Читать книгу Blume des Bösen - Gerd-Rainer Prothmann - Страница 21
Оглавление»Wie erkennen wir uns?«, wollte sie noch fragen, aber er hatte schon aufgelegt. Sie ärgerte sich über diese knappe, fast militärische Behandlung und überlegte, ob sie sich darauf einlassen sollte. Dann machte sie sich klar, dass er sich aus Sicherheitsgründen wohl nicht anders verhalten konnte.
Pünktlich stoppte an der Ecke ein verrosteter Fiat 600 neben ihr. Am Steuer war eine zierliche Frau mit kurzen Haaren und einer großen Sonnenbrille. Neben ihr saß Nelson, der ihr bedeutete, hinten einzusteigen und sich neben einen hageren bärtigen jungen Mann zu setzen, der ihr freundlich zunickte.
Kaum saß sie im Wagen, wurden ihr von dem Bärtigen die Augen verbunden. »Zu deiner eigenen Sicherheit«, sagte Nelson von vorne, »je weniger du siehst, desto weniger kann man aus dir herausbekommen, falls du geschnappt wirst.«
Nach einer halben Stunde, in der niemand etwas sagte, hielt der Wagen. Erst im Haus wurde ihr die Augenbinde abgenommen.
Dort herrschte ein gewaltiges Durcheinander von aufgestapelten Büchern, Zeitschriften, Kisten und dazwischen lagen wie Kinderspielzeug Handgranaten, Revolver und Maschinenpistolen herum.
An diesem Ort trafen sie sich die nächsten Wochen immer wieder. Hier wurde diskutiert, gelesen, geschrieben. Die nächsten Aktionen wurden geplant und es wurde über die richtige Strategie der Bewegung gestritten.
Laura hat nie erfahren, wo dieser Treffpunkt in Santiago gewesen ist.
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