Читать книгу Revolver für Wells Fargo: Super Western Sammelband 7 Romane - Glenn Stirling - Страница 11
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ОглавлениеDas entwichene Postpferd schnaubte hinter dem Gestrüpp. Äste raschelten.
Auf der Piste etwas vor der Kutsche bewegte sich der Begleitmann bei den toten Pferden. Ein Geier, der sich auf einem Kadaver niedergelassen hatte, schlug mit den Flügeln, krächzte fürchterlich und stieg in die Luft.
Sean Welles wälzte sich stöhnend auf die Schulter, öffnete die Augen und meinte hinter Funken und Feuer grinsende Gesichter zu erkennen, die ihn höhnisch angrinsten.
Das Pferd schnaubte, das Buschwerk teilte sich und der Kopf des Tieres wurde sichtbar. Das Pferd trabte aus den Büschen und stieß den Mann mit dem Maul an.
Welles rollte auf den Rücken. Schmerzen bohrten sich wie Nadelstiche durch seinen Körper und vor dem großen Kopf des Pferdes zogen scheinbar Nebelschwaden vorbei.
Das Tier schnaubte und stieß ihn wieder an. Klarheit kam langsam in seinen Kopf und er erinnerte sich an den jähen Überfall, an den Feuerstoß, der aus den Büschen gefahren war und den Schlag, der ihn traf, bevor sein Bewusstsein auslöschte.
Die Schmerzen wurden mit seiner zurückkehrenden Klarheit immer stärker. Blut schien ihm warm über die Brust zu rinnen. Vorsichtig streckte er die Hand aus und griff nach dem Kopfgeschirr des Pferdes, das wieder sein leises Schnauben ausstieß. Aber er kam so nicht auf die Beine. Die Schmerzen waren so heftig, dass sie in seinem Kopf etwas zur Explosion zu bringen schienen. Er ließ das Kopfgeschirr los, wälzte sich weiter herum und zog die Beine an den Körper. Ein paar Sekunden lag er so und sammelte Kraft, dann stützte er die Hände auf und kniete. Es ging besser als er gedacht hatte und nun konnte er wieder nach dem Kopfgeschirr des noch verharrenden Pferdes greifen, konnte neuerlich seine Kräfte sammeln und aufstehen. Das Tier schleppte noch das abgerissene Zuggeschirr mit sich herum, aber davon nahm der verletzte Gunman keine Notiz. Sean Welles richtete sich am Kopfgeschirr auf und lehnte sich gegen das Pferd. Er keuchte wegen der Anstrengung und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. Jetzt konnte er das Loch in seinem Hemd sehen und den dunklen Fleck, an dem der Stoff auf der Haut klebte. Blut rann aus der Wunde. Er brauchte Hilfe, wenn er nicht verbluten wollte. An das Gold, das sie bis hierher transportiert hatten, dachte Sean Welles nicht. Es interessierte ihn nicht einmal. Nur überleben, weiter ging ihm nichts im Kopfe herum. Er presste die Zähne aufeinander, führte das Pferd neben die Kadaver, auf die er steigen konnte, um auf den Rücken des Tieres zu kommen. Tatsächlich gelang es ihm und er konnte nach den langen Zügeln greifen, die noch hinter dem Pferd auf dem Boden schliffen.
Sean Welles ritt an der Kutsche vorbei, deren Schlag offenstand und folgte der Piste nach Westen. Bald sank er auf den Hals des Pferdes, blieb aber bei Bewusstsein und konnte sich an der Mähne des Tieres festhalten.