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DIE SEELSORGLICHE ROLLE IN DER NFS AUS PASTORALPSYCHOLOGISCHER SICHT
ОглавлениеDeutlich sichtbar ist inzwischen, dass die gegenwärtige Sozialgestalt der Kirche und ihr Profil von haupt- und ehrenamtlichen Seelsorgenden dem notfallseelsorglichen Dienst nicht aus sich heraus dienlich ist (Dittscheidt 2015). Das Anforderungsprofil an Seelsorgende in diesem Bereich ist verschiedentlich beschrieben worden. Es umfasst Aspekte der Arbeitspsychologie unter Hinsicht auf Kompetenzprofile und Arbeitssicherheit (Handbuch 2013). Aber auch inhaltlich mit Blick auf die seelsorgliche Kompetenz im engeren Sinn lässt sich eine spezielle compassionale und mäeutische seelsorgliche Kompetenz beschreiben, die sich der Situation des Schocks im Leid und bei plötzlichem Tod sowie der darin auftretenden Frage nach dem Sinn und nach Gott auszusetzen versteht und die den Anderen, seine Bedürfnisse und seine Wünsche uneingeschränkt in die Mitte stellt und einen Weg aus dem Engpass des Schocks mit dem Anderen geht (Dittscheidt 2014, 375-380).
Diese Kompetenz muss eigens gesehen und gefördert werden. Dies geschieht in einem Rahmen seelsorglicher Ausbildung und nachhaltiger Begleitung im Zentrum der professionellen Auswahl, Ausbildung und Begleitung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
Genau an dieser Stelle bedarf es organisatorischer und fachlicher Rahmenbedingungen, die inzwischen immer weniger aus den bisherigen pastoralen Ausbildungs- und Handlungsstrukturen heraus wahrgenommen werden können. Nur so kann einer Tendenz entgegen gewirkt werden, die die NFS in der katholischen Kirche kennzeichnet: es findet eine doppelte Ausdünnung statt:
Trotz der Gewissheit, dass der Dienst sinnvoll sei, verkleinert sich der Mitarbeiterkreis.
Ebenso dünnen die Indikationen aus, die als notfallseelsorgliche Situationen übernommen werden können.
Hier bedarf es seitens der Katholischen Kirche einer Entscheidung für ein nach vorne weisendes Konzept.