Читать книгу Das geht auf keine Kuhhaut - Gerhard Wagner - Страница 29
„Viel Aufhebens um etwas machen“ prahlen
ОглавлениеDiese Redewendung ist zwar nicht richtig mittelalterlich, stammt aber aus dem Wortschatz der Säbel- und Degenkämpfer. Sie ist schon 1691 bezeugt und bezieht sich auf die Gewohnheit von Schaufechtern, ein Duell mit einem umständlichen Aufheben der Waffen vom Boden zu beginnen. Um die Zuschauer zu beeindrucken, dem Vorgang eine größere Wichtigkeit und ihrer folgenden Leistung eine höhere Dramatik zu verleihen, wurden die Waffen auf den Boden gelegt, theatralisch gemessen und verglichen. Weil aber die Zeit der Ritterkämpfe längst vorbei war, fand diese überholte Show immer weniger Bewunderer und die Redewendung bekam die heutige negative Bedeutung. Mit dem Aufheben der Waffen begann jedenfalls der Kampf, die Kontrahenten konnten es dann miteinander aufnehmen, sie fühlten sich dem Gegner gewachsen.