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3.2 Ziele und Versuchsaufbau
ОглавлениеDie Ziele dieses Versuchs waren erstens die Penetrationskräfte der Baumwurzeln zu bestimmen und zweitens wissenschaftlich zu untersuchen, wie effektiv handelsübliche Kunststoffmuffen für Abwasserrohre (aus Beton und aus PVC) einen Wurzeleinwuchs verhindern können. Im Mai 2004 wurde der Versuch beendet und die Rohrleitungen wurden ausgegraben und untersucht. Diese Arbeiten wurden gemeinsam mit Vertretern von Thames Water UK ausgeführt, und zwar im Rahmen der COST Aktion C15 „Verbesserung der Beziehungen zwischen technischer Infrastruktur und Vegetation“.
Von 1994 und 1997 wurden die Abwasserkanäle der Versuchsanlage mit einer Kanalfernsehanlage überprüft und die Bilder dokumentiert. Die Ergebnisse der Untersuchungen an den Dichtungen und Verbindungen wurden in zwei Kategorien aufgeteilt: eine für Betonrohre und eine für PVC-Rohre. Die Anlage wurde im April 1993 als ein geschlossenes System von 32 m Länge eingebaut. Hierbei wurden Beton- und PVC-Rohre miteinander verbunden (12 Testverbindungen pro Material). Drei PVC- und drei Betonrohrverbindungen wurden als völlig unbeschädigte und einwandfrei verlegte Testverbindungen verlegt, andere wurden bestimmten Drücken ausgesetzt oder beschädigt verlegt, um das Material unter so unterschiedlichen Bedingungen wie möglich zu testen.
Einige Verbindungen waren mit einer weiteren externen Dichtung in Form eines selbstvulkanisierenden Tapes ausgestattet. Die verschiedenen getesteten Verbindungstypen sind in Tabelle 2 dargestellt. Die 1 m langen Rohre wurden gemäß den Schwedischen Verfahrensnormen durch erfahrene Kanalbauer des Wasserverbandes Malmö verlegt. Die Pappeln (Populus canadaensis ‘Robusta’) wurden direkt über jeder Rohrverbindung in Mutterboden gepflanzt und hatten optimale Wachstumsbedingungen (Abbildung 6). Das Wasser zirkulierte in etwa 70 cm Tiefe durch die Rohrleitungen, der Grundwasserspiegel in dem Gebiet stand bei ca. 1 m Tiefe.
Tabelle 2: Testverbindungen im Versuch
PVC-Rohrverbindungen | Beton-Rohrverbindungen |
A: Manipulierte Rohrverbindung: Holzkeil in Muffe eingeführt Anzahl Verbindungen Muster A = 3 | A: Manipulierte Verbindung mit Riss im Scheitelpunkt Anzahl Verbindungen Muster A = 3 |
B: Unveränderte Verbindung Anzahl Verbindungen Muster B = 3 | B: Unveränderte Verbindung Anzahl Verbindungen Muster B = 3 |
C: Unveränderte Verbindung mit vulkanisierendem Tape über der Dichtung Anzahl Verbindungen Muster C = 3 | C: Unveränderte Verbindung mit vulkanisierendem Tape über der Dichtung Anzahl Testverbindungen dieses Musters: C = 2 |
D: Rohr hinter der Verbindung eingesägt und mit vulkanisierendem Tape repariert Anzahl Verbindungen Muster D = 3 | D: Rohr hinter der Verbindung eingesägt und mit vulkanisierendem Tape repariert Anzahl Verbindungen Muster D = 3 |
Verbindung für Übergang zwischen PVC- und Betonrohr, nur 1 Testkörper | E: Kanalbett mittig unter der Verbindung um 5 cm angehoben Anzahl Testkörper Muster E = 3 |
Abbildung 6: Versuchsanlage des Fachbereichs Landschaftspflege und Gartenbau der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in Alnarp
Während der ersten fünf Wachstumsperioden waren die Rohre zu einem Drittel mit Wasser gefüllt, das während der Vegetationsperiode permanent in dem Rohrsystem zirkulierte. Von 1998 bis zum Ende des Versuchs im Jahr 2004 floss das Wasser nicht mehr permanent und es bestand kein konstanter Wasserspiegel mehr. Während dieser Phase war die Versuchsanlage eher als Regenwasserabflusssystem mit variierenden Durchflussmengen und Wasserständen anzusehen.