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1 Verwandtschaft

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Im AT ist Blut nicht das, was Verwandte verbindet. Stattdessen ist von „Gebein und Fleisch“ die Rede (Gen 29,14; Ri 9,2; 2 Sam 19,13f.), nicht aber von gemeinsamem Blut. So begründet sich Abstammung über das Geborensein von und für wen. Dem entspricht, dass bei der Belebung der toten Körper in Ez 37 diesen Menschen Knochen, Sehnen, Fleisch und Haut, aber kein Blut verliehen wird. In ähnlicher Weise spielt schon bei der Menschenerschaffung Blut keine Rolle (Gen 1–3; Ps 139,13f.). Trotzdem gehört Blut zum Menschsein. Auch sprachlich wird diese Beziehung durch den ähn lichen Klang von dām „Blut“, ʾĕḏom „rot, rötlich“ und ʾāḏām „Mensch“ nahegelegt.

Wohl durch Einfluss griechischen Denkens (z.B. Herodot, Historien 8,144) kommt in einigen deuterokanonischen Büchern der Gedanke verwandtschaftlich gemeinsamen Blutes auf (so Jdt 9,4; Sir 14,18). Es heißt sogar, dass das ungeborene Kind durch gerinnendes Blut der Mutter entsteht (Weish 7,2). In früheren Texten ist dieser Vorgang allerdings anders vorgestellt: In Lev 12,2 ist davon die Rede, dass schwangere Frauen Samen hervorbringen. Beide Male aber spielt der Vater keine Rolle.

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