Читать книгу Die besten 10 Liebesromane November 2021: Romanpaket - Glenn Stirling - Страница 45
Оглавление15
Punkt acht Uhr hielt der Landrover vor dem Ranchhaus. Mike Potter stieg aus und sah sich kurz um. Es schien alles in Ordnung zu sein.
Er hatte von Dave erfahren, dass Katie sich bereits nützlich auf der Ranch gemacht hatte. Es schien ihr also besser zu gehen. Auch sah er das als ein gutes Zeichen dafür an, dass Katie sich eventuell mit dem Gedanken anfreundete, alles zu übernehmen.
Als er die Treppen zur Veranda hochstieg, kam Katie mit einem Tablett heraus, auf dem sie Tassen, Teller und und einige andere Dinge gestellt hatte.
"Frühstück?", fragte sie und lächelte Mike an.
"Oh, gerne", antwortete er und wollte ihr das Tablett abnehmen. Aber ein strafender Blick hielt ihn dann doch davon ab.
"Setzen Sie sich! Ich bin gleich wieder da", sagte sie, als sie alles auf den Tisch, der ein weißes Laken als Tischdeckenersatz verabreicht bekommen hatte, verteilt hat.
Kaffee, Zucker, Milch, frisches Brot, Wurst, Käse, auch Marmelade – alles das brachte sie auf den Tisch.
"Ähm, erwarten Sie noch weitere Gäste?", fragte Mike etwas verwirrt.
"Nein. Warum?", schmunzelte sie. "Guten Appetit!" Sie wies mit den Händen zu dem Aufgetischten und goss dann für beide den Kaffee in die Tassen.
Mike ließ sich das nicht zweimal sagen und langte zu. Katie registrierte das mit einem versteckten Schmunzeln.
Nach diesem gemeinsamen Frühstück ließ Katie es zu, dass er ihr beim Abräumen half. Katie beobachtete ihn heimlich, wie er reagierte, als er die ärmliche Küche betrat. Doch er schien sich nicht daran zu stören, denn er zeigte kein Stirnrunzeln oder eine ähnliche Reaktion. Wahrscheinlich wusste er, wie es im Haus aussah und wie es darum stand.
"Wollen wir dann los?", fragte er.
"Na klar. Und wo soll es hingehen?"
"Lassen Sie sich überraschen! Aber nehmen Sie Ihre Badesachen mit!"
"Wie bitte ...? Badesachen? Die liegen in Springfield in meinem Kleiderschrank." Mit keinem Gedanken wäre sie auf die Idee gekommen, diese Sachen mit nach Medicine Bow mitzunehmen.
"Hm, was machen wir denn da?", tat er nachdenklich. "Aber vielleicht kann ich aushelfen."
Katie lachte laut auf.
"Ach ja? Haben Sie eine Badehose von sich für mich übrig?", scherzte sie.
"Nein, aber einen Bikini. Ich habe mir schon gedacht, dass Sie ein derartiges Utensil nicht dabei haben. Daher habe ich mir erlaubt, für Sie aus der Sportabteilung einen Zweiteiler zu kaufen", entgegnete er. "Und da Sie in der Stadt keine Unbekannte sind ..." Er redete nicht weiter, sondern zuckte nur mit der Schulter.
"Aha, ich stehe also unter Beobachtung", resultierte sie daraus.
"Na, so würde ich das nicht bezeichnen. Die Leute interessieren sich eben für Sie", grinste er.
"So sehr, dass man sogar weiß, welche Konfektionsgröße ich trage", entgegnete sie mit einem Hauch Zynismus.
"Susan, die Verkäuferin, meinte, dass der Bikini schon passen wird, denn sie hat in etwa die gleichen Maße wie Sie",
"Wir werden ja sehen", entgegnete Katie. Und nun weiß die ganze Stadt, dass er einen Bikini für Katie Driver gekauft hat, und garantiert auch, dass wir beide gemeinsam einen Ausflug machen werden, dachte sie und verdrehte innerlich ihre Augen. Suuuper!
"Wir müssen noch ein paar Sachen vom Landrover in den Mustang umpacken", informierte er sie.
Katie reichte ihm die Autoschlüssel.
"Sie wissen ja, wo der Wagen steht."
Mike Potter holte den Mustang und stellte ihn neben den Landrover, so dass er das, was er für den Ausflug besorgt hatte, schnell umpacken konnte.
Dann ging‘s los.
Von der 30 fuhr er auf den Highway 80. Dort trat er so richtig auf das Gaspedal, und überschritt natürlich deutlich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
Als Katie ihn darauf aufmerksam machte, lachte er nur, denn für diesen Bereich war er als Sheriff verantwortlich. Doch nach circa fünfundzwanzig Meilen drosselte er das Tempo und bog vor Sinclair rechts ab. Hier fuhr er vorschriftsmäßig, denn die Straße war viel schmaler als der Highway.
