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Notfallseelsorge – eine evangelische Perspektive
ОглавлениеAls ich für diesen Artikel angefragt wurde, habe ich zunächst gestutzt: ist es sinnvoll, Notfallseelsorge konfessionell getrennt anzuschauen? Notfallseelsorge war von Anfang an eine ökumenische Angelegenheit und in den meisten Systemen arbeiten sowohl evangelische als auch katholische SeelsorgerInnen. Und im Ernstfall – auch darin waren wir uns von Anfang an einig – kommt es nicht darauf an, ob die Konfession stimmt, sondern ob Menschen in Not- und Krisensituationen menschlich und seelsorglich gut begleitet werden. Dennoch stimmt es natürlich, dass bei der Integration der Notfallseelsorge in die Strukturen der Kirchen unterschiedliche auch konfessionell bedingte Aspekte wichtig wurden. Hanjo von Wietersheim
Interessant finde ich, dass die innerkatholischen Unterschiede zwischen einzelnen Diözesen, die innerevangelischen Unterschiede zwischen einzelnen Landeskirchen und die regionalen Unterschiede zwischen verschiedenen Landstrichen (z.B. Nord- und Südbayern) zum Teil gravierender sein können als konfessionelle Unterschiede. Deshalb hätte ich meinen Artikel fast lieber überschrieben mit „Aktuelle Fragen der Notfallseelsorge aus evangelisch-unterfränkischer Sicht“. Trotz aller Unterschiede glaube ich, dass wir uns gemeinsam weiterentwickeln und ich denke, dass die Notfallseelsorge ein Feld ist, in dem exemplarisch viele Punkte sichtbar werden, die auch die ganze Kirche betreffen. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam gute Wege gehen können, damit Menschen in Not- und Krisensituationen immer besser begleitet werden können.