Читать книгу Blume des Bösen - Gerd-Rainer Prothmann - Страница 7

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Die sich daraus ergebenden Erlebnisse, auf die er sich immer wieder einließ, wurden von ihm nie planvoll gesteuert. Aber wenn er eine der vielen Gelegenheiten nutzte, aus seiner Ehe auszubrechen, entwickelte er ein gehöriges Geschick beim Verschleiern der Seitensprünge. Dann schaffte er es sogar, der Redaktion des Tagesspiegels Kritiken über Aufführungen aufzuschwatzen, die weit genug entfernt stattfanden, damit eine Übernachtung notwendig wurde.

Gerade bei diesen Kritiken gelang ihm ein so sensibles Brio, eine so farbig dichte Schilderung der Theaterfiguren und der schauspielerischen Leistungen, dass nicht einmal der böswilligste Zweifler auf die Idee kam, er könnte nur einen Vorwand gesucht haben.

Diese Sängerin aber machte ihn mit einem Schlag zu einem pubertierenden Jüngling, der zum ersten Mal einer schönen Frau begegnet. Ganz im Gegensatz zu seinen sonstigen Erfahrungen mit Frauen folgte aus den Blicken an diesem Abend nichts. Er war wohl doch nicht gemeint. Aber die nächsten Freitage versäumte er nicht, wieder in den Club zu kommen. So früh, dass er immer ganz vorne sitzen konnte.

*

»Wolln Se hia vielleischt übawintan?«

Blume des Bösen

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