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„Blaues Blut haben“ adlig sein

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In der heutigen Zeit ist „gesunde Bräune“ das Ideal, und manche Zeitgenossinnen und -genossen strapazieren ihre Haut auf Sonnenbänken, als ob sie auf der nächsten Lederwarenmesse ausgestellt werden wollten. Ist es nicht seltsam, dass früher Bräune ein Zeichen von Armut war? Die arbeitende Bevölkerung, die ihrem Tagewerk meist unter freiem Himmel nachging, wies zwangsläufig eine kräftige I Hautfarbe auf. Die Angehörigen des Adels, die in der Regel andere Menschen für sich arbeiten ließen, hielten sich dagegen in ihren, die Katen der Bauern an Luxus weit in den Schatten stellenden Herrenhäusern auf – ihre Haut blieb weiß. Diese vornehme Blässe entwickelte sich, als Zeichen für Reichtum und Müßiggang, sogar zum Statussymbol. Wenn sich keine Pigmente in der Haut bilden, zeichnen sich die Venen ab, deren Blut im Gegensatz zum arteriellen einen bläulichen Ton hat. Beim blassen Adligen konnte man glauben, dass in seinen Adern blaues Blut floss. Die Wertigkeit von blasser und gebräunter Haut hat sich wie gesagt inzwischen ins Gegenteil verkehrt, wobei das wachsende Hautkrebsrisiko den Trend irgendwann möglicherweise auch wieder umkehren wird.


Das geht auf keine Kuhhaut

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