Читать книгу Die besten 10 Liebesromane November 2021: Romanpaket - Glenn Stirling - Страница 56
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Als sie den Highway Richtung Sinclair fuhren, überholte sie ein schwarzer Chevrolet mit getönten Scheiben und einem Denver Kennzeichen – und das mit überhöhter Geschwindigkeit. Sofort schrillten bei Mike die Alarmglocken. Er ließ es sich jedoch nicht anmerken, denn er wollte Katie nicht beunruhigen. Darum sagte er brummig: "Ziemlich fix unterwegs, der Bursche."
Er rief den Deputy an.
"Amar, überprüf mal das Kennzeichen von einem schwarzen Chevrolet, Marke Camaro!"
"Geht klar!", antwortete Amar. "Ich melde mich."
Und schon hatte er die Verbindung unterbrochen.
Als sie mehrere Meilen hinter sich gebracht hatten, sahen sie das Fahrzeug wieder, denn es parkte am Straßenrand.
Mike lenkte seinen Landrover daran vorbei, als würde ihn das nicht interessieren. Wenn er allein gewesen wäre, hätte er sich diesen Knaben, wie er meinte, schon längst vorgenommen. Da Katie mit im Wagen saß, war ihm diese Sache zu riskant.
Mike schaute nun immer wieder prüfend in den Rückspiegel, während er sich mit Katie unterhielt. Eine Zeitlang war nichts von dem Chevrolet zu sehen, doch dann tauchte er in der Ferne wieder auf, blieb aber auf Abstand.
Kurz vor Sinclair musste Mike abbiegen und verlor so das Fahrzeug aus den Augen. Aber nicht lange, da entdeckte er es wieder. Der Chevrolet kam zwar näher heran, drosselte dann aber seine Geschwindigkeit, so dass sich zwischen ihnen der Abstand nicht verringerte.
Warum ruft Amar nicht zurück?, dachte Mike mit unterdrückter Ungeduld. Na, da wollen wir mal sehen, was der macht, wenn ich langsamer werde.
Katie fiel es zuerst gar nicht auf, dass er das Tempo etwas drosselte. Als sie es bemerkte, war sie der Meinung, dass sie ja bald diese Straße verlassen mussten, um zum Fluss zu kommen. In Gedanken schwamm sie schon im kühlen Nass mit Mike an ihrer Seite.
Nun verringerte sich der Abstand, denn der Fahrer des Chevrolets holte auf.
Katie fand sich in ihrer Meinung bestätigt, als Mike nach einer Meile den Wagen abbremste, um auf den schmalen Weg abzubiegen. Er tat dies bewusst langsam, denn er wollte wissen, was der Fahrer des Chevrolets vorhatte. Doch der rauschte an ihnen vorbei.
Aber das dumpfe Gefühl, dass etwas mit dem Fahrer, als auch mit dem Chevrolet nicht stimmte, blieb.
Als Mike den Landrover - wie beim letzten Mal - beim Fluss abstellte, wartete er einen Moment, bis er ausstieg, dabei hatte er den Rückspiegel im Blick. Auch als er den Wagen verließ, schaute er sich aufmerksam um.
"Was ist los?", fragte Katie, die sein ungewöhnliches Verhalten registrierte und nun besorgt fragte: "Etwas nicht in Ordnung?"
"Ich bin nur wachsam. Wie du weißt, läuft dieser Thomson noch frei herum."
"Denkst du, dass der hier auftauchen könnte?"
Mike steckte seine Waffe hinten in den Hosenbund, um sie griffbereit zu haben. Er wollte gerade nach dem Picknickkorb greifen, als sein Handy klingelte.
"Ja", meldete er sich.
"Der Wagen wurde gestohlen. Die Kennzeichen stimmen nicht mit dem gestohlenen Wagen überein, denn die sind auch geklaut. Darum hat es etwas gedauert."
"Mist!", schimpfte Mike. "Ich brauche hier Verstärkung, denn der ist hier garantiert noch in der Nähe."
"Du meinst, dieser Thomson, der hinter Katie hinterher ist?", fragte Amar, der sich nun um die beiden sorgte.
