Читать книгу Blume des Bösen - Gerd-Rainer Prothmann - Страница 31

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»Kenne ich«, beschied ihm der junge Mann lässig, obwohl ihm Hans das nicht abnahm. Aber dann begann er tatsächlich informiert über die Frage zu diskutieren, was wichtiger wäre. Zu viel Technik wie bei Michael Brecker oder die Reduzierung auf das Wesentliche wie bei Miles Davis.

»Und wie halten Sie es damit, wenn Sie selber spielen?«

»Die Frage stellt sich bei mir wegen mangelnder technischer Fähigkeiten nicht in der Klarheit. Ich bin nur Amateur.«

»Und sonst?« »Journalist.« Fast hatte Hans vergessen, wo er war. Aber sofort war er wieder hellwach.

»Für welche Sparte schreiben Sie?«

»Kultur, Literatur -und Theaterkritiken.«

»Fest?«

»Als fester Freier. Nichts Politisches«, beeilte sich Hans hinzuzufügen, um von vornherein eine Wendung zu verhindern, die diese Plauderei nehmen könnte.

»Aber Politik ist Ihnen nicht gleichgültig?«, kam es prompt von der Gegenseite.

»Natürlich nicht.«

»Und das gesellschaftliche Modell auch nicht?«

»Aber das Modell und die real existierende Variante klaffen leider weit auseinander.«

»Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir sind uns doch einig über dieses Ziel, den Sozialismus, die Diktatur des Proletariats.«

»Sozialismus ja, aber ohne Diktatur.«

»Aber Marx und Lenin haben doch deutlich gemacht, dass eine Regierung zunächst diktatorisch vorgehen muss, dass die Aufgabe dieser Diktatur die Vernichtung der Überbleibsel der alten Institutionen ist.«

»Für mich schließen sich demokratischer Sozialismus und Diktatur aus.«

»Das ist ein vulgär-bürgerlicher Standpunkt, wie Lenin das genannt hat. An dem Punkt haben Sie die Theorie des Klassenkampfes nicht richtig begriffen. Es geht hier um die Diktatur der Klasse zum Unterschied von der Diktatur einer Person.«

»Für die Unterdrückten kommt es auf das Gleiche hinaus.«

»Die sozialistische Gesellschaft ist klassenlos, da kann es keine unterdrückte Klasse geben.«

Blume des Bösen

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