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8 Blutrache

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Um dem Blut eines Mordopfers Gerechtigkeit zu verschaffen, gibt es die Einrichtung der Blutrache, die – anders als der heutige deutschsprachige Gebrauch des Begriffs – weder etwas mit Aggression noch mit Mordlust zu tun hat. Es handelt sich vielmehr um ein streng geregeltes Verfahren, an dem der jeweilige Bluträcher teilnehmen muss, ob er will oder nicht (Num 35,9–15.16–34; Dtn 19,1–13; Jos 20). Hierbei geht es nicht so sehr um das Einstehen für Verwandte (man ist ja nicht über das Blut verwandt, s.o.), sondern vor allem darum, die Verunreinigung der Erde durch das wiederum gewaltsam vergossene Blut des Mörders zu sühnen. In den Erzähltexten des AT kommt Blutrache als Handlungsmotiv nicht vor, wohl aber als Argument der weisen Frau von Tekoa, die David zu überzeugen versucht, dass Absalom begnadigt werden muss (2 Sam 14,1–24). Insbesondere aber rächt Gott das Unrecht, das die Völker über seinen Auftrag hinaus an Israel taten, mit dem Blut dieser Völker (z.B. Jes 47,3; Jer 50,15.28; 51,6.11.36).

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