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SICH SELBST ERNST NEHMEN, ABER AUCH WIEDER NICHT ZU ERNST

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Lachen die einen über den Anderen, nennen wir es Schadenfreude. Lache ich über mich selbst, nenne ich es Humor. Kann ich mit Anderen zusammen über mich lachen, halte ich das für eine besonders hohe Form des Humors. Humor erwächst aus der Haltung, auch sich selbst immer wieder neu und anders anschauen und der eigenen Starrheit im Denken oder Handeln durch Verflüssigungen begegnen zu können. Kurzum: Humor zeigt sich darin, sich nicht zu ernst zu nehmen, nicht die eigenen Meinungen, die jeweilige Position nicht, nicht das angesammelte Wissen, auch nicht die gewählten Glaubenssätze. Ja, diese Relativierung ist durchaus auch auf den Glauben zu beziehen, erkennen wir doch, wie oft wir auch hier Suchende, Zweifelnde, Forschende, Fragende sind, und unsere Erfahrungen dogmatische Richtigkeiten herausfordern oder sogar ins Wanken bringen. Ein lebendiger Glaube wird hier, gleich dem Humor, neugierig bleiben, entdeckungslustig und bereit zum Staunen. Doch der Humor kann dem Glauben auch zu einem wichtigen Korrektiv werden und diesen vor Fanatismus bewahren.

Lebendige Seelsorge 5/2014

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