"Ja, ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass der das ist, der hinter uns war und dann, als ich den Weg zum Fluss runter abgebogen bin, die Strecke weitergefahren ist. Ich fress` ‘nen Besen, wenn ich falsch liege. Der wird irgendwo den Wagen abstellen und sich ranschleichen. Hier ist genug dichtes Gebüsch, so dass er das unbemerkt schaffen kann."
"Dann solltet ihr dort schleunigst verschwinden", riet ihm sein Deputy im dringenden Tonfall.
"Nein, das ist die Chance, dass wir ihn kriegen ..."
"Aber du hast Katie bei dir", merkte er kritisch an.
"Ihr wird nichts passieren", entgegnete Mike. "Also, beeilt euch! Aber macht auf dem letzten Ende nicht so viel Lärm! Du weißt ja, wo wir sind."
Mike legte auf. Und Katie sah ihn mit großen Augen an, denn sie hatte aufmerksam das Gespräch verfolgt.
"Du bist dir sicher, dass das der Kerl ist, der ...", sie ließ den Rest weg und schluckte, denn Mike wusste auch so, was sie hätte sagen wollen.
"Ja. Wir werden hier so tun, als wäre alles in bester Ordnung. Jedoch bleiben wir in der Nähe des Wagens und breiten hier unsere Decke aus. Sieh! Wenn er vorhat, sich uns zu nähern, kann er das nur von dort." Mike zeigte ihr, welche Seite er meinte. "Dort ist alles bewachsen mit mehreren Bäumen und vor allem mit dichten und hohen Büschen. Die andere Seite ist viel zu licht, als dass er sich unbemerkt heranschleichen könnte. Ich werde die Büsche gut im Auge behalten. Sollte sich dort etwas bewegen oder metallisch aufblitzen, wovon ich diesmal ausgehe ..."
"Wie bitte?", keuchte sie erschrocken. "Du meinst, der hat sich eine Waffe besorgt?"
"Ja, er will jetzt Nägel mit Köpfen machen. Und da er sich nicht mehr in die Stadt traut, denn er ist zur Fahndung ausgeschrieben und sein Gesicht ist auf den Fahndungsblättern, die überall aushängen, zu sehen, wird er sich darauf konzentriert haben, zu warten, bis du die Ranch wieder verlässt. Und es wird ihm gleichgültig sein, ob du allein oder mit jemand anderem zusammen bist."
"Das würde ja bedeuten, dass er dich ebenfalls umbringen muss", resultierte Katie aus seinem Gesagten.
"Ich denke, ein Mord mehr ist dem völlig egal", brummte Mike.
"Oh Gott! Warum ist der nur so wild darauf, die Ranch zu bekommen? Man kann doch über alles reden. Vielleicht hätte man ihm endlich ein Chance geben können, und wir hätten dann gemeinsam diese Ranch bewirtschaftet."
"Ich glaube, dass er das gar nicht will. Er will garantiert alles für viel Geld verkaufen", meinte Mike.
"Ja, vielleicht", seufzte sie.
"Katie, höre bitte jetzt gut zu, was ich dir sage!", verlangte er.
Sie nickte zur Bestätigung, dass sie sehr aufmerksam sein wollte.
"Wir werden ab jetzt auf jedes Geräusch achten, sei es ein Auto, das leise ausrollt, sei es ein Knacken von Zweigen oder das Knirschen von Schuhen auf dem Sand. Sowie ich dich auffordere, dich fallen zu lassen, machst du das und kriechst unter den Wagen! Dort wirst du bleiben, bis ich dir sage, dass du wieder hervorkommen kannst. Falls mir etwas passiert, wirst du nicht zu mir kommen, sondern in den Wagen springen und sofort von hier verschwinden. Amar ist bereits hierher unterwegs, so dass du ihnen direkt entgegenfährst."
Katie wollte protestieren, denn dass, falls er verletzt werden würde, - was sie sich in keiner Weise vorstellen wollte, - sie ihn allein lassen soll, konnte sie nicht akzeptieren. Doch er ließ sie gar nicht zu Wort kommen.
"Katie, ich bin der Sheriff und habe für deine Sicherheit zu sorgen. Darüber diskutiere ich nicht mit dir. Bitte, sei vernünftig!"
Sie nickte zwar, aber dachte: Wir werden ja sehen.