Als er wieder abbog, wurde die Straße noch schmaler. Katie fragte sich, wo er mit ihr wohl hinwollte. Doch kurze Zeit später sah sie es. Vor ihren Augen breitete sich eine Flusslandschaft aus.
"Der Medicine Bow River", erklärte Mike ihr.
Er fuhr den Wagen bis in die Nähe des Ufers. Dort ließ er Katie aussteigen. Die sah sich neugierig um und meinte: "Es ist wirklich sehr schön hier."
Mike hatte auch wirklich an alles gedacht. Decke, einen gut gefüllten Picknickkorb, eine Kühltasche mit verschiedenen Getränken, da er Katies Vorliebe nicht kannte.
Während er alles auspackte, ging Katie zum Ufer.
"Wenn man hier schwimmen will, ist das auch nicht gefährlich - oder?"
"Nein, keine Piranhas", rief er ihr lachend zu.
"Witzbold", murmelte sie. "Wir sind hier ja auch nicht am Amazonas."
"Nein, alles im grünen Bereich. Hier ist die Strömung minimal, und sehr tief ist es auch nicht. Weiter oben wird der Fluss breiter. Da sieht es schon ganz anders aus", erklärte er ihr.
Katie zog ihre Sandaletten aus und stellte sich mit den Füßen vorn am Ufer ins Wasser.
"Wie weit kann man hinein, bis es tief wird?", fragte sie.
"Circa fünf Meter", antwortete er.
"Gut, dann zeigen Sie mir mal Ihre Errungenschaft für mich", forderte Katie ihn auf.
"Liegt bereits auf der Decke."
Sie schnappte sich den Zweiteiler und begutachtete ihn.
"Könnte passen. Diese Susan hat ein gutes Auge und Geschmack", meinte sie anerkennend.
"Ich werde es ihr ausrichten", war sein Kommentar dazu.
Katie zog sich den Bikini an, während Mike sich höflich wegdrehte und sich selbst umkleidete.
"Wollen wir?", fragte er und wies auf das einladende Wasser.
Katie nickte, lief los und rief: "Wer als Erster drin ist!"
"He, das ist unfair", schimpfte er lachend und rannte ihr hinterher.
Beide schwammen eine Weile. Dann bespritzten sie sich, versuchten sich zu fangen wie die Kinder und hatten ihren Spaß.
Die warme Sonne trocknete ihre Haare und die Badesachen, während sie sich sonnten. Mike verwöhnte Katie mit den mitgebrachten Speisen, die ihm die Kellnerin Jenny eingepackt hatte.
Katie hatte es bereits mitbekommen, dass der Sheriff bei den Leuten beliebt war. Das bewies schon einmal die Zusammenstellung des Inhaltes im Picknickkorb.
Beim Getränk entschied sich Katie für Bier, denn der Wein hatte ihr doch zu viel Alkoholgehalt, der in der prallen Sonne schnell seine Wirkung zeigen würde.
Auch Mike nahm sich ein Bier, später jedoch wechselte er zur Cola, denn schließlich musste er sie beide heil zurückbringen.
Katie und Mike genossen den Tag und lernten sich etwas besser kennen. Ganz von allein erzählte sie ihm von dem Brief und wie sie sich gefühlt hat, als sie begriffen hatte, dass sie die Tochter eines anderen Mannes war, eines Mannes, der ihr nun sein Lebenswerk vermacht hat.
Mike hörte sich alles an, ohne sie zu unterbrechen. Irgendwie hatte er es bereits geahnt, dass Katie mehr für Archer Driver war als nur eine entfernte Verwandte. Aber dass sie seine Tochter ist, das überraschte ihn nun doch. Er fragte sich, ob dieser Umstand nun ihre Entscheidung etwas mehr beeinflussen würde, in Medicine Bow zu bleiben. Aber er sprach sie darauf nicht an, denn sie sollte sich nicht zu einem Entschluss gedrängt fühlen.
Erst am Abend packten beide die Sachen zusammen und verstauten alles in den Mustang.
"Mike", sprach Katie ihn an, als sie beim Wagen standen.
"Ja?" Fragend sah er sie an.
"Danke! Es war wirklich schön hier. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohlgefühlt", ließ sie ihn wissen und sah ihn mit einem Lächeln im Gesicht an.
Mike kam auf sie zu und schaute in ihr Gesicht.
"Gern geschehen. Das können wir jeder Zeit wiederholen, wenn du willst."
"Hm, ja", murmelte sie.
Da zog er sie zu sich heran und strich ihr sanft eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich werde dich jetzt küssen", sagte er rau.
"Ja", flüsterte sie und schloss ihre Augen.
Oh ja, dieser Kuss ging beiden unter die Haut. Und es dauerte etwas, bis sich ihre Lippen voneinander trennten.
Als Katie wieder allein im Ranchhaus war, fragte sie sich, ob Mike ein wesentlicher Grund sein wird, der ihre Entscheidung beeinflusst ...