Hopfensee, im Hintergrund der Säuling


TOP ERLEBNISSE

MUSEUM DER BAYERISCHEN KÖNIGE

Rund um Neuschwanstein kann man intensiv eintauchen in die bayerische Monarchie. Dazu gehört das Museum der bayerischen Könige im ehemaligen Grand Hotel Alpenrose direkt am Alpsee. Dort kann man einen Streifzug durch die Geschichte der Wittelsbacher machen, im Restaurant einkehren oder im angrenzenden Ameron Hotel nächtigen.

www.hohenschwangau.de

TEGELBERGBAHN

Schöne Aussichten hat man auch bei einem Ausflug auf den benachbarten Tegelberg. Von der Talstation der Tegelbergbahn fährt man bis zur Bergstation auf 1730 Metern. Oben ist es ein kurzer Fußweg zum Tegelberghaus, dem ehemaligen Jagdhaus von König Maximilian, wo man heute einkehren und übernachten kann.

Dabei handelt es sich um schlicht eingerichtete Zimmer. Dazu gibt es hier oben umfangreiche Wanderwege von leicht bis anspruchsvoll. Eine aussichtsreiche Runde ist der etwa einstündige Panoramaweg direkt von der Bergstation aus.

www.tegelbergbahn.de

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