Читать книгу Roadtrips Alpen - Georg Weindl - Страница 17

Оглавление

7Kochelsee und Walchensee

Hier ein Kraftwerk, dort eine berühmte Filmlocation

Der kleinere Kochelsee in Tallage und der weite und tiefe Walchensee 200 Höhenmeter weiter oben: Die beiden benachbarten Seen auf dem Weg ins Karwendel sind beliebte Ausflugsziele und voll interessanter Geschichten.


Inmitten einer herrlichen Bergkulisse liegt der Kochelsee – auch von München aus noch ein beliebtes Ausflugsziel.

Gleich zwei Seen mit nur wenigen Kilometern Abstand. Die Fahrt vom Isartal Richtung Karwendel hat wirklich viel zu bieten. Dabei haben Kochelsee und Walchensee sehr unterschiedliche Charaktere und viel zu erzählen. Der Kochelsee liegt mit seinen knapp 6 Quadratkilometern Fläche auf flachem Land direkt vor den ansteigenden Bergen und zu Füßen des Herzogstands, den auch König Ludwig II. gern aufsuchte. Aber der war ja auch ein Naturliebhaber. Beliebt ist der Kochelsee vor allem bei Wassersportlern, insbesondere Wind- und Kitesurfern, die wegen der guten Windverhältnisse kommen. Man kann aber auch ganz kommod baden oder mit dem Boot fahren. Es gibt hier übrigens auch ein gutes Kletterrevier. Bekannt ist der Kochelsee für das Wasserkraftwerk, das ihn mit dem benachbarten Walchensee verbindet. Dabei wird das Gefälle zwischen dem Walchensee und dem Kochelsee mit einem Höhenunterschied von gut 200 Metern genutzt. Das Wasser wird durch sechs Rohre geleitet, die 430 Meter lang sind und bis zu 2,25 Meter Durchmesser haben. Erbaut wurde das Kraftwerk bereits 1924. Für Interessierte gibt es ein Besucherzentrum.

Wikinger am Walchensee

Interessant ist auch die Geschichte des Kesselbergs, auf dem sich die Straße mit einigen engen Kurven Richtung Walchensee steil bergauf windet. Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurde hier aus einem Säumerpfad eine Straße gebaut. Der Weg über Mittenwald war eine wichtige Handelsroute von Süd nach Nord. In den 1950er- und 1960er-Jahren avancierte der Kesselberg zum Schauplatz spektakulärer Auto- und Motorradrennen mit prominenten Teilnehmern. Eine beliebte, aber auch tempomäßig streng limitierte Strecke ist sie immer noch für Biker.

Der Walchensee ist vor allem im Sommer ein begehrtes Ziel für Badeausflüge. Es gibt an allen Seiten schöne Badebuchten und mittendrin die kleine Insel Sassau, die aber unter strengem Naturschutz steht und nicht betreten werden darf. Der Walchensee ist dreimal so groß wie der Kochelsee und mit maximal 190 Metern auch deutlich tiefer. Irgendwo dort unten liegen noch zwei Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, und zwar eine deutsche Messerschmitt und ein britischer Avro-Lancaster-Bomber. Die beiden Flieger und auch einige Autowracks in Strandnähe sind beliebte Ziele von Tauchern. Und es hält sich auch die Legende von einem vergrabenen Geld- und Goldschatz der Nazis. Gefunden wurde offensichtlich bis heute nichts. Erfolgreicher waren da Filmteams, die bereits in den späten 1950er-Jahren einen internationalen Wikingerfilm hier drehten. 2008 folgte eine Verfilmung von »Wickie und die starken Männer« von Bully Herbig. Von dem Wikingerdorf sind in der Sachenbacher Bucht am Ostufer noch einige Hütten übriggeblieben. Dort gibt es auch eine schmale Mautstraße hinüber in das sehr ursprüngliche Tal der Jachenau.


Durch die Fallrohre schießt Wasser vom Walchensee in das am Ufer des Kochelsees gelegene Kraftwerk.


TOP ERLEBNISSE

FRANZ MARC MUSEUM

Rund um den Kochelsee fanden die berühmten Maler der Künstlergruppe »Blauer Reiter« viele reizvolle Motive. Neben Gabriele Münter und Wassily Kandinsky war das vor allem auch Franz Marc. Sein modern gestaltetes Museum am südlichen Ortsrand von Kochel ist ein Muss für Kunstliebhaber.

www.franz-marc-museum.de

HERZOGSTAND

Wenige Meter vom Ufer des Walchensees entfernt steht die Seilbahn hinauf zum Herzogstand. Diesen Namen hat der Berg nicht ohne Grund. Bereits im 16. Jahrhundert war er beim bayerischen Adel beliebt, die Wittelsbacher bauten 1857 ein Jagdhaus in der Nähe des heutigen Herzogstandhauses. Acht Jahre später ließ Ludwig II. oben ein Königshaus errichten. Von der Bergstation ist es ein kurzes Stück zum Gasthaus Herzogstandhaus und dann noch eine halbe Stunde auf einem kurvenreichen Weg hinauf zum Gipfel. Oben gibt es einen Pavillon und einen herrlichen Blick auf Kochelsee und Alpenvorland.

www.herzogstandbahn.de

Roadtrips Alpen

Подняться наверх