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3.4 Ergebnisse der Untersuchung nach Ausgrabung der Rohre

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Das Ausgraben der Rohre erfolgte per Bagger, unterstützt durch Druckluft, die mittels einer Lanze in das Erdreich gepresst wurde, um die Rohrverbindungen möglichst unbeschädigt bergen zu können. Danach wurden die Rohrverbindungen numeriert und als Ganzes zur späteren Untersuchung ins Labor verbracht. Sie wurden dafür mit Schraubbolzen gesichert, damit sich die Verbindungen während des Transports nicht lösen konnten.

Alle Verbindungen, die vorher manipuliert, eingesägt oder beschädigt worden waren, zeigten Wurzeleinwuchs, was niemanden überraschte. Für die drei einwandfrei verlegten Rohrverbindungen jedes Materialtyps wurden detaillierte Protokolle angefertigt, und zwar nach der Zifferblatt-Ansicht (12.00 Uhr = oben, 6.00 Uhr = unten) aus Querschnittperspektive (Tabelle 3).

Tabelle 3: Zusammenfassung – Einwuchsstellen der Baumwurzeln

Uhrzeit 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Anzahl 0 2 1 0 2 1 1 0 5 1 2 2
Viertel Oben Rechte Seite Unten Linke Seite
Gesamt 3 3 6 5

Im allgemeinen hatten die Wurzeln, die in die PVC-Rohrverbindungen eingedrungen sind, nur 0,1 bis 0,3 mm im Durchmesser, während die Wurzeln in den Betonrohren meist dicker waren, bis 3 mm im Durchmesser.

Die Rohroberflächen in der Nähe der Verbindungen wurden eingehend auf Defekte, wie z. B. Risse, untersucht, denen die Wurzeln gefolgt sein könnten. In den PVC-Rohren wurden feine Haarrisse innerhalb der Rohrmuffen gefunden, meist parallel zur Rohrachse, aber an keiner dieser Stellen waren Wurzeln eingedrungen. Alle Stellen, an denen Wurzeln eingedrungen sind, waren scheinbar unbeschädigt. Die meisten Wurzeln sind anscheinend der Muffenverbindung (Falz) gefolgt, drei von den zwölf Wurzeln, die in die Rohrverbindung der PVC-Rohre eingedrungen sind, wuchsen jedoch außerhalb der Dichtung.

Die Tatsache, dass am gesamten Rohrumfang Wurzeln eingewachsen sind, zeigt, dass Exfiltration von Abwasser keinen Einfluss auf den Wurzeleinwuchs hat. Von den 17 Einwuchsstellen befanden sich nur 5 unterhalb des Wasserstandes, d. h. in zwölf Fällen sind sie von oben bzw. von den Seiten eingedrungen. Bei der TV-Kontrolle und bei der späteren Untersuchung einiger Rohrverbindungen konnte man die feinen Wurzelhaare, die sich innerhalb und außerhalb der Muffen an die Rohroberfläche angeheftet hatten, genau erkennen. Dies unterstützt die Theorie, dass Kondensationsfeuchte ein wichtiger Faktor ist. Das Auftreten von Kondensationsfeuchte dürfte mit zunehmender Entfernung zur Rohröffnung im Inneren des Rohrs und an der Außenseite immer unwahrscheinlicher werden.

Die Nummerierung der Testverbindungen entspricht im Übrigen ihrer jeweiligen Entfernung vom Rohrende in Metern.

Abbildung 7: Wurzeleinwuchs in Testverbindung B (Beton) – unveränderte Rohrverbindung


Abbildung 8: Wurzeleintritt in Testverbindung E (Beton) – Kanalbett mittig unter der Verbindung um 5 cm angehoben


Abbildung 9: Wurzeleinwuchs in Testverbindung B (PVC-Rohr) – unveränderte Rohrverbindung

Jahrbuch der Baumpflege 2021

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