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1 Geographische Lage, Demographie und Bevölkerungsstatistik

1.1 Geographische Lage

Die dänische Minderheit in Deutschland entstand als Folge der Zuordnungsgeschichte des Herzogtums Schleswig. Sie befindet sich auf der deutschen Seite des deutsch-dänischen Grenzraums, in dem Gebiet zwischen der deutschen Staatsgrenze im Norden und dem Nordostsee-Kanal und der Eider im Süden. Dieses Gebiet gehört zum nördlichsten Bundesland innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Schleswig-Holstein.

Das Gebiet wird von der dänischen Volksgruppe Sydslesvig (,Südschleswig‘) genannt – eine Bezeichnung, die daran erinnert, dass das Gebiet ursprünglich den südlichen Teil des Herzogtums Schleswig bildete.


Abb. 1: Nordschleswig und Südschleswig1

In der deutschen Mehrheit wird der Landesteil als Schleswig bezeichnet, eine Benennung, die im Wesentlichen eine geschichtliche Reminiszenz ist. Südschleswig ist offiziell einsprachig (deutsch),2 was u.a. in den deutschen Orts- und Straßennamen zum Ausdruck kommt. Einige Städte haben aber seit 2000 eine zweisprachige Beschilderung wie Flensborg/Flensburg.

Intern verwendet die dänische Minderheit ihre eigenen dänischen Bezeichnungen, und es besteht ein großer Wunsch nach einer weiterreichenden zweisprachig deutsch-dänischen Beschilderung.3 In Bezug auf die dänische Minderheit wird im Folgenden von Sydslesvig/Südschleswig gesprochen, und die Ortsnamen werden dänisch-deutsch angegeben.

1.2 Demographie und Statistik

Das Gebiet Sydslesvig/Südschleswig umfasst rund 4.000 km2 und hat ungefähr 400.000 Einwohner. Nach eigenen Angaben gehören der dänischen Minderheit zirka 50.000 Personen an, d.h. gut 12,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Gebietes.

Sydslesvig/Südschleswig ist als Gebiet historisch definiert (mit der Eider als südliche Grenze) und bildet innerhalb von Schleswig-Holstein keine selbstständige Verwaltungseinheit. Administrativ ist es in die Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, die kreisfreie Stadt Flensburg und den nördlichen Teil des Kreises Rendsburg-Eckernförde gegliedert. Die dänische Minderheit lebt nicht geschlossen in diesem Gebiet, sondern gemischt mit der Mehrheitsbevölkerung. Da keine offizielle Registrierung der Angehörigen der Minderheit stattfindet, ist es schwierig, sie demographisch genau zu erfassen. Die kulturelle Hauptorganisation der Minderheit, der Sydslesvigsk Forening (SSF; ‚Südschleswigscher Verein‘; vgl. Kap. 3.4), ist in 72 Ortsverbänden (distrikter) und sieben Kreisen (amter) (Stand: Oktober 2019) organisiert und vermittelt einen recht guten Eindruck der Gebiete, in denen die Minderheit vertreten ist (s. Abb. 2). Der SSF umfasst die folgenden Struktureinheiten: die Stadt Flensborg/Flensburg; die Kreise Flensborg/Flensburg Land, Sydtønder/Südtondern, Husum, Gottorp/Gottorf, Ejdersted/Eiderstedt sowie Rendsborg/Rendsburg in einer Einheit mit Egernførde/Eckernförde.


Abb. 2: Sydslesvigsk Forenings amter/Kreise des Südschleswigschen Vereins1

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