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Оглавление8. Februar
Dienstag | SA 07:48 SU 17:25 MA 10:45 MU 01:07
Wochenspruch: Psalm 66,5
Wochenlied: EG 244 oder EG.E 21
Wir lesen Epheser 1,1 – 6
Lob und Segen
„Hammses nich kleiner?“ Diese beim Einkaufen oft gehörte Frage fällt mir ein beim Lesen des 1. Kapitels des Epheserbriefes. Große Scheine, große Worte, Satzungetüme mit unzähligen Genitivverbindungen. Was gehört zusammen? Ich fühle mich überfordert, also gehe ich „wechseln“. Ich wechsle vom allzu vertrauten Luthertext zum griechischen und mache in V. 3, dem Aufgesang des Hymnus, der in diesem Kapitel verarbeitet ist, eine Entdeckung, die zwar nicht wirklich neu ist, aber für mich in dem Moment durchaus erhellend und weiterführend. Hier kommt der Stamm einer Vokabel im griechischen Text drei Mal vor, der im Deutschen mit unterschiedlicher Bedeutung wiedergegeben wird: eulogetos – gelobt; eulogesas – gesegnet; und eulogia – Segen. Lob und Segen gehören zusammen, das wird bis in die Sprache hinein deutlich, wie übrigens auch schon in der hebräischen Bibel. Wenn wir Gott loben, ist das unser gutes (eu) Wort (logos) als Antwort auf den Segen, den Gott als sein gutes Wort zu uns gesprochen hat. Gute Worte! Wir erleben in unserer Zeit, verstärkt durch die schnellen Verbreitungsmöglichkeiten, wie stark Worte wirken. Bedauerlicherweise rauschen dabei durch die sogenannten sozialen Medien viel zu viele ungute, verletzende und zerstörerische Worte. Setzen wir dem etwas entgegen, stärken wir einander mit guten, hilf- und segensreichen Worten.
Martina Schmidt
Wir beten
Danke Gott, für Deinen Segen, mit dem Du aufrichtest, heilst und ermutigst. Bewahre uns davor, anderen mit unseren Worten zu schaden. Lass uns reden, was wahr und gut ist. Amen.
Gute Worte
Um Segen bangen, um Segen ringen, damit Leben gelingt. Segne mich! Hast du denn nur einen Segen? So hatte der von seinem Bruder Jakob hintergangene, um den Segen des Vaters gebrachte Esau verzweifelt zu Isaak gesprochen. Jahre vergehen, am Ende seiner Flucht, gewissermaßen in der Nacht vor der Begegnung mit dem betrogenen Bruder hält Jakob stand. Er kämpft, er weicht dem Schmerz nicht aus, sucht keine Ausflucht und Ausrede mehr. Er stellt sich als Angeschlagener seiner Verantwortung und weiß: Mit Gottes gutem Wort kann er um Vergebung bitten.
1220 † Wolfram von Eschenbach, Minnesänger | 1527 † Georg Wagner, Märtyrer in Österreich | 1529 Reformation in Basel | 1920 † Richard Dehmel, Dichter | 1935 † Max Liebermann, Maler