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Mein Jungsjagdparadies – eine Zeit, die nie wiederkommt

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Auf dem einsamen Rittergut, auf dem ich meine traumhafte Jugend genießen durfte, gab es noch Kühe, Rinder, Pferde, Schweine, Hühner und natürlich Jagdhunde. Besonders prägend für meine spätere Jägerlaufbahn war Axel, die Dachsbracke unseres Wildmeisters. Wertvoll und prägend nach der alten Weisheit der Rüdemänner: »Erfahrener Jäger erzieht jungen Hund, erfahrener Hund erzieht jungen Jäger«, Axels Stammbaum reichte wahrscheinlich weiter zurück als meiner.

Mit Tieren war ich jedenfalls von Kindesbeinen an vertraut.

Meine Geschwister und ich wuchsen mit ihnen auf und lebten mit ihnen. Liebe und Respekt vor unseren Mitgeschöpfen war eine Selbstverständlichkeit, genauso wie der Respekt vor Eigentum.

Dem Lauf der Zeit folgend, sind Pferde und Jagdhunde heute die einzigen tierischen Mitbewohner auf dem Hof.

Wir lernten bereits als Kinder, dass auch Jäger unverzichtbare Aufgaben in der ihnen anvertrauten Schöpfung erfüllen. Ich habe es zwar nicht »ökologisch« genannt, aber diese Verantwortung verinnerlicht, als hätte ich Ökologie studiert.

Den ökologischen Gedanken, Schutz der Umwelt, Regeln der Nachhaltigkeit, haben meine »altgrünen« Vorfahren, Jäger, Forstleute oder Landwirte, schon viel früher gedacht und praktiziert, als es heutigen »Neugrünen«, selbst ernannten Tier- und Umweltschützern, in ihr von Ideologie verstelltes Weltbild passt.

Meine Mutter stellte uns Kindern jedes Jahr ein kleines Stück ihres Gemüsegartens zur Verfügung. In dem durften wir nach Herzenslust pflanzen, jäten und ernten. Jeden Frühling war es das Gleiche: Wir steckten kleine Samenkörner in die Erde und erwarteten gespannt das Wunder der Natur, aus ihnen eine Pflanze wachsen zu sehen. Hatten wir es mit dem Gießen zu gut gemeint, zerwühlte ein Maulwurf die Beete oder pickten Vögel die Saat aus dem Boden, beruhigte uns Mutter damit, dass der liebe Gott alles zu seiner Zeit regeln werde. Und das traf auch immer zu: Wenn unsere Hoffnung kleiner wurde, wir das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit des lieben Gottes zu verlieren begannen, sprossen doch Pflanzen aus der Erde, da so reichlich gesät worden war, dass nie alle Samen untergingen. Und jedes Mal gab es Freude und Staunen. Wir betrachteten es eben als Wunder, eine jährlich voraussehbare, aber aufregende Wiederkehr.

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Eine Dachsbracke war mir in meiner Jugend ein stets treuer Gefährte.

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Die Welt der Dohlen hat mich und meine Brüder schon früh fasziniert.

Unsere Tierliebe ging so weit, dass wir junge Dohlen aus ihren Nestern in den alten, hohlen Buchen, ehemalige Schwarzspechthöhlen, im Park holten und zähmten. Natürlich war das verboten. Die offizielle Lesart war daher: »Sie sind aus dem Nest gefallen, wir mussten sie retten!« Die Vögel wurden schnell zutraulich und sehr anhänglich, begleiteten uns, wenn wir mit dem Fahrrad die drei Kilometer zur Volksschule in das benachbarte Dorf Eversen fuhren, und holten uns dort auch wieder ab. Die Atzung, Frösche, Mäuse und Ratten, wurde vor dem Verfüttern fachgerecht abgebalgt und zerwirkt. So waren wir schon früh mit der Anatomie der Tiere vertraut.

Dohlen sind Zugvögel bzw. waren es, als die Winter schneereicher und kälter waren. Der Abschied von unseren Hausgenossen im Herbst war deshalb unvermeidlich. Einmal kehrte im darauffolgenden Frühjahr ein zahmer Vogel wieder zum Gut zurück. Er hatte, trotz fehlender Menschenscheu, die Reise in den Süden überlebt, war vertraut, als wäre er nie fortgezogen, und verbrachte den Sommer wieder mit uns.

Eine (oder einer) von ihnen, er oder sie hieß Jakob, endete tragisch. Jakob ließ sich auf der glühenden Herdplatte neben einem Topf mit auch für Krähenvögel verlockendem Inhalt nieder, und seine Ständer verglühten in Sekundenschnelle, bis auf kurze Stümpfe. Ehe unsere Haushälterin den wild flatternden, an der Platte klebenden Vogel ergreifen konnte, waren die Beine des armen Tieres um zwei Drittel zusammengeschmolzen. Wir mussten Jakob töten.

Ein Leben für die Jagd

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