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2.4.1.1 Risikofaktor Übergewicht

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Das Risiko, Übergewicht zu entwickeln, ist nach de Hert (2011a) bei Patienten mit einer Schizophrenie schon in der Frühphase der Erkrankung um das 3-Fache erhöht, in der Literatur wird die Prävalenz anteilmäßig mit 15 % bis 72 % dokumentiert. Gewichtszunahme ist eine bekannte unerwünschte Nebenwirkung der antipsychotischen Medikation, die Einnahme von Clozapin oder Olanzapin ist mit einem deutlich erhöhten Risiko verbunden, Risperidon und Quetiapin führen ebenfalls zu Gewichtszunahme, doch in geringerem Ausmaß.

Der Zuwachs an Körpergewicht stellt ein großes Risiko dar für das Auftreten einer Hypertonie, ebenso für die Entwicklung einer Insulinresistenz, deren Folge ein Diabetes mellitus ist.

Fontaine et al. (2001) dokumentieren über einen Zeitraum von 10 Jahren nach Beginn einer Therapie mit Antipsychotika die Anzahl zusätzlicher Fälle von Diabetes mellitus und Hypertonie, die bei psychisch kranken Patienten auftreten. Die Inzidenz zusätzlicher Fälle ist bei Hypertonie doppelt so hoch wie bei Diabetes mellitus, mit zunehmender Gewichtszunahme steigt die Anzahl erkrankter Patienten linear an.

Fontaine et al. (2001) stellen einen Zusammenhang zwischen einer Gewichtszunahme auf der Grundlage unerwünschter Nebenwirkungen antipsychotischer Medikamente und einer erhöhten Mortalität bei Patienten mit einer Schizophrenie über einen Zeitraum von 10 Jahren her. Sie dokumentieren ein linear zunehmendes Sterberisiko bei Übergewichtigen bei einer Gewichtszunahme von 2,5 bis 12,5 kg.

Übergewicht geht einher mit Bewegungsmangel. Das empfohlene Minimum von 150 Min. pro Woche Bewegung mäßiger Intensität wird nur von etwa einem Viertel der Patienten mit Schizophrenie aktiv ausgeführt, 75 % sind weitgehend körperlich inaktiv (de Hert et al. 2011b). Die Prävalenz körperlicher Inaktivität in der Gesamtbevölkerung liegt bei 55 % (Robert Koch-Institut 2019). Daher sollten täglich Phasen körperlicher Aktivität geplant werden, Spaziergänge, die mit der Zeit an Dauer und Intensität gesteigert werden. Eine Sedierung durch Medikamente sollte vermieden werden. Ebenso empfiehlt sich eine Überprüfung der Ernährung und ggf. Schulung der Patienten und Umstellung auf gesunde und ballaststoffreiche Kost.

Betreuung und Pflege geistig behinderter und chronisch psychisch kranker Menschen im Alter

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