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Von München an den Gardasee

Der bayerisch-italienische Klassiker

Der Sehnsuchtsort von Millionen italienverliebten Deutschen ist der Gardasee. Diese Tour verzichtet auf Autobahnen, bevorzugt schöne Nebenstraßen und macht die Fahrt dorthin zum Genuss. Prominente Stationen gibt es unterwegs mehr als genug – von der Zugspitze über das Ötztal mit dem Timmelsjoch bis zum italienischen Nobelort Madonna di Campiglio.


Unterwegs in der Altstadt von Meran

Toureninfo

Start: München

Ziel: Riva del Garda

Länge: 460 Kilometer

Dauer: 8 Stunden

Beste Reisezeit: Mai bis Oktober

Gewöhnlich braucht es gerade mal fünf Stunden, wenn viel Verkehr ist, vielleicht auch mal sechs, bis man von München aus den Gardasee erreicht hat. Auf der klassischen Route über die Inntal- und Brennerautobahn sind das insgesamt 380 Kilometer reine Autobahn. Es geht aber auch anders. Gemütlicher, genussvoller und um einiges länger. Diese Variante ist rund 450 Kilometer lang, und ohne spezielle Pausen, ohne die man kaum auskommen wird, wären das etwa neun Stunden Fahrtzeit. Dazwischen liegen auch deutlich mehr Höhenmeter und viele herrliche Aussichten.

Entlang der Isar Richtung Süden

Die Reise beginnt ganz entspannt von München aus entlang der Isar nach Süden durch die Nobelvororte Grünwald und Straßlach, dann weiter bis Egling und durch die Isarauen bis nach Bad Tölz. Hier wechselt die Fahrt nun auf die andere Seite der Isar und folgt der gut ausgebauten Bundesstraße B472 vorbei am Blomberg Richtung Westen, dann durch den Kurort Bad Heilbrunn bis Bichl, wo wir links abbiegen und Kurs Richtung Kochelsee nehmen. Eine gemütliche Landpartie durch Benediktbeuern vorbei am berühmten Kloster und dann weiter bis zum Kochelsee, wo es erstmals steil bergauf geht. Eine berühmte Strecke ist der Kesselberg, früher eine legendäre Strecke für Bergrennen mit Autos und Motorrädern. Oben bleibt es alpin, nicht mehr steil, dafür aber sehr kurvig bis zum Walchensee. Die gut ausgebaute Straße bringt uns dann nach Wallgau und weiter bis Krün mit Blick auf die mächtige Karwendelspitze links und das Wettersteingebirge rechts. Wir sind nun auf der Deutschen Alpenstraße und folgen ihr bis Garmisch-Partenkirchen, wo wir allerdings abzweigen und Richtung Grainau fahren, das direkt unterhalb der Zugspitze, Deutschlands höchstem Gipfel mit 2962 Metern, liegt. Wir lassen Grainau links liegen, machen einen großen Bogen um die Zugspitze, fahren durch eine schöne waldreiche Gegend entlang der Bahnlinie Richtung Innsbruck. Ehrwald auf der Tiroler Seite ist die nächste Station. Von der Südseite wirkt die Zugspitze viel mächtiger und dramatischer als von Bayern aus. Nun geht es weiter über den Fernpass Richtung Inntal. Der ist zwar mit 1218 Metern nicht hoch, aber an Wochenenden oft stark befahren. Über Nassereith kommen wir nach Imst, folgen links der Bundesstraße über Roppen bis zum Eingang ins Ötztal und meiden bewusst die Autobahn mit dem langen Roppener Tunnel. Das Ötztal empfängt Besucher mit einem Gewerbegebiet, bevor es dann auf der überwiegend geraden Straße sanft ansteigt, unterbrochen nur von kurzen, kurvigen Bergaufpassagen bis nach Längenfeld. Erst vor Sölden und dann weiter bis Obergurgl und Hochgurgl wird es wieder steiler und kurvenreicher. Bei Hochgurgl auf über 1900 Metern wartet dann die Mautstelle der Timmelsjochstraße, die sich bis auf 2474 Meter hochschraubt, und wo auch im Sommer Schneewände die Straße flankieren können. Doch dann kommt die Sonnenseite in Südtirol und mit ihr viele Kurven hinunter ins Passeiertal, das auch unten nur wenige gerade Abschnitte hat. Ein Fall für Kurvenliebhaber.

Nicht ohne Grund ist dieser Teil bei Motorradfahrern sehr beliebt. Es wird immer milder und allmählich tauchen die ersten Palmen und Zypressen rund um Meran auf. Hier in der Kurstadt sind wir gerade mal auf knapp 300 Metern. Und Meran ist bekannt für sein mediterranes Klima. Gute Voraussetzungen für einen Bummel in der Altstadt auf den Promenaden entlang der Etsch.


Malcesine mit der Scaligerburg liegt am Ostufer des Gardasees.


In den engen Gassen der Trentiner Bergdörfer ist der alte Fiat 500 ideal.

Durch das Ultental Richtung Brenta

Nun folgt ein Abschnitt, der wesentlich ruhiger und ursprünglicher wird. Über Lana fahren wir steil bergauf und hinein ins urige Ultental mit seinen malerischen Bergbauernhöfen, biegen kurz nach St. Pankraz links auf die relativ neue Straße Richtung Deutschnonsberg ab, die wahrscheinlich ursprünglichste und am wenigsten bekannte Ecke Südtirols. Hier gibt es sehr viel Natur und sehr wenig Verkehr, passend dazu recht archaische kleine Dörfer neben der Straße. Daran grenzt direkt das Val di Non an, dass zum Trentino gehört und dessen Bewohner Italienisch sprechen. Vorbei am Lago di Santa Giustina fahren wir nun weiter südlich und nähern uns allmählich den monumentalen Felswänden der Brentagruppe. Madonna di Campiglio ist die letzte Zwischenstation kurz vor dem Ziel. Der elegante Wintersportort ist im Sommer ein beliebter Ausgangsort für Bergtouren in der Brenta, hat im Unterschied zu Südtiroler Orten überwiegend italienische Gäste. Die letzten Kilometer bis Riva werden noch sehr abwechslungsreich. Über Ponte Arche kommen wir in die Giudicarie, eine sehr ursprüngliche Gegend nördlich des Gardasees, fahren vorbei an Comano Terme mit vielen Kurven, passieren den romantischen Idrosee, bevor es dann wieder einmal mit etlichen Kurven nach Riva und zum Nordufer des Gardasees hinuntergeht.